No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

    • Den Borrego Palm Trail kenne ich nicht. Durch das viele Grün sieht die Gegend nicht ganz trostlos aus.

      Wir haben zwar so einiges im weit verzweigten Park erkundet, doch da sind wir nicht gewesen.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Exkurs: Hike Smart - Besser vorbereitet auf dem Trail mit lunchen

      Hallo ihr Lieben,

      da die genaue Beschreibung vom Koffer packen ja schon sehr gut ankam und sich einige hier für den Capture Clip interessieren, habe ich beschlossen, heute mal mit meiner Wanderausrüstung in den Park vor der Tür zu gehen und euch den Inhalt mal vorzustellen. Was habe ich alles so dabei beim Wandern und lohnen sich die neuen Anschaffungen wirklich?!

      Schuhe

      Alle Trails auf dieser Reise bin ich mit meinen geliebten Meindl Wanderschuhen gelaufen, bis auf 2,3 Momente, in denen Wasser in's Spiel kam. Man kann sich natürlich jetzt darüber streiten, ob man wirklich für alle Hikes knöchelhohe Schuhe braucht - Nö, braucht man nicht. Aber es sind halt nun mal die bequemsten Schuhe die ich habe und man merkt nicht jeden Stein unter der Sohle. Ich habe kein Problem mit der Höhe der Schuhe, auch nicht bei besonders heißen Temperaturen. Dafür hat man auf jedem Untergrund optimalen Halt und kann auch mal umknicken, ohne das man viel davon mitbekommt.



      Der Rucksackinhalt

      Dann wollen wir meinen Rucksack doch mal auskippen und schauen, was wir alles finden. Da wären einmal meine 3l Trinkblase und der dazugehörige Thermobag, auf die ich gleich nochmal gesondert eingehen werde. Dann ist da noch ein SonnenSPRAY mit Lichtschutzfaktor 30. Natürlich schmiere ich mich vor jeder Wanderung bereits am Hotel oder am Auto ordentlich ein, aber es kann nie schaden Nachschub dabei zu haben. Dabei war mir wichtig, dass es sich um Spray handelt, das man nicht verreiben muss. Das ist super um Fettfinger zu vermeiden, wenn man eine Kamera dabei hat. Immer dabei sind außerdem ein Paket Pflaster (Das mal gegen ein vollständiges Erste Hilfe Set ersetzt werden sollte - ich weiß), eine Stirnlampe, Objektivreinigungstücher, Brillenputztücher und ein aufgeladener Ersatzakku für die Kamera. Eine Powerbank und Batterien für die Stirnlampe sind auch immer in der Tasche, auch wenn jetzt keine auf dem Bild sind.



      Capture Clip

      Der Capture Clip, eine absolut geniale Anschaffung. Da ich zu geizig war das teure Original von Peak Design zu kaufen, habe ich es mit der günstigen Variante von Andoer versucht, die man bei Amazon erwerben kann. ACHTUNG: Bei dem Teil sind die Schrauben nicht lang genug für die Deuter Rucksäcke, die wiederum sind aus dem Online Shop von Peak Design. Es ist jedenfalls absolut genial, man schraubt das Teil wohin man möchte und kann die Kamera mit Hilfe der Schnellwechselplatte einfach einklicken. Die passt übrigens auch in mein Stativ und kann die ganze Zeit drauf bleiben ohne nerviges Gewechsel.

      Ich hätte es mir wesentlich nerviger vorgestellt, die Kamera vorne rumbaumeln zu haben, aber es ist wirklich genial. Wenn man den oberen Gurt am Rucksack schließt, dann merkt man davon eigentlich überhaupt nichts und stabil ist es auch. Super - beide Hände wieder frei zum klettern ohne die Kamera aufwändig wegpacken zu müssen. Der Vorteil des Originals ist die etwas geringere Größe, meine Version spürt man je nach Sitz etwas am Arm. Auf kurz oder lang werde ich mir also auch das Original zulegen, ansonsten ist alles gleich was Qualität und Effekt angeht.



      Trinkblase und Thermobag

      Wem geht es auch so unglaublich auf die Nerven wie mir, andauernd den Rucksack auf und abzusetzen, weil man was trinken muss?! Das fand ich damals schon ätzend und jetzt mit Kamera und Capture Clip geht das gar nicht mehr... Ich müsste jedesmal die Kamera abnehmen, beide Gurte öffnen, absetzen, trinken und Kommando wieder zurück. Dafür trinke ich einfach viel zu viel, also habe ich es mal mit einer 3l Trinkblase versucht. Passend dazu (Mal wieder danke für den Tip Kati) habe ich mir den dazugehörigen Thermobag bestellt, auch wenn ich etwas skeptisch war, ob der jenseits der 30°C IRGENDWAS bringt - tut er. Ich bin so froh, die paar Euro mehr investiert zu haben, das Wasser bleibt selbst bei 35°C einige Stunden im Rucksack darin kalt - kühl und wer will bei dem Wetter schon pisswarmes Wasser trinken?! Der Schlauch baumelt auf der Schulter rum und stört überhaupt nicht!



      Da sowohl Rucksack und Blase, als auch der Thermobag von Deuter sind, gibt es eine Vorrichtung, wo man alles fixieren kann und das passende Loch an richtiger Stelle.



      Kopfbedeckung

      Das eine Kopfbedeckung bei der Jahreszeit in der Gegend unumgänglich ist, sollte eigentlich jedem klar sein, denn ansonsten droht akute Sonnenstich Gefahr. Die Frage ist nur:



      oder



      ?

      Völlig egal, beides hat Vor- und Nachteile! Kacke aussehen tut beides, hilft aber auch gleich gut :D

      Ich hoffe ich konnte euch ein wenig weiterhelfen, wenn noch Fragen sind: Fragen! Ansonsten bleibt nur zu sagen:


      Hike smart, stay on trail, take only pictures and leave only footprints!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von lunchen ()

    • lunchen schrieb:

      Hike smart, stay on trail, take only pictures and leave only footprints!
      Jup, da gibt's nix hinzuzufügen! :super:

      Den Capture Clip kannte ich noch nicht, ich bin da ja Team Revolvertasche. Der Rest ist hier auch im Einsatz, egal wie's aussieht :super: :crazy: :kichern:
      Bilder
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    • Hi,
      was das Thema Kopfbedeckung angeht, schwöre ich ja auf „Schlapphüte“. Seit ich mal in Australien war und den Vorteil einer Hutkrempe zu schätzen gelernt habe, bin ich immer mit so was unterwegs. Sieht nicht cool aus, hilft aber ganz enorm gegen Sonnenbrand im Nacken...
      Gruß, Burkhard.

      P.S. und total offtopic: cool fand ich „down under“ ja die Version mit den „Baumelkorken“ gegen die Fliegen...

      Edit: mein Hut ist übrigens ein ähnliches Modell wie der von Silke auf dem Bild im vorigen Posting.
    • lunchen schrieb:

      Meindl Wanderschuhen
      :super: Ich war mit meinen Meindl zufriedener als mit den Lowa.

      lunchen schrieb:

      Wem geht es auch so unglaublich auf die Nerven wie mir, andauernd den Rucksack auf und abzusetzen, weil man was trinken muss?!
      Wir haben immer zwei 1/2 Liter Flaschen in den Seitentaschen vom Rucksack.

      Wenn wir Pause machen, dann wird der Rucksack ohnehin abgesetzt und leere gegen volle Flaschen getauscht.

      lunchen schrieb:

      Der Capture Clip, eine absolut geniale Anschaffung.
      Der ist mir auch neu.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Trinkblase hatte ich auch mal aber das war nichts für mich. Mir fehlt da auch das Gefühl wie viel ich getrunken habe und am Ende war es immer weniger als gedacht.

      Bei uns sind am Rucksack in den Seitentaschen entweder jeweils eine oder auch einfach zwei Nalgenes mit einem Liter. Die bekomme ich auch ohne den Rucksack abzusetzen rein und raus, wenn man zu zweit ist wird es noch einfacher.

      Aber Trinkblase ist grundsätzlich schon auch gut, ist halt Geschmackssache.

      Wasser will ich gar nicht ganz kalt und meistens hält sich bei einem Liter die Temperatur ja eh etwas. Wenn es zu kalt ist verbraucht der Körper mehr Energie und hitzt sich weiter auf. Deswegen ist lauwarmes Wasser eigentlich am besten.
    • Silke schrieb:

      lunchen schrieb:

      Hike smart, stay on trail, take only pictures and leave only footprints!
      Jup, da gibt's nix hinzuzufügen! :super:
      Den Capture Clip kannte ich noch nicht, ich bin da ja Team Revolvertasche. Der Rest ist hier auch im Einsatz, egal wie's aussieht :super: :crazy: :kichern:

      Dann wäre das ja viellecht auch was für dich, ich würde nie wieder ohne gehen wollen :D

      burki schrieb:

      Hi,
      was das Thema Kopfbedeckung angeht, schwöre ich ja auf „Schlapphüte“. Seit ich mal in Australien war und den Vorteil einer Hutkrempe zu schätzen gelernt habe, bin ich immer mit so was unterwegs. Sieht nicht cool aus, hilft aber ganz enorm gegen Sonnenbrand im Nacken...
      Gruß, Burkhard.

      P.S. und total offtopic: cool fand ich „down under“ ja die Version mit den „Baumelkorken“ gegen die Fliegen...

      Edit: mein Hut ist übrigens ein ähnliches Modell wie der von Silke auf dem Bild im vorigen Posting.

      Krempe finde ich persönlich kacke. Klar schützt das noch ein bisschen mehr, aber ich will ja Farbe im Nacken bekommen :D

      Demo schrieb:

      lunchen schrieb:

      Capture Clip

      Der Capture Clip, eine absolut geniale Anschaffung.
      Ich bin nicht mehr ohne unterwegs, hab insgesamt 3 auf meine Taschen/ Rucksäcke verteilt. In Verbindung mit der Handschlaufe mit dem Schnellverschlusssystem (Ankerschlaufen) perfekt zum Wandern.

      Ja, die sind echt genial!

      Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      Meindl Wanderschuhen
      :super: Ich war mit meinen Meindl zufriedener als mit den Lowa.

      lunchen schrieb:

      Wem geht es auch so unglaublich auf die Nerven wie mir, andauernd den Rucksack auf und abzusetzen, weil man was trinken muss?!
      Wir haben immer zwei 1/2 Liter Flaschen in den Seitentaschen vom Rucksack.
      Wenn wir Pause machen, dann wird der Rucksack ohnehin abgesetzt und leere gegen volle Flaschen getauscht.

      lunchen schrieb:

      Der Capture Clip, eine absolut geniale Anschaffung.
      Der ist mir auch neu.

      Ich mache bei einer großen Wanderung halt meistens auch nur eine Pause mit Rucksack absetzen, in der Zeit würde ich aber schon öfter eine neue Flasche brauchen und außerhalb vom Rucksack wird mir das Wasser zu warm.

      Bosley schrieb:

      Trinkblase hatte ich auch mal aber das war nichts für mich. Mir fehlt da auch das Gefühl wie viel ich getrunken habe und am Ende war es immer weniger als gedacht.

      Bei uns sind am Rucksack in den Seitentaschen entweder jeweils eine oder auch einfach zwei Nalgenes mit einem Liter. Die bekomme ich auch ohne den Rucksack abzusetzen rein und raus, wenn man zu zweit ist wird es noch einfacher.

      Aber Trinkblase ist grundsätzlich schon auch gut, ist halt Geschmackssache.

      Wasser will ich gar nicht ganz kalt und meistens hält sich bei einem Liter die Temperatur ja eh etwas. Wenn es zu kalt ist verbraucht der Körper mehr Energie und hitzt sich weiter auf. Deswegen ist lauwarmes Wasser eigentlich am besten.

      Bei mir ist es genau umgekehrt, ich trinke mit der Blase sehr viel mehr als vorher, weil der Schlauch eben jederzeit greifbar ist. Wasser in den Außenseiten des Rucksacks ist für mich keine Option im Sommer, das wird doch super schnell kochend warm. Ich weiß natürlich, das kaltes Wasser für den Körper weniger gut ist, das ist mir aber völlig egal. Es gibt nichts ekligeres als warmes stilles Wasser (Ich steh ja eh mehr aus Sprudel, aber beim wandern ist still besser und das geht nur kalt). Bei mir kommt das Wasser abends in den Kühlschrank, morgens zwischen das Eis in die Kühlbox und am trailhead aus der Kühlbox in den Thermobag.
    • Tag 3 (12.05.2018): Borrego Springs Sculptures

      Wir stellen im Auto fest, das wir auf dem kurzen Einstiegstrail schon echt gut Farbe bekommen haben, nicht verbrannt, sondern wirklich schön braun. Das geht aber auch wirklich schnell wenn man sich in der Sonne etwas länger bewegt und dabei noch schwitzt.

      Zu unserem nächsten Ziel brauchen wir nicht einmal 15 Minuten, die Klimaanlage schafft es also so gerade, für ein wenig Abkühlung zu sorgen. Viel besser geeignet sind dafür natürlich die eiskalten Dosen Mountain Dew aus der Kühlbox - Es gibt einfach nichts besseres nach einem Hike in der Wüste!

      Wir fahren nun in den Ort, den wir vor der Wanderung bereits kurz gestreift hatten: Borrego Springs! Am Ortseingang erwartet uns ein toll angelegter, riesiger Kreisverkehr - vollkommen überdimensioniert und deplaziert für den ausgestorbenen und staubigen Wüstenort, aber dennoch sehr schön.



      Wir treffen während unserem Aufenthalt im Ort nicht auf einen einzigen Menschen oder auf sonstige Lebenszeichen, nur 1-2 weitere Mietwagen von Touristen sind hier zu finden. Was es denn hier bitte geben soll?! Eigentlich eine ziemlich coole Attraktion, die Borrego Springs Sculptures.

      Dabei handelt es sich um eine Ansammlung von 130, teils riesigen, Metall Skulpturen auf einer Fläche von drei Quadratmeilen, verteilt in ganz Borrego Springs. Der Name des Künstlers ist Ricardo Breceda, ein in Durango geborener Mexikaner, der einen schweren Bauunfall erlitt. Einer der wenigen, danach noch möglichen, Jobs war es exotische Boots zu verkaufen, was er eine lange Zeit lang tat. Zehn Jahre später - es war grad nichts los im Laden - spielte er ein wenig mit seiner Schleifmaschine herum, als ein sieben jähriges Mädchen in sein Geschäft kam und ihn darum bat, einen lebensgroßen Dinosaurier für sie zu bauen. Das war der Moment in dem Ricardo sein künstlerisches Talent entdeckte und heute sind seine Skulpturen in der ganzen Welt zu finden, von Kanada über Australien, bis in's kalifornische Borrego Springs, wo die höchste Konzentration zu finden ist.

      Die ältesten Skulpturen in Borrego Springs sind von prähistorischen Tieren inspiriert, die vor ein paar Millionen Jahren in der heutigen Colorado Wüste gelebt haben. Etwas neuere Exemplare widmen sich historischen Charakteren und die aktuellsten Metallkolosse sind vor allem Fantasiegestalten. Mit so einer - zugleich die wohl Berühmteste - fangen wir auch direkt an. Die riesige Schlange mit Drachenkopf erstreckt sich über zwei Straßenseiten und ist wirklich beeindruckend imposant... Wie man an dem Größenvergleich sehen kann. Ja, ich weiß, ich bin ein Zwerg. Aber trotzdem!



      Die Skulpturen stehen im ganzen Ort verteilt, mal direkt an der Straße, mal relativ weit in der Wüste. Typisch amerikanisch soll das aber kein Hindernis sein, denn zu jedem einzelnen Exemplar führt eine Offroad Piste... Die sind mal mehr, mal weniger gut.







      Die Koordinaten der besuchten Skulpturen habe ich bereits von zuhause aus herausgesucht und abgespeichert. Wirklich nötig wäre das nicht gewesen, in einem so kleinen Kaff findet man so oder so ein paar der Teile, sind ja schließlich 130 Stück. Aber es gab eben ein Paar, die ich lieber sehen wollte als andere. Neben dem Drachen sind das vor allem diese Beiden, die schon ein deutliches Stück von der Hauptstraße weg stehen:



      Eine wirklich sehr coole Roadside Attraction und für uns keinen Meter Umweg. Die Skulpturen sind wirklich groß, detailreich und beeindruckend, ich kann einen Besuch sehr empfehlen, wenn man in der Nähe ist.

      Der Santa Fe schreit zum ersten Mal auf unserer Reise nach einer Mahlzeit - auweia. Am Kreisverkehr habe ich eine Tankstelle gesehen, die sieht schon sehr ranzig aus, aber was erwartet man in dieser Gegend?! Jedenfalls nicht, dass die Kreditkarte an der Säule funktioniert und das tut sie konsequenterweise dann auch nicht. Ich gehe in die Tankstelle und lasse mir die Säule problemlos freischalten, denn der Mann ist zwar extrem zahnlos, aber auch extrem freundlich! Mit einem frisch vollgetankten Auto rollen wir vom Hof und verlassen Borrego Springs.
    • lunchen schrieb:

      als ein sieben jähriges Mädchen in sein Geschäft kam und ihn darum bat, einen lebensgroßen Dinosaurier für sie zu bauen.
      Also ich hatte vor Jahren schon gelesen, dass es seine eigene Tochter war, die ihn darum bat.

      So steht es auch in Wikipedia.

      Jedenfalls sind die Skulpturen klasse und können mangels Feuchtigkeit nie durchrosten.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      als ein sieben jähriges Mädchen in sein Geschäft kam und ihn darum bat, einen lebensgroßen Dinosaurier für sie zu bauen.
      Also ich hatte vor Jahren schon gelesen, dass es seine eigene Tochter war, die ihn darum bat.
      So steht es auch in Wikipedia.

      Jedenfalls sind die Skulpturen klasse und können mangels Feuchtigkeit nie durchrosten.

      Meine Lehrer haben mir immer gesagt, ich darf Wikipedia nicht als Quelle nehmen :D Wenn das so sein sollte, dann danke für die Info :) Auf der Seite, auf der ich gelesen habe steht halt wirklich nur "Ein Mädchen"
    • Tag 3 (12.05.2018): Keep it Simple - Salvation Mountain Teil 1

      'Cause Jesus he knows me
      And he knows I'm right
      I've been talking to Jesus all my life


      Wir haben nun ziemlich öde 90 Minuten Fahrt vor uns, ehe wir an einem ganz besonderen Ziel ankommen. Einem, das ich mir schon lange mal ansehen wollte und zu dem es noch nie besonders viele Berichte gab, wobei sie sich in letzter Zeit ein wenig häufen. Der Highway führt uns schnurgerade in Richtung Horizont, vorbei an gigantischen Feldern und Steak Anbaugebieten. Kurz vor Ankunft verändert sich das Umfeld, es wird verfallener, trostloser und alternativer. Wir kommen durch Niland und schließlich durch Slab City, einer Art wilden Campingplatz, auf dem sich in erster Linie Alt-Hippies niedergelassen haben und hier ein Leben ohne Einkaufsmöglichkeiten, fließendem Wasser und Strom fristen. Bekannt geworden ist der Ort durch den Film "Into the Wild", da der Protagonist Christopher McCandless sich im Jahr 1991 einige Zeit hier aufgehalten hat (In Film und Realität).

      Slab City soll aber nicht unser Ziel sein, sondern der skurrile Salvation Mountain, der sich nur wenige Minuten neben dem Campingplatz befindet. Leonard Knight (leider vor 4 Jahren verstorben) hat hier seine Vision verwirklicht und den Berg als Tribut an Gott aus Tonnen von Lehm und Erde erbaut. "God is Love" ist die simple Botschaft, die er mit seinem Lebenswerk, an dem er bis zu seinem Tode 30 Jahre lang täglich arbeitete, in die Welt hinaus tragen wollte. Leonard hat für diese Aufgabe gelebt und in einem Wohnwagen ohne Wasser und Strom direkt neben seinem Berg gewohnt. Geldpenden hat er absolut abgelehnt, damit sein Projekt nicht für irgendeinen Zweck instrumentalisiert werden kann, Farbspenden hingegen hat er jederzeit liebend gerne angenommen. Auf Youtube kann man sich diverse Interviews mit Leonard Knight ansehen und eins ist klar: Der Mann war absolut liebenswert und hat seinerseits alle Geschöpfe geliebt und stand zu 100% für das, was er da getan hat. Ich kann mit Religion ehrlich gesagt nichts anfangen, dennoch gebührt diesem Mann mein tiefster Respekt für seine Hingabe und das, was er hier erschaffen hat. Es folgen jetzt erst einmal sehr viele Bilder von unserem Rundgang um und auf dem Salvation Mountain.







      Leonard hat alles in den Salvation Mountain eingebaut, was er in der umliegenden Wüste finden konnte, oder was ihm eben grad gebracht wurde. Völlig egal ob Autotüren oder Leitern.



    • Tag 3 (12.05.2018): Keep it Simple - Salvation Mountain Teil 2

      Wenn man einmal rechts um den Berg herum geht, dann kommt man zu einem Areal, das nicht so sehr bevölkert ist. Am Salvation Mountain ist doch mehr los als ich erwartet hätte und so klettern auch einige Touristen hier herum.

      Am hinteren Teil gibt es einige Höhlen und Kammern, die man begehen kann und die auch sehr bunt gestaltet sind. Hier kann man auch genau sehen, wo Leonard am Ende gearbeitet hat, denn viele Stellen sind noch farblos. Seit seinem Tode leben einige Freiwillige auf dem Gelände des Berges, die sich um die Erhaltung und den Weiterbau kümmern. Das Areal wird bei Sonnenuntergang übrigens abgesperrt und ist nicht mehr zugänglich, Nachtwanderungen sind zum Schutz des Berges also nicht möglich.



      In einer der Kammern steht diese Information über den Aufenthalt von Christopher McCandless.



      Es ist einfach nur erstaunlich wie der ganze Lehm vor allem durch die Tonnen an Farbe zusammenhält. Absolut erstaunlich, was der Mann im hohen Alter hier noch geleistet hat.





      Auf dem Gelände stehen, neben dem Berg, noch andere bunte Gegenstände rum, vor allem Autos (auch der Wohnwagen von Leonard), aber auch eine kleine Arche Noah.



    • Tag 3 (12.05.2018): Keep it Simple - Salvation Mountain Teil 3

      Mitte der neunziger Jahre hat die kalifornische Regierung mehrfach versucht den Salvation Mountain und Slab City zu schließen, das konnte jedoch verhindert werden, da Leonard Knight mit seinem Kunstwerk bereits über die Landesgrenzen hinaus bekannt war. 2002 wurde der Berg von der damaligen Senatorin zum Nationalen Kulturgut erklärt.



      Es bleibt zu hoffen, dass dieser großartige Ort auch lange nach dem Tod seines Erschaffers erhalten bleibt und ausreichend gewürdigt wird. Es ist ein ganz besonderer Ort, den ich jederzeit wieder besuchen würde und es euch auch absolut empfehlen kann - Verbindung zu Gott hin oder her.

      Wir bleiben nicht mehr allzu lange, denn wir haben noch weitere 1:45h Autofahrt vor uns - ja, heute sitzen wir wirklich viel im Auto, ca. 8 Stunden netto um genau zu sein, aber eine Zwischenübernachtung lohnt sich einfach nicht und so machen wir lieber noch etwas Strecke. Dafür wird es die nächsten Tage weniger und dafür laufen wir dann mehr.

      Die letzte Stunde führt uns über die totlangweilige I8 durch staubtrockene Wüstengegenden nach Osten. Hier wächst einfach gar nichts, nichtmal ein Kaktus. Langsam wird es anstrengend. Beim Verlassen des Freeways um 18 Uhr überqueren wir gleichzeitig die Grenze von Kalifornien nach Arizona, wir sind jetzt in Yuma, unserem Übernachtungsort für heute. Yuma liegt strategisch günstig direkt an der Interstate und ist eine Grenzstadt zwischen Kalifornien, Arizona und Mexiko. Den Statistiken zufolge ist dieser Ort die Stadt mit den meisten jährlichen Sonnenstunden weltweit. Überraschenderweise erwischen wir diesmal NICHT die einzigen 2 Stunden im Jahr, in denen es hier regnet, und die Sonne zeigt sich noch immer von ihrer freundlichsten Seite.

      Unser Hotel, das La Fuente Inn & Suites, liegt direkt an der Autobahn Abfahrt. Die Bewertung dazu kommt wieder in einem separaten Post.



      Der Check In in der gewohnt überklimatisierten Rezeption ist schnell erledigt, die Dame ist sehr nett und hilfsbereit. Wir bekommen unser Zimmer in der 1. Etage und müssen einigermaßen viel schleppen, denn das La Fuente ist kein klassisches Motel und die Zimmer gehen in einen Innenhof mit Pool und Grill, nicht zu den Parkplätzen. Meine Mutter macht sich erstmal einen Kaffee und liest auf dem Zimmer, ich schmeiße mich in meinen Bikini und mache mich auf den Weg zum Pool, der leider schon im Schatten liegt. Leider gibt es auch keine Handtücher mehr und leider wimmelt es hier nur so von Kindern. Nachdem mein Notizbuch 3x aus dem Pool von einer Wasserpistole getroffen wurde, mache ich mich auf den Weg zurück zum Zimmer, wir müssen ohnehin noch duschen, etwas essen und einkaufen. Einkaufen? Schon wieder? Waren wir doch die letzten beiden Tage... Jaa, aber da haben wir etwas Bestimmtes nicht bekommen.

      Ich suche ein Panda Express raus, das sich genau auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet und wir versuchen hinzulaufen... Was mal wieder nicht funktioniert. Wir gehen die paar Meter also zurück zum Parkplatz und setzen auf die andere Straßenseite über. Ich bin glücklich über mein Orange Chicken, wobei diese Filiale eindeutig zu den schlechtesten bisher gehört. Meine Mutter wird leider kein Panda Express Fan.



      Wir sind die letzten Gäste und werden um kurz vor 21 Uhr fast schon rausgekehrt. Wir fahren noch die paar wenigen km zum örtlichen Walmart und kaufen noch ein paar Kleinigkeiten. Der Grund für den Besuch sind Schwefelkapseln (msm), die angeblich gegen alles helfen sollen und die wir zuhause schon was länger morgens und abends nehmen. Davon sollen diverse Schmerzen weggehen und meine Mutter hat da wohl auch schon Erfolge gemerkt, ich direkt nicht, aber ich hatte auch keine Schmerzen :D Jedenfalls werden wir hier im endlich fündig, nachdem die beiden Läden vorher nichts da hatten und nehmen direkt noch ein wenig Magnesium mit, bei dem Laufpensum mancher kommender Tage.



      Um 23:30 Uhr liegen wir schließlich im Bett, ich versuche aber krampfhaft noch bis 0 Uhr wachzubleiben, denn Dominik hat Geburtstag. Der ist grad irgendwo am Grand Canyon und hat eh kein Netz, aber zumindest möchte ich pünktlich geschrieben haben, bevor ich abends mal versuche anzurufen.

      Highlight des Tages: Eigentlich der ganze Tag, besonders der Palm Canyon Trail und der Salvation Mountain. Aber auch einfach endlich in der Sonne zu sein!

      Lowlight des Tages: Außer den Regenschauer morgens gibt es heute nichts negatives.

      Wetter: 15°C und bewölkt am Meer, 11°C auf dem Weg zum Anza Borrego Desert State Park, 30°C und sonnig ab dem Anza Borrego Desert SP bis Tagesende

      Gelaufene km: 8,8 km

      Gefahrene km: 584,1 km

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von lunchen ()

    • lunchen schrieb:

      In einer der Kammern steht diese Information über den Aufenthalt von Christopher McCandless.
      Eine Szene von Into the Wild wurde hier gedreht. Leonard Knight spielte damals im Original mit.

      Hier ist das Video.

      lunchen schrieb:

      Es bleibt zu hoffen, dass dieser großartige Ort auch lange nach dem Tod seines Erschaffers erhalten bleibt und ausreichend gewürdigt wird.
      Das denke ich schon. Als wir vor Jahren dort waren, wollte uns der Freundeskreis vom Salvation Mountain Farbe und Pinsel in die Hand drücken.

      Sie erzählten uns, dass sie auf freiwilliger Basis weitermachen, denn der Mountain braucht ständig Farbe und Pflege.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      In einer der Kammern steht diese Information über den Aufenthalt von Christopher McCandless.
      Eine Szene von Into the Wild wurde hier gedreht. Leonard Knight spielte damals im Original mit.
      Hier ist das Video.

      lunchen schrieb:

      Es bleibt zu hoffen, dass dieser großartige Ort auch lange nach dem Tod seines Erschaffers erhalten bleibt und ausreichend gewürdigt wird.
      Das denke ich schon. Als wir vor Jahren dort waren, wollte uns der Freundeskreis vom Salvation Mountain Farbe und Pinsel in die Hand drücken.
      Sie erzählten uns, dass sie auf freiwilliger Basis weitermachen, denn der Mountain braucht ständig Farbe und Pflege.

      Ja, ich weiß, ich habe den Film natürlich schon mehrfach gesehen und erinner mich an die Szene :)
    • Hotel Check: La Fuente Inn & Suites, Yuma

      Das La Fuente Inn & Suites liegt direkt am Exit 2 der I8 in Yuma und hat damit eine optimale Anbindung für Durchreisende, von dem Verkehr ist Nachts nichts zu hören. Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite befinden sich zahlreiche Restaurantketten wie Panda Express, In & Out, Olive Garden, Red Lobster und Co., die bis spät abends geöffnet haben. Auch ein Walmart Supercenter erreicht man nach 5 Minuten Autofahrt, genauso wie das Yuma Prison.

      Das Hotel (Kein Motel! Die Parkplätze sind nicht vor den Zimmern!) macht bereits von außen einen hervorragenden und einladenden Eindruck.





      Die Rezeption mit den freundlichen Mitarbeitern, hier gibt es morgens das Frühstück im Nachbarraum:



      Wenn man einmal seine Zimmerkarte erhalten hat, dann muss man nicht mehr durch den Haupteingang gehen. Vom Parkplatz aus gibt es ein Tor in den Innenbereich zum Pool und zu den Zimmern, welches mit der gleichen Karte funktioniert.

      Der Innenhof bietet einen tollen Pool und mehrere Grills ink. Tischen und Bänken, die frei genutzt werden können.



      Das Poolbild ist von morgens früh, leider war es bei uns sehr voll mit Kindern und Familien. Ich weiß nicht, ob das immer der Fall ist oder ob wir in der Hinsicht ein bisschen Pech hatten. Man muss dazu sagen, dass wir hier an einem Samstag angereist sind.

      Der Blick von unserer Zimmertür in der 1. Etage aus:



      Und schließlich unser großes und sauberes Zimmer mit 2 Queen Betten.



      Das La Fuente hat uns beiden wirklich ausgesprochen gut gefallen und dazu kommt, das es das günstigste Hotel der gesamten Reise war. Man muss dazu sagen, dass wir überall darauf geachtet haben direkt in den Parks oder unmittelbar in der Nähe zu übernachten, wodurch ein sehr hoher Durchschnittspreis entstanden ist. Hier kommt noch dazu, dass in Yuma die Hauptsaison vorbei ist, die anscheinend nur bis Anfang Mai geht... Danach wird es einfach zu heiß und die Zimmerpreise fallen etwas, also genau umgekehrt zum restlichen Südwesten.

      Von 17-19 Uhr bietet das Hotel seinen Gästen in der Rezeption Cocktailähnliche Getränke für lau an, dafür waren wir leider etwas zu spät dran.

      Preis pro Nacht: 77€
      Bewertung:
      5/5
      Weiterempfehlung:
      Definitiv!

    • Tag 4 (13.05.2018): Yuma Territorial Prison State Historic Park Teil 1

      Gehe in's Gefängnis.
      Gehe nicht über Los, ziehe keine 200$ ein!

      5 Uhr und wir sind wach! Dabei ist heute einer der wenigen Tage, an denen ausschlafen drin wäre, aber der Jetlag hat uns einfach noch immer fest im Griff. Ich döse noch ein paar mal ein, aber um 6 Uhr reicht es uns schließlich und wir stehen eine Stunde vor dem Wecker auf und packen die Koffer schon einmal ordentlich zusammen bevor wir um 7 Uhr schließlich zum inkludierten Frühstück gehen.



      Es gibt eigentlich alles, was es bei einem typischen amerikanischen Motel Frühstück eben so gibt: Toast mit Creamcheese...



      ... richtig leckere - mit Käse und Schinken - gefüllte Omlettes und Würstchen...



      ... Popcorn...



      ... Moment. Popcorn?!?! Natürlich. Wer kennt es nicht, das gute alte Frühstücks Popcorn?

      Sobald wir satt sind (ohne Popcorn), legen wir uns noch ein wenig auf die Liegen am Pool, wir sind nämlich viel zu früh dran und können noch nicht los. Meine Mutter nimmt sich ihr Buch mit und ich hole am Getränkeautomaten eine kalte Sprite und lese ein wenig im Forum und verschicke ein paar Nachrichten. Die Sonne brennt um 8 Uhr schon extrem und die Temperaturen liegen bereits im hohen 20er Bereich, so mag ich das! Zwischendurch bekommen wir noch ein wenig Besuch von den wilden Tauben.



      Um 8:55 Uhr sitzen wir schließlich ohne Gepäck im Santa Fe, fahren eine Autobahn Ausfahrt zurück und rollen um Punkt 9, pünktlich zur Öffnung, auf den Parkplatz des Yuma Territorial Prison State Historic Parks.



      Der Eingang und Ausgang zum Prison ist ein Souveniershop, in dem wir unsere 8$ Eintritt pro Person löhnen und danach direkt von einem sehr jungen Ranger in Beschlag genommen werden. Auf keinen Fall will er uns eintreten lassen, ohne uns genaustens auf einem Parkplan zu erklären, wo wir denn was finden können. Es wäre eine Schande, wenn wir nicht alles finden würden. Ähm. Ja. Für all diejenigen unter euch, die noch nie dort waren: Man kann von diesem Gefängnis wirklich viel behaupten, aber nicht, dass es groß oder unübersichtlich ist. Eigentlich gibt es neben dem Guard Tower, der alles dominiert, nur zwei wichtige Orte: Das Museum und den Zellentrakt. Wir müssen uns das Lachen wirklich angestrengt verkneifen, als der junge Mann enthusiastisch mit dem Plan vor unserer Nase herumwedelt und auf die Nummern und danach auf das passende Gebäude ca. 20 Meter entfernt von uns zeigt.

      Nachdem wir in die Freiheit (oder besser in's Gefängnis) entlassen worden sind, gehen wir erst einmal eine Runde über den kleinen Außenbereich, in dem wir zu Beginn stehen. Von hier aus hat man eine nette Aussicht auf den Colorado, der uns auf unserer Reise noch lange begleiten wird.



    • Tag 4 (13.05.2018): Yuma Territorial Prison State Historic Park Teil 2

      In dem Vorhof, den man zu Beginn des Besuchs automatisch betritt, befindet sich der historische Guard Tower. Von hier aus hatten die Wachen damals einen tollen Ausblick auf die umliegende Landschaft.



      Auch dieser kleine Kerl genießt den Blick in die Weite.



      Unser Weg führt uns vorbei an verschiedenen Palmen und Kakteen zum kleinen Mueumsgebäude, in dem viele Gegenstände von früher ausgestellt sind und in dem man eine Menge über das historische Gefängnis erfährt.



      Yuma wurde im Zuge des Goldfundes im Colorado und dem daraus resultierenden Einwohnerzuwachses 1871 zum Sitz des Yuma County erklärt. 1875 entschied man sich dazu, dass man in Yuma ein eigenes Gefängnis benötigt, der Bau des Territorial Prisons begann. Gebaut wurde die Einrichtung unter anderem von niemand geringerem, als den späteren Bewohnern selbst, die sich hier ihre eigenen Zellen zimmern mussten und 1876 hier inhaftiert wurden. Das Gefängnis war insgesamt nur 33 Jahre in Betrieb und wurde 1909 wegen Überfüllung geschlossen. Die Gefangenen wurden in die Gefängnisstadt Florence in Arizona umgesiedelt, wo kurz vorher viele neue Einrichtungen entstanden.

      Die Gebäude standen danach nicht leer. Unglücklicherweise brannte 1910 die Yuma High School ab und der Unterricht fand bis 1914 in den Räumlichkeiten des Gefängnisses statt - Die Witze der Schüler über ihr Schicksal lässt sich sicher erahnen. Bei Auswärtsspielen wurde die Mannschaft dieser Schule nur "Die Verbrecher" genannt. 1958 wurde das Gelände zum State Historic Park erklärt und 1961 das erste mal für Besucher geöffnet.





      Authentisch, oder?



      Das Yuma Prison wurde von den Bewohnern auch als "Hell Hole" bezeichnet und wer sich den Zellentrakt mit eigenen Augen angesehen hat, der kann das auch verstehen. Alcatraz ist ein Luxusschuppen dagegen. Die Hitze während der Sommermonate war hier kaum auszuhalten, der Ort käme einem Inferno gleich, so ein ehemaliger Insasse. Die Umgebung ist geprägt von Flüssen und Wüste soweit das Auge reicht, selbst wenn ein Ausbruch geglückt ist, war es so gut wie unmöglich, nicht schnell wieder geschnappt zu werden. Außerdem gab es unmenschliche Bestrafungsmethoden wie Schlangenhöhlen und Eisenkugeln und -Ketten. "Impossible to endure, even more impossible to escape" ist ein prägendes Zitat an den Wänden des Museums.

      In den 33 Jahren gab es insgesamt 138 Ausbruchversuche, von denen 96 von Anfang an Fehlgeschlagen sind. 49 Insassen wurden dabei verwundet, 8 verloren sogar ihr Leben.

      Wenn man das Museum in die andere Richtung verlässt steht man vor den historischen Zellenblocks.



      Wer die winzigen Zellen in Alcatraz schlimm findet, der wird sich hier wundern. Wo auf der Insel in San Francisco eine Person auf dieser Grundfläche untergebracht war, fanden in Yuma gleich vier Personen hinter schweren Doppelgitter Türen Platz.



      Bei den Metall Gestellen handelt es sich um die Originalbetten, auf denen wirklich Menschen geschlafen haben. Die Holzgestelle, die es vorher gab, mussten wegen einem Bettwanzen Problem ausgetauscht werden.

    • Tag 4 (13.05.2018): Yuma Territorial Prison State Historic Park Teil 3

      Wie Alcatraz hat auch Yuma eine Dunkelzelle, in der man seine Zeit in Gesellschaft einiger Fledermäuse verbringen konnte, wenn man ganz besonders böse war. Besonders böse waren meistens mehrere gleichzeitig, weshalb es auch in vollkommener Dunkelheit selten Einzelhaft gab.



      Jetzt könnte man meinen in so ein Menschen verachtendes Gefängnis kommen nur die schlimmsten der Schwerverbrecher, aber dem war ganz und gar nicht so. Viel mehr wurde das Territorial Prison als ganz gewöhnliches Gefängnis genutzt, in das man auch eingefahren ist, wenn man dem Bauer von Nebenan etwas vom Feld geklaut hat. Harte Zeiten an einem harten Ort, bei dessen Betrachtung man froh sein kann, im hier und jetzt zu leben und sich die Örtlichkeiten als Tourist angucken (und verlassen) zu dürfen!



      Der Freigang Hof für die ganz besonders kooperativen Insassen:



      Zellen in einem anderen Block:



      Die "Du stehst unter besonderer Beobachtung"-Zelle:



      Die Luxus Suite von Yuma, hier durfte man einziehen, wenn man ganz besonders vorbildlich war.



      Ein paar weitere Impressionen von den Zellenblocks:





      Insgesamt waren in den 33 Jahren 3.069 Gefangene hier untergebracht, inklusive 29 Frauen. Auch wenn die Umstände und das Gefängnis selber absolut grausam waren, gab es dennoch einige Direktoren, die einiges zur Verbesserung der Lebensqualität beigetragen haben und den Ort ein wenig humaner gemacht haben - sofern das denn möglich war.

      Eingeplant hatte ich für den Besuch zwei Stunden, nach einer Stunde sind wir aber durch obwohl wir uns wirklich alles sehr gemütlich angesehen haben. Das Gefängnis ist wirklich nicht groß, aber total spannend und informativ. Einen Besuch hier kann ich sehr empfehlen, wenn man hier vorbei kommt und ein wenig Zeit übrig hat.

      Wir holen jetzt erst einmal unsere Koffer aus dem Hotel und machen die Kühlbox startklar!