lunchen schrieb:
Da sagst du was! Vom Rim aus ist er beeindruckend, aber wirklich schön wird er erst Below the RimBernd schrieb:
Wenn man erst einmal ein gutes Stück in den Canyon hineingelaufen ist wirkt er auch gleich viel fotogener Vom Erlebnis ganz zu schweigen... bin auch weiter gespannt am lesen
Na dann ist es doch gut wenn ich das so in die Länge ziehe. Umso mehr Bilder und Details gibt es und du kannst besser in deinen Erinnerungen schwelgenRoBald schrieb:
jetzt spannst Du uns aber auf die Folter. Bei jedem Meter, von dem Du berichtest, schwelge ich gleichzeitig in Erinnerung unserer eigenen Wanderunge ;).
Ich fand den Skeleton Point auch sehr schön - schon das Erlebnis, endlich erstmals den Colorado River zu sehen, fand ich beeindruckend.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht. Auf diesen Teil des Berichts warte ich schon seit Beginn, eigentlich sogar seitdem ich weiß, dass Ihr es vor hattet.
Freut mich sehr das du so darauf gewartet hast
No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten
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Achja, am Tip Off hatten wir ja bei unserem ersten Besuch umgedreht, nachdem wir dort (damals bei knapp über 40°C) auch eine kurze Verpflegungspause eingelegt hatten. Also ich weiß noch, dass wir damals auch von Hörnchen belästigt wurden. An übermäßig viele oder extrem aufdringliche Tiere kann ich mich aber nicht erinnern, wir haben sie halt immer gleich wieder verjagt, wenn sie zu nahe kamen. Bei uns gabs nichts zu holen. Aber es waren, glaube ich, auch nur eins oder zwei.
Erst im Jahr drauf hatten wir uns dann bis ganz runter "gewagt".
lunchen schrieb:
Zur Abwechslung geht es hier mal ein längeres Stück ohne nennenswerte Steigung einfach nur geradeaus. Die Beine sind sehr dankbar über die Abwechslung, denn auch wenn ich von Knieschmerzen noch verschont bin, ist es doch eine starke und spürbare Belastung über Stunden hinweg nur bergab zu gehen.
lunchen schrieb:
Na dann ist es doch gut wenn ich das so in die Länge ziehe. Umso mehr Bilder und Details gibt es und du kannst besser in deinen Erinnerungen schwelgen
Freut mich sehr das du so darauf gewartet hast
Ja, da hast Du natürlich auch wieder Recht. Es ist wohl kein Zufall, dass in den letzten Tagen die Idee "Rim to Rim" bei mir wieder mehr auffrischt -
RoBald schrieb:
Es ist wohl kein Zufall, dass in den letzten Tagen die Idee "Rim to Rim" bei mir wieder mehr auffrischt
@lunchen Ich hab keine Worte für diesen Trail...seufz...schwelg...
Meine Knie waren übrigens am Tag nach dem Abstieg ziemlich fertig...mit dem Rucksack ist's mochmal ne andere Geschichte. Aber zum Glück ist ja immer Ibuprofen und Icyhot dabei. -
RoBald schrieb:
Achja, am Tip Off hatten wir ja bei unserem ersten Besuch umgedreht, nachdem wir dort (damals bei knapp über 40°C) auch eine kurze Verpflegungspause eingelegt hatten. Also ich weiß noch, dass wir damals auch von Hörnchen belästigt wurden. An übermäßig viele oder extrem aufdringliche Tiere kann ich mich aber nicht erinnern, wir haben sie halt immer gleich wieder verjagt, wenn sie zu nahe kamen. Bei uns gabs nichts zu holen. Aber es waren, glaube ich, auch nur eins oder zwei.
Erst im Jahr drauf hatten wir uns dann bis ganz runter "gewagt".
Wurde ich nicht noch verspottet, als ich in meinem Bericht erwähnt hatte, dass dauerhaftes bergab laufen irgendwann auch "anstrengend" wurde? Ja, da hast Du natürlich auch wieder Recht. Es ist wohl kein Zufall, dass in den letzten Tagen die Idee "Rim to Rim" bei mir wieder mehr auffrischt
Bei uns waren am Ende an der Ranch auch ca. 40°C, der Temperatur Unterschied zum Rim ist einfach heftig und sollte nicht unterschätzt werden. Bei uns waren es auch nicht übermäßig viele Hörnchen, es waren genau zwei, aber die waren so penetrant, das die permanent versucht haben auf uns drauf zu klettern und die haben sich absolut nicht verscheuchen lassen.
Jaja, ich fand es ja nicht wirklich anstrengend, ich hatte irgendwann einfach kein Bock mehr auf die einseitige Belastung Bis dahin hatte ich ja auch noch nie Probleme mit sowas.
Rim to Rim ist auch meine nächste Grand Canyon Baustelle. Ich glaube das mache ich auch ohne Übernachtung, muss ich nur noch etwas trainieren, ist ja noch was länger Dann aber wohl alleine.
Silke schrieb:
RoBald schrieb:
Es ist wohl kein Zufall, dass in den letzten Tagen die Idee "Rim to Rim" bei mir wieder mehr auffrischt
@lunchen Ich hab keine Worte für diesen Trail...seufz...schwelg...
Meine Knie waren übrigens am Tag nach dem Abstieg ziemlich fertig...mit dem Rucksack ist's mochmal ne andere Geschichte. Aber zum Glück ist ja immer Ibuprofen und Icyhot dabei.
Noch süchtiger als ein Day Hike? Also bei mir wird das ein Day Hike. Man muss die Herausforderung ja immer ein wenig steigern :D:D Ich dachte an eine Übernachtung am North Rim, dann wandern, eine Nacht am South Rim und dann mit dem Shuttle zurück zum Auto. Gehen ja dann auch zwei Nächte für drauf.
Ich fand es auch soooo schön. -
Seid ihr alle bereit für den finalen Abstieg zum Fluss? Dieses Teilstück hat mir mit am besten gefallen und deshalb gibt es hier auch ein paar mehr Bilder von.
Der Tip Off liegt nahe an der Kante des Canyons, in dem der Colorado fließt, der Canyon im Canyon sozusagen.
Bei einem Blick zurück ist vom Rim hier schon lange nichts mehr zu sehen. Die Berge im Hintergrund sind auch alles nur irgendwelche Zwischenebenen.
Und plötzlich sieht man ihn wieder und er sieht gar nicht mehr so weit entfernt aus, der mächtige Colorado.
Die kurze Schattenpassage ist eine willkommene Abwechslung, von dem kühlen Morgen am Rim ist nichts mehr zu spüren, es ist brüllend heiß hier unten.
Dann treffen wir schließlich auch auf die erste Maultier Karawane, ich hätte ja eher damit gerechnet.
Auf kürzester Distanz müssen jetzt noch einmal richtig viele Höhenmeter bewältigt werden und auch wenn ich normalerweise sehr gerne bergab laufe - langsam reicht's. Schmerzen habe ich zwar noch keine, aber allmählich verliere auch ich die Lust daran. Meiner Mutter tun die Knie schon was länger weh.
Und dann ist es plötzlich so weit, wir können in weiter Ferne unter uns zum ersten Mal die gewaltige Black Bridge erkennen, die Brücke, die den Colorado überspannt und über die wir den Fluss überqueren müssen. Da steigt die Motivation natürlich wieder ganz gewaltig. Meine Mutter ist nicht ganz so begeistert wie ich, denn sie hängt schon noch ganz schön hoch über dem Wasser und das könnte Probleme mit der Höhenangst geben.
Schon sehen wir auch die 2. Gruppe Maultiere. Im Gegensatz zu denen vorhin, transportieren die hier keine Menschen, sondern tragen den Müll der Phantom Ranch und Postkarten zurück zum Rim. Der Reiter an der Spitze fragt uns noch sehr freundlich ob alles in Ordnung ist und ob wir die Wanderung genießen.
Beim folgenden Bild erkennt man gleich beide Brücken! Neben der Black Bridge gibt es nämlich wenige hundert Meter entfernt noch die Silver Bridge, über die wir später zurück müssen. Zwischen den beiden Brücken geht ein dicht bewachsener Canyon ab, dort befindet sich die Phantom Ranch und der Bright Angel Campground.
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Das Ziel ist jetzt nicht mehr weit, aber durch die steilen Serpentinen zieht es sich noch ganz schön in die Länge. Wir überholen eine Frau, die wir immer mal wieder im Laufe der Wanderung gesehen haben und der scheint es gar nicht mehr gut zu gehen.
Hier zweigt der River Trail vom South Kaibab Trail ab. Hier würde man direkt zum Bright Angel Trail abkürzen, ohne den Colorado 2x zu überqueren. Das kommt natürlich nicht in Frage, denn wenn man schon so weit gekommen ist, dann will man natürlich näher an den Fluss ran und außerdem freue ich mich schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf die eiskalte Limo an der Phantom Ranch.
Gleich ist es so weit!
Kurz vorher läuft man in einen Tunnel und von dort aus direkt auf die Black Bridge. Was ein gigantisches Teil! Auch wenn es nicht so aussieht, die Brücke ist sehr massiv und schwingt auch kein bisschen, denn hier laufen auch die Maultiere drüber. Auch meine Mutter schlägt sich tapfer und läuft einfach drauf los, ohne lange darüber nachzudenken.
Der Colorado hat aktuell eine traumhafte Farbe und die Sandstrände hier unten erinnern an ein Paradies. Hier sind schon einige Wanderer angekommen und halten ihre Füße in's kühle Nass.
Auf der anderen Seite angekommen folgen wir jetzt einem sandigen Weg am Ufer entlang, ist es nicht traumhaft schön hier?
Wir biegen nach rechts in den Canyon ab und erreichen die ersten Schilder und Gebäude, die auf die Phantom Ranch hindeuten. Wir haben es fast geschafft!
Touchdown Phantom Ranch: 09:25 Uhr!
Trailfakten:
Bezogen einzig und allein auf den South Kaibab Trail abwärts!
Länge: 7.4 Meilen / 11,9 km / 1400 Höhenmeter
Dauer: Ca. 4 Stunden mit kurzen Pausen
Einstufung Schwierigkeit: Strenuous! Es geht auf fast 12 km fast pausenlos bergab, teilweise ziemlich steil. Es gibt keine Wasserversorgung oder Schatten auf dem Trail. Die Temperaturen sind nicht zu unterschätzen, auch wenn es am Rim kühl ist. Die Temperatur steigt um 1°C pro 100 Höhenmetern abwärts, was eine Differenz von 14°C von Rim zu Phantom Ranch bei gleicher Uhrzeit ausmacht.
Erreichbarkeit: befestigt, Shuttlebus vom Visitor Center aus
Kosten: 35$ oder National Park Pass
Fazit: Ein wunderschöner und spektakulärer Trail mit atemberaubenden Weit- und Aussichten in den Canyon -
Silke schrieb:
Machen!!! Unbedingt!! Aber: es macht noch süchtiger, als die Day Hikes
lunchen schrieb:
Noch süchtiger als ein Day Hike? Also bei mir wird das ein Day Hike. Man muss die Herausforderung ja immer ein wenig steigern :D:D Ich dachte an eine Übernachtung am North Rim, dann wandern, eine Nacht am South Rim und dann mit dem Shuttle zurück zum Auto.
Also um ehrlich zu sein, habe ich auch eher an eine Tageswanderung gedacht ohne Übernachtung. Wobei ich eher dazu tendiere, zuerst den Shuttle zum North Rim zu nehmen, dann dort zu übernachten und am nächsten Tag zurück zum South Rim zu wandern, also den Shuttle-Transfer vor die Wanderung zu verlegen.
Das hat aus meiner Sicht vor allem den Vorteil, dass ich vermutlich etwas weniger Gepäck für die Übernachtung mit auf die Wanderung nehmen muss, weil ich nach der sicherlich schweißtreibenden Wanderung direkt zurück am "Hauptquartier" bin, wo sich ja die Koffer mit sämtlichen Wechselsachen befinden.
Aber ein genauer Plan will sowieso noch entworfen werden.
lunchen schrieb:
Touchdown Phantom Ranch: 09:25 Uhr!
Vor allem wurmt mich ja immernoch, dass wir den kleinen Abstecher zur Phantom Ranch dann aus Vorsicht nicht mehr gemacht haben und direkt wieder hoch gewandert sind. Im Nachhinein hätten wir die Zeit problemlos gehabt. -
Bis zur Ranch ist es doch dann nur noch ein Katzensprung! Außerdem wollte ich unbedingt die Limo und Postkarten von da unten schreiben
Ich sehe den Vorteil an meiner Reihenfolge darin, dass ich dann nach der Wanderung im Shuttle hocke und mich da erholen kann. Den Tag opfer ich lieber dafür als den Tag vorher, wo ich durchaus noch voll wandern könnte Dein Argument verstehe ich nicht so ganz... man hat bei beiden Optionen eine Übernachtung, für die man Zeug dabei haben muss. Die Wechsel Sachen hast du dann im Shuttle und was machst du nach der Übernachtung und vor der Wanderung mit dem Zeug vom Vortag? Müll? Ansonsten musst du das auch bei der Wanderung mitschleppen. -
lunchen schrieb:
Noch süchtiger als ein Day Hike? Also bei mir wird das ein Day Hike. Man muss die Herausforderung ja immer ein wenig steigern :D:D Ich dachte an eine Übernachtung am North Rim, dann wandern, eine Nacht am South Rim und dann mit dem Shuttle zurück zum Auto. Gehen ja dann auch zwei Nächte für drauf.
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Also wenn ich deinen Bericht so lese und die Bilder sehe...
aber nein für mich wär das wohl nichts? -
Silke schrieb:
lunchen schrieb:
Noch süchtiger als ein Day Hike? Also bei mir wird das ein Day Hike. Man muss die Herausforderung ja immer ein wenig steigern :D:D Ich dachte an eine Übernachtung am North Rim, dann wandern, eine Nacht am South Rim und dann mit dem Shuttle zurück zum Auto. Gehen ja dann auch zwei Nächte für drauf.
Keine Ahnung... Ich hätte schon Bock drauf, ganz ehrlich. Kann ja sein, das ich es nicht nochmal machen würde, allerdings war ich mir unmittelbar nach dieser Wanderung auch nicht sicher ob das nochmal muss... Jetzt bin ich schon wieder so weit, das ich es definitiv nochmal machen würde, man muss da nur ein bisschen Abstand zu bekommen
Bernd schrieb:
Also wenn ich deinen Bericht so lese und die Bilder sehe...
aber nein für mich wär das wohl nichts?
Das kannst nur du wissen -
Wenn die ersten Gebäude auftauchen, dann ist man noch lange nicht am Hauptgebäude der Ranch, zunächst passiert man die Ranger Station und den Bright Angel Campground. Das letzte Stück zieht sich wie Kaugummi, man ist ja schließlich quasi angekommen und erwartet nach jeder Kurve die Erlösung.
Und dann... ENDLICH taucht das Gebäude vor unserer Nase auf und die meisten Hiker haben sich bereits hier versammelt. Hier herrscht eine geniale Atmosphäre, fremde Menschen klatschen sich zufrieden ab, Stolz liegt in der Luft, alle sind einfach glücklich angekommen zu sein und bereiten sich auf einen extrem entspannten Nachmittag unter dem Schatten der Bäume am Bright Angel Creek vor. Alle - außer wir. Auch wir sind natürlich froh und stolz angekommen zu sein, aber wir haben noch den langen Aufstieg im Hinterkopf, den wir gleich antreten müssen. In dem Moment bin ich doch etwas traurig, nicht auch einfach mit allen anderen hier unten bleiben zu können. Andererseits... Es ist nicht einmal 10 Uhr morgens. Was soll ich jetzt bis morgen früh hier?! Klar ist es toll hier und es lässt sich sicher einige Zeit aushalten. Aber SO lange?
Wir suchen uns einen freien Tisch an einem der Picknick Tische, direkt vor dem Gebäude. Schattenplätze gibt es leider nicht mehr, denn die sind bereits alle belegt. Wir sehen uns ein wenig um.
Ich gehe in den Shop und besorge uns erst einmal zwei eiskalte Limos mit Eiswürfeln, drei Postkarten inkl. globale Briefmarken und einen Patch der Phantom Ranch, den man nur hier unten erwerben kann.
Einen Kulli habe ich mir von oben mitgebracht und natürlich auch die Adressen aus meinem Notizbuch abfotografiert, denn ohne wäre ich jetzt aufgeschmissen. Klar könnte ich die Postkarten mit zum Rim nehmen, sie hätten immer noch Motive von hier unten... Allerdings wäre das nicht das gleiche! Man kann die Postkarten hier unten an der Ranch einwerfen und sie bekommen dann den eigenen Poststempel der Ranch und werden von den Maultieren nach oben gebracht. Daher haben die Postkarten einen weiteren Stempel auf der Rückseite, der verlauten lässt: "Mailed by Mule". Sehr coole Sache! Eine davon geht an Dominik, eine an ein anderes Forum (Die haben eine Sammeladresse für Postkarten und veröffentlichen die in einem extra Thread) und eine an unsere Kati. Die hatte sich nämlich gewünscht, auch mal eine Postkarte aus dem Canyon zu erhalten und nicht immer nur zu verschicken
Ich gehe noch ein weiteres mal rein, um noch ein kleines Paket Erdnüsse zu kaufen, denn salzige Snacks sind genau das richtige bei so einer Anstrenung. So müssen wir unsere Riegel nicht essen und können sie behalten, je nachdem wie schwer der Aufstieg wird werden wir sie vielleicht noch brauchen.
Dann ist es auch schon wieder Zeit. Wir waschen den Staub von Armen und Beinen ab, sprühen noch einmal Sonnenmilch nach und machen uns auf die Suche nach dem nächst gelegenen Klo.
Um 10:30 Uhr, also nach ziemlich genau einer Stunde, machen wir uns auf den Weg. Ein wenig mehr Zeit hätten wir schon noch gehabt, aber irgendwie habe ich den Eindruck, meine Mutter langweilt sich schon ein bisschen Allerdings haben wir natürlich auch den anstrengenden Rückweg im Kopf und es ist hier unten brüllend heiß, an die 40°C. Sicher ist es vernünftiger, früher den Aufstieg anzutreten als später. -
lunchen schrieb:
Bis zur Ranch ist es doch dann nur noch ein Katzensprung! Außerdem wollte ich unbedingt die Limo und Postkarten von da unten schreiben
lunchen schrieb:
Wenn die ersten Gebäude auftauchen, dann ist man noch lange nicht am Hauptgebäude der Ranch, zunächst passiert man die Ranger Station und den Bright Angel Campground. Das letzte Stück zieht sich wie Kaugummi, man ist ja schließlich quasi angekommen und erwartet nach jeder Kurve die Erlösung.
Wenn ich aber Deinen Bericht so sehe, ist es eben auch nur ein Grund mehr, wiederzukommen und das nachzuholen. -
lunchen schrieb:
Was soll ich jetzt bis morgen früh hier?! Klar ist es toll hier und es lässt sich sicher einige Zeit aushalten. Aber SO lange?
Am Indian Garden gibt es sogar eine Bibliothek, ich weiß nicht, ob es sowas an der Phantom Ranch auch gibt. -
RoBald schrieb:
lunchen schrieb:
Bis zur Ranch ist es doch dann nur noch ein Katzensprung! Außerdem wollte ich unbedingt die Limo und Postkarten von da unten schreiben
lunchen schrieb:
Wenn die ersten Gebäude auftauchen, dann ist man noch lange nicht am Hauptgebäude der Ranch, zunächst passiert man die Ranger Station und den Bright Angel Campground. Das letzte Stück zieht sich wie Kaugummi, man ist ja schließlich quasi angekommen und erwartet nach jeder Kurve die Erlösung.
Wenn ich aber Deinen Bericht so sehe, ist es eben auch nur ein Grund mehr, wiederzukommen und das nachzuholen.
Da hättet ihr ruhig noch hinlaufen können. Dieses "zieht sich wie Kaugummi" bedeutet in dem Fall in etwa 10 Minuten laufen. Es kommt einem einfach nur länger vor, weil man die Ankunft jede Sekunde erwartet, weil schon längst die ersten Hütten kamen. Aber du machst das bestimmt nochmal und bei Rim to Rim kommt man ja automatisch an der Ranch vorbei
Silke schrieb:
lunchen schrieb:
Was soll ich jetzt bis morgen früh hier?! Klar ist es toll hier und es lässt sich sicher einige Zeit aushalten. Aber SO lange?
Am Indian Garden gibt es sogar eine Bibliothek, ich weiß nicht, ob es sowas an der Phantom Ranch auch gibt.
Ich glaube dir ja das man dort einiges tun kann und schön ist es dort sicher auch.. Ich würde mich trotzdem nach zwei Stunden langweilen vermutlich Ich hab da Hummeln im Hintern und denke mir immer, ich verschwende einen ganzen Tag, wenn ich am nächsten Tag erst hochlaufe. Ich sehe nicht mehr, aber hab weniger Zeit für sonstiges Vielleicht legt sich das mit dem Jahren und dem 10. Besuch, aber noch ist das so -
BAT = Bright Angel Trail
Unsere Füße tun jetzt nicht mehr weh, nachdem wir die Schuhe bei der Pause an der Phantom Ranch ausgezogen und uns ein wenig gelüftet haben. Das sollte uns allerdings später noch zum Verhängnis werden, denn das sollte man NIEMALS tun, ohne auch gleich die Socken zu wechseln.
Zunächst einmal folgen wir dem idyllischen Bright Angel Creek durch den Bright Angel Campground zurück zum Colorado.
Nach einem kurzen, sehr sandigen, Abschnitt am Colorado entlang, kommen wir bereits an der Silver Bridge an. Die ist nicht ganz so massiv und breit wie die Black Bridge, das Geländer ist niedriger und man kann durch die Maschen hindurch runter zum Fluss gucken.
Meine Mutter schaut, das sie schnell auf die andere Seite kommt und ich mache in Ruhe noch ein paar Bilder auf der Brücke.
Auf der anderen Flussseite angekommen, steigt der Trail direkt ziemlich an, ist aber stellenweise noch genauso sandig wie unten. Das macht das vorankommen etwas mühsam, vor allem, weil es dabei auch noch extrem heiß ist.
Es kommt uns eine Rangerin entgegen, die jeden cm ihres Körpers mit langer Kleidung verhüllt hat. Mir ist schon klar, dass man sich damit effektiv gegen die Sonne schützen kann, allerdings würde ich so vermutlich eingehen. Sie spricht uns an und sagt uns, wir sollen am Fluss gleich unsere Kopfbedeckung und unsere Shirts "soaking wet" machen, um den Aufstieg besser zu verkraften. Moment mal... Gleich? Am Fluss? Wir sind doch schon so hoch gekommen
Fehlanzeige... Gemeinerweise geht der Trail jetzt wieder komplett runter bis zum Fluss, die Höhenmeter seit der Ranch waren also völlig umsonst.
Den Umweg zum Strand sparen wir uns jedoch, denn wir erreichen das River Rest House und auch hier fließt ein kleiner Creek vorbei, in dem man seine Klamotten genauso gut wässern kann. Ich ziehe also mein Shirt aus und halte es einmal komplett in das kalte Wasser, genau wie mein Kopftuch. Das tut gut, wird aber nicht lange vorhalten.
Am River Rest House machen wir keine Pause und biegen um 11:17 Uhr schließlich in Richtung South Rim ab, weg vom Colorado. Der eigentliche Bright Angel Trail beginnt! -
Schon auf den ersten Metern wird klar: Der Bright Angel Trail hat mit dem South Kaibab Trail überhaupt nichts gemeinsam. Vielleicht ändert sich das noch, aber momentan haben wir nicht das Gefühl, das wir uns mitten im gigantischen Grand Canyon befinden, was für eine herrliche Abwechslung. Der Weg ist leicht sandig, aber angenehm zu laufen, die Steigung ist so sanft, das sie kaum spürbar ist, um uns herum ist alles grün und ein kleiner Creek plätschert idyllisch neben dem Weg.
Eine einsame Rangerin kommt uns auf einem Maultier entgegen. Vielleicht eine Ablösung, für einen der Arbeiter der Phantom Ranch? Ich habe mal gehört, die Angestellten bleiben eine Woche am Stück unten und laufen in der Regel am ersten Tag runter und am letzten Tag wieder hoch. Dafür haben sie dann mehrere Tage am Stück frei, oder arbeiten stattdessen oben... Ob das stimmt, keine Ahnung. Jedenfalls gibt es außer den Maultieren und den eigenen Füßen keine Möglichkeit, den Ort unten am Colorado zu erreichen.
Nach der Begegnung beginnen die berüchtigten Devils Switchbacks des Bright Angel Trails: Eine ganze Reihe von fiesen Serpentinen! Normalerweise steigt man hier so früh auf, das sie noch komplett im Schatten liegen, wir müssen es in der Mittagssonne mit ihnen aufnehmen.
Nachdem wir das gröbste der Devils Switchbacks überstanden haben kann ich sagen: Das ging überraschend einfach. Noch nie hatte ich konditionsmäßig so wenig Probleme bei einem Aufstieg, es fällt mir geradezu leicht. Natürlich komme ich stark in's schwitzen angesichts der Temperaturen, aber alles noch völlig im Rahmen.
Hier mal ein Bild von einem Teil der Devils Switchbacks von oben:
Aber es geht noch weiter hoch!
Von hier hat man eine noch bessere Sicht auf die Steigung, die am Ende aber wirklich nicht der Rede wert war.
Hier oben stehen einige tiefe Pfützen auf dem Trail, es muss vor nicht allzu langer Zeit also mal ordentlich geregnet haben. Sogar Kaulquappen leben in großer Zahl hier drin, alle zum vertrocknen verurteilt. Natürlich fangen wir uns hier sofort zahlreiche Mückenstiche ein, so schnell können wir gar nicht laufen, das wir entkommen könnten.
Hier oben ist es wieder herrlich grün und auch der kleine Bach ist wieder zu sehen.
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Das war es jetzt auch schon wieder mit Steigung, es wird immer grüner und wir folgen dem Verlauf des Baches. Es gibt überall zwischendurch ein wenig Schatten und es ist wie im Paradies. Auf dem Bright Angel Trail begegnet uns auch so gut wie niemand mehr.
Dann, ganz plötzlich und ohne Vorwarnung, bekomme ich relativ starke Kopfschmerzen. Das könnte eine erste Warnung für einen drohenden Sonnenstich sein und das wäre der Super Gau in unserer Situation. Wir reagieren sofort, halten an der schattigen Passage vor uns an und setzen uns eine Weile auf den Boden. Dabei trinke ich eine ganze Menge und beobachte ein niedliches Hörnchen, das sich sofort hoffnungsvoll zu uns gesellt, aber lange nicht so penetrant ist, wie die am Tip Off.
Nach 10 Minuten fühle ich mich schon wieder gut und bis zum Indian Garden ist es nun nicht mehr weit. Dadurch motiviert, machen wir uns wieder auf den Weg.
Sogar herrliche Wasserfälle gibt es hier gleich neben dem Weg, Weitsicht ist dafür praktisch nicht vorhanden. Ich bin richtig begeistert und hätte nie gedacht, das die beiden Trails so grundverschieden sind, wo sie doch beide in den Grand Canyon führen und nicht weit voneinander entfernt sind.
Nur noch ein paar flache Meter...
Um Punkt 13 Uhr erreichen wir den Indian Garden, eine große Oase mitten im Canyon. Hier gibt es einen Campingplatz, Toiletten und Wasserstellen. Hier werden wir jetzt nochmal eine längere Pause einlegen.
Eine Tatsache macht mich nun aber etwas nervös... Der Indian Garden liegt in etwa auf halber Strecke zwischen Rim und River, allerdings ist der Höhenunterschied, den wir bisher zurückgelegt haben, ein einziger Witz. Irgendwie dachte ich immer, der Bright Angel Trail ist zwar länger als der South Kaibab, dafür aber nicht so steil. Das ist vollkommener Blödsinn, denn fast alle Höhenmeter müssen in der 2. Hälfte des Trails hinter sich gebracht werden und liegen daher noch vor uns. Ich denke, wir werden noch Spaß bekommen heute. -
lunchen schrieb:
Ich denke, wir werden noch Spaß bekommen heute.
Deine Fotos sind wie immer großartig Wenn man, wie ich, nur von oben in den Canyon hineingeschaut hat, kann man sich gar nicht vorstellen, wie schön grün das so tief unten ist... -
Ja, der BAT wird erst zum Schluss „gemein“, das mussten wir damals auch erfahren (auch wenn ich das letzte Stück aus meiner Wanderung zum Plateau Point ´86 ja schon kannte). Die Länge des Trails ist dem unteren Stück geschuldet. Das fiese Ende kommt dann noch. Aber ihr habt es ja wohl geschafft. Bin gespannt auf den nächsten Teil der Erzählung.
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