No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

    • Toll, dass es weiter geht, liebe Sarah :) Es sind wieder sooo schöne Fotos und diesmal kommt mir doch einiges bekannt vor.
      Der Horseshoe Bend war zwar im Juli 2017 noch ohne Geländer, aber auch schon so unglaublich überfüllt, dass uns die Lust auf einen längeren Aufenthalt dort vergangen ist... Bei den Bildern vom Canyon Overlook Trail habe ich allerdings bis auf die leidige Parkplatzsuche nur positive Erinnerungen; es war wirklich wunderschön und da schon ziemlich spät, auch nicht mehr so voll. Leider war das auch bis auf den Hike zum Mirror Lake im Yosemite unsere einzige kleine Wanderung...

      Hab ein schönes Wochenende,
      LG, Marlies
    • Nefertari schrieb:

      Toll, dass es weiter geht, liebe Sarah :) Es sind wieder sooo schöne Fotos und diesmal kommt mir doch einiges bekannt vor.
      Der Horseshoe Bend war zwar im Juli 2017 noch ohne Geländer, aber auch schon so unglaublich überfüllt, dass uns die Lust auf einen längeren Aufenthalt dort vergangen ist... Bei den Bildern vom Canyon Overlook Trail habe ich allerdings bis auf die leidige Parkplatzsuche nur positive Erinnerungen; es war wirklich wunderschön und da schon ziemlich spät, auch nicht mehr so voll. Leider war das auch bis auf den Hike zum Mirror Lake im Yosemite unsere einzige kleine Wanderung...

      Hab ein schönes Wochenende,
      LG, Marlies

      Ja, inzwischen sind wir in etwas bekannteren Gefilden unterwegs :D
      Kann ich verstehen, es war für mich wohl wirklich das letzte mal da, außer vllt mal zu einer völlig unmöglichen Uhrzeit, wenn wirklich niemand da ist. Aber so wie das da abgeht... Nein, danke!

      Vielen Dank, wir waren gestern in der Therme, wir hatten Jahrestag, war echt schön :) Ich hoffe du hattest auch ein schönes Wochenende, trotz des ätzenden Wetters und einen schönen Start in die Woche wünsche ich :)
    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Riverside Walk Teil 1

      Wir parken aus und stellen uns in die Schlange der wartenden Autos, die alle durch den Zion Mt. Carmel Tunnel fahren wollen. Normalerweise ist der Tunnel zeitgleich in beide Richtungen befahrbar, der Verkehr der Gegenrichtung wird nur gestoppt, wenn ein Wohnmobil passieren will, denn dann ist es nicht mehr breit genug für Gegenverkehr. So war es zumindest bisher immer, inzwischen scheint es nur noch Verkehr in eine Richtung zu geben und die andere Seite wird grundsätzlich gestoppt - dementsprechend lange dauert es auch bis wir endlich dran sind.

      Wir halten jetzt nicht mehr an, sondern genießen einfach den wunderschönen Rest vom Scenic Drive, bis wir an dem Abzweig zur Lodge vorbei fahren, danach am Visitor Center und den Park daraufhin verlassen. Nein, keine Sorge, nicht für lange, aber noch ist es zu früh zum einchecken und wir wollen größere Pflaster für den Rücken meiner Mutter organisieren. Es ist die Hölle, was ist denn bitte aus dem schönen kleinen, idyllischen Örtchen Springale geworden?! Die Autos stapeln sich am Straßenrand, die Straße ist verbreitert und zahlreiche neue Parkplätze errichtet worden, die 20$ pro Tag kosten und früh morgens bereits belegt sind. Das ist ja furchtbar, aber das war wohl nur eine Frage der Zeit bei dem Besucheraufkommen des Parks. Eine Pharmacy sehe ich auf den ersten Blick nicht und parken darf man ja eh nirgendwo mehr (oder kann es), daher schlage ich vor, kurz nach Hurricane zu fahren. Das machen wir dann auch, aber "kurz" ist dabei vielleicht etwas optimistisch gewesen. Abgesehen davon, das ein Wohnmobil unüberholbar vor uns her schleicht, zieht sich die Strecke doch mehr als ich es in Erinnerung habe.

      Wir kommen an La Verkin vorbei und das La Quinta, das wie ein riesiger Klotz unpassend in der Gegend herum steht, springt mir sofort wieder in's Auge, da habe ich vor einem halben Jahr sehr schöne vier Nächte verbracht. Von hier aus ist es nicht mehr weit und 10 Minuten später stehen wir auf dem Parkplatz von Walgreens in Hurricane und bekommen was wir suchen. Anschließend machen wir uns schon wieder auf den Rückweg und finden in Springdale dann doch noch einen Parkplatz hinter der Candy Company... Wir wollen ja schließlich was kaufen, in dem Fall darf man auch eine Stunde hier stehen bleiben. Das Eis ist nach wie vor absolut großartig, ich entscheide mich für jeweils eine Kugel Cookies & Cream und eine Kugel Almond Fudge. Anschließend stöbern wir noch ein wenig im Souveniershop gegenüber, kaufen aber nichts.



      Zurück am Auto hänge ich nun das Red Permit an den Rückspiegel, so das es jederzeit sichtbar ist - das ist absolut wichtig. Vorbei am Visitor Center habe ich nun das Privileg, zusammen mit den Shuttle Bussen links auf den Zion Canyon Drive abzubiegen und bis zur Zion Lodge zu fahren. Das sollte man auch wirklich nur mit sichtbarem Permit tun, die Busfahrer funken sofort die Ranger an, sobald sie ein Auto sehen, das nichts sichtbar in der Scheibe hängen hat. Das können wir in den Tagen hier mehrfach beobachten und die pflichtbewussten Park Mitarbeiter sind auch sofort zur Stelle und halten die unrechtmäßigen Fahrer an. Ich könnte mir vorstellen, das das kein billiger Spaß ist. Das gleiche passiert, wenn man irgendwo auf dieser Strecke stehen bleibt und sei es auch nur für ein kurzes Foto. Auch mit Permit. Die Anweisung ist klar: Fahren sie direkt zur Lodge, fahren sie nicht über Los, ziehen sie keine 200$ ein... Ne. Moment. Das war was anderes.

      Es gibt einen eigenen Parkplatz für den Check in nahe dem Hauptgebäude, auf dem man für 10 Minuten stehen darf. Das machen wir auch und es klappt mal wieder alles absolut problemlos, die 2. Nacht muss noch bezahlt werden, dann bekommen wir unseren Schlüssel und einen Lageplan und können dann zur Cabin fahren, die sich am Ende der Anlage befindet. Wir fühlen uns sofort wohl hier, richtig schön! Auf die Bilder müsst ihr leider noch bis zur Vorstellung warten. Wir machen jetzt erst einmal eine kurze Kaffee Pause auf unserer kleinen Terrasse, bevor wir uns nochmal die Rucksäcke schnappen und uns zur Shuttle Bus Haltestelle begeben.

      Es ist schon 18 Uhr als wir an der Endhaltestelle Temple of Sinawava ankommen, aber die Tage Ende Mai sind ja lang und dementsprechend haben wir noch ein bisschen Zeit. Wir gehen gemütlich den Riverside Walk entlang, der Canyon liegt schon im Schatten, viele Menschen kommen uns triefend in Wasserschuhen entgegen, kaum einer geht in unsere Richtung und der Virgin River plätschert idyllisch neben uns her - herrlich. Trotz dem Schatten ist es auch noch wunderbar warm, so gefällt mir das.





      Wir laufen bis zum Eingang der Narrows und beobachten hier ein bisschen die Leute, die von einer längeren Wanderung zurück kommen und aus dem Fluss klettern. Wir gehen heute natürlich nicht ins Wasser, dafür ist es schon viel zu spät und wir haben auch nicht die richtigen Klamotten mit. Ich gehe nur einmal kurz die Treppe runter und mache ein paar Bilder von unten, ein paar trockene Kies Stellen gibt es hier. Um diese Uhrzeit gibt es genügend "Wander"stöcke zur Auswahl, Mittags sieht das wohl anders aus.



      Nach einem kurzen Aufenthalt machen wir uns auch wieder auf den Rückweg, neben dem Wasser wird es im Schatten ganz langsam doch ein bisschen kühler. Jetzt sind wir fast alleine unterwegs, der Großteil der Besucher ist wohl schon längst auf dem Weg zum Abendessen oder zum Hotel - das ist der große Pluspunkt, wenn man IM Park übernachtet und keinen Weg mehr vor sich hat, man hat spät Abends und früh morgens immer ein Zeitfenster, in dem man seine Ruhe haben kann.



      Die hängenden Gärten an den Felswänden des Riverside Walks finde ich auch immer wieder faszinierend. Hier läuft permanent Wasser über das Gestein und lässt Moos und andere Pflanzen wachsen.



      Mein Favorit: Die laufende Nase

    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Riverside Walk Teil 2

      Der Virgin River hat eine richtig tolle Farbe und auch wenn es nur ein kleiner Spaziergang ist, es gefällt uns wahnsinnig gut hier.





      Je näher es auf den Sonnenuntergang zu geht, desto mehr Tiere können wir beobachten. Die Deers kommen langsam aber sicher aus ihren Löchern und überall raschelt es.



      Hinter den Kulissen des Reh Fotos



      Keine 100 Meter weiter steht direkt neben uns im Unterholz ein weiteres Reh, direkt neben dem Gehweg. Das Tier lässt sich nicht im geringsten von uns stören und frisst einfach weiter.



      Nicht nur Deers kreuzen unseren Weg, auch diese süßen Kerlchen!



      Was könnte der Zion sonst sein, wenn nicht das Paradies?



      Um 19 Uhr sind wir wieder zurück am Bus, wir waren wirklich eine ganze Stunde unterwegs?! Kam mir gar nicht so vor, aber wir haben auch viel am Fluss angehalten und die Umgebung genossen.



      Trailfakten:

      Länge: 1.8 Meilen / 2,9 km
      Dauer: Ca. 1h
      Erreichbarkeit: Befestigt, Shuttlebus (Haltestelle Temple of Sinawava) im Sommer, Auto im Winter (wenig Parkplätze)
      Einstufung Schwierigkeit: Easy
      Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
      Fazit: Eine schöne kleine Wanderung. Man kann entweder den kleinen Spaziergang auf dem ebenen Weg machen, oder den Hike durch die Narrows machen, der am Ende des Riverside Walks beginnt. Zumindest in der Abendstimmung und ohne andere Menschen ist es ein wirklich paradiesisches Stück Erde.

      Wir haben nur noch eine Stunde Zeit bis die Sonne untergeht, als wir wieder mit dem Bus an der Zion Lodge ankommen... Aber zur Cabin gehen wir nicht.
    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Lower-, Middle- und Upper Emerald Pool Teil 1

      Als wir an der Lodge ankommen ist es bereits 19:30 und die Sonne wird in einer Stunde untergehen - Zeit genug für einen 5. Trail am heutigen Tag. Anstatt zur unserer Cabin zu gehen überqueren wir, direkt gegenüber der Bushaltestelle, den Virgin River...



      ... und beginnen den Trail zu den Emerald Pools. Aufgrund der Uhrzeit ist so gut wie nichts mehr los, abgesehen von ein paar Vögeln herrscht hier absolute Ruhe und nur ganz selten kommt uns mal der ein oder andere Wanderer entgegen. Die Lodge hat sich also schon vor der ersten Nacht absolut rentiert, denn Ruhe im Zion ist Gold wert und schwer zu bekommen.



      Den Lower Emerald Pool erreicht man sehr schnell. Ich war bereits 2013 schon hier, es war mein allererster Trail in einem National Park überhaupt, damals war aber viel weniger Wasser vorhanden - klar, der Besuch war im Oktober. Außerdem war es viel, viel voller und so kann ich den Trail heute sogar noch viel mehr genießen.







      Die Sonne erleuchtet die letzten Spitzen der Berge und wird schon bald verschwunden sein, trotzdem laufen wir noch etwas weiter.



      Nach einem kurzen Anstieg befinden wir uns oberhalb des Lower Emerald Pools und erreichen den Middle Emerald Pool. Hier hören wir wirklich keinen einzigen Menschen mehr, dafür aber ein tolles Froschkonzert. Im Pool selbst ist eine tolle Spiegelung, die ich leider nie komplett mit dem Original auf ein Bild bekomme - wie so oft: Wo ist das Weitwinkel, wenn man es mal braucht?

    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Lower-, Middle- und Upper Emerald Pool Teil 2

      Gehen wir jetzt zurück, oder noch weiter? Die Sonne ist bald weg, andererseits habe ich den Upper Emerald Pool als am schönsten in Erinnerung und außerdem ist das hier eh schon alles einfacher und kürzer als ich im Kopf hatte. Na komm, laufen wir da auch noch schnell hin, es wird ja nicht direkt nach Sonnenuntergang stockdunkel und zur Not haben wir ja unsere Stirnlampen im Rucksack.

      Auch am Upper Emerald Pool haben wir unsere Ruhe, bis auf ein tolles Froschkonzert, das auch hier zu hören ist. Wir bekommen sogar einige der Tiere an den Felswänden zu sehen, für Fotos ist es allerdings schon zu dunkel und wir wollen die Kerlchen ja nicht mit einem Blitz irritieren. Die Sonne erreicht diesen Ort natürlich nicht mehr, dennoch ist es sehr schön hier mit dem Sandstrand und der eindrucksvollen, senkrechten Felswand, vor der man hier steht.





      Wir halten uns nicht lange auf, meine Mutter hat jetzt nicht mehr wirklich Ruhe und würde schon gerne noch im Hellen unten ankommen - zumindest im einigermaßen Hellen, also machen wir uns auf den Rückweg. Dabei sehen wir noch einen schönen Sonnenuntergang an den gegenüberliegenden Felsen des Zion Canyon.



      Beim Rückweg entstehen kaum noch Bilder, wir beeilen uns so schnell es geht wieder nach unten zu kommen. Trotzdem nochmal zwei von dem tollen Weg vorbei am Lower Emerald Pool!



      Wieder am Virgin River angekommen dämmert es bereits stark und die Kamera fängt noch deutlich mehr Licht ein, als es in der Realität an der Stelle grad noch gibt. Die paar Wölkchen am Himmel sind vom Sonnenuntergang noch leicht rosa gefärbt.



      An der Zion Lodge sind auch die Rehe aus ihren Verstecken gekommen und grasen jetzt ganz entspannt auf der Wiese vor dem Hauptgebäude. Wir können ganz nah an ihnen vorbei gehen, ohne das sie sich irgendwie von uns gestört fühlen.



      Um 20:45 Uhr erreichen wir unsere Cabin und unser Auto.



      Trailfakten:

      Länge: 2.9 Meilen / 4,6 km
      Dauer: Ca. 2h (wenn man es langsam angehen lässt und ab und zu auch mal Pause macht. Wir haben nur 1:15h gebraucht, uns aber auch nicht aufgehalten)
      Erreichbarkeit: Befestigt, Shuttlebus (Haltestelle Zion Lodge) im Sommer, Auto im Winter
      Einstufung Schwierigkeit: Easy - moderate
      Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
      Fazit: Eine schöne Wanderung, die ich persönlich aber nicht zu den Highlights im Park zählen würde. Wenn man keine Zeit für die langen Wanderungen im Canyon hat (Angels Landing, Observation Point, Narrows), dann ist es aber eine schöne Alternative um die Landschaft im Park näher kennenzulernen. Für uns hat es sich an diesem Abend sowieso voll und ganz gelohnt, wir hatten unsere Ruhe und eine schöne Stimmung, außerdem war es sowieso das einzige, was man mit einer Stunde Tageslicht noch irgendwie schaffen konnte. Ich wollte sowieso mal wieder hier her, nachdem es mein allererster Trail war, von daher: Ein schöner Hike Abschluss dieses Tages.

      Am Auto ziehen wir uns nur kurz unsere Pullis über, wechseln die Stunde und fahren nach Springdale, wo wir auch schnell einen Parkplatz bei Zion Pizza & Noodle finden. Hier war ich auch 2015 mit Dominik und habe nur die besten Erinnerungen daran. Ich freue mich richtig auf die Nudeln, die ich auch damals hatte, wehen die haben die von der Karte genommen!!! Haben sie zum Glück nicht! Meine Mutter sucht sich eine Pizza aus und setzt sich schon mal, denn hier muss man an der Kasse anstehen und an der Theke bestellen, gebracht wird das Essen dann aber zum Platz.

      Es ist mal wieder absolut lecker und eine willkommene Abwechslung zu Burger und Rippchen!



      Jetzt sind wir aber doch etwas müde, der Tag war sehr lang und wir sind eine Menge gelaufen. Um 22:30 sind wir zurück im Zimmer und duschen erst einmal endlich, das ging leider vor dem Essen nicht mehr, da das Restaurant ansonsten nicht mehr offen gehabt hätte. Ich vertreibe mir wieder die Zeit mit Bilder sichern und versuche auch direkt meiner Mutter ein paar zu schicken für ihren Whats App Status, aber leider ist das WLAN hier wirklich schlecht. Naja... Wir sind ja nicht wegen des Internets hier, von daher ist mir das relativ egal. Heute ist Vollmond, dementsprechend ist mein Tag hier natürlich noch nicht zuende.
    • Tag 20 (29.05.2018): Zion National Park - Vollmond im Zion Canyon

      Um 23:30 Uhr gehe ich noch einmal mit Stirnlampe, Stativ, Fernauslöser und Kamera bewaffnet nach draußen, um ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Da ich nicht ganz so lange machen will - der Wecker klingelt früh - komme ich dabei nicht allzu weit und bleibe nur in nächster Umgebung der Lodge. Heute soll Vollmond sein, der ist bisher zwar noch nicht aufgegangen, sorgt an den Bergen gegenüber der Lodge aber schon für ordentlich Licht. Zumindest sieht die Kamera das so, denn die Farben sind deutlich zu erkennen.



      Würde man keine Sterne auf den Bildern sehen, dann könnte man auch von einem sehr schlecht belichteten Bild tagsüber ausgehen Das war aber lange noch nicht alles, um 23:50 Uhr steigt der Vollmond schließlich über die Gipfel.



      Ich laufe über die großen Wiese der Lodge, auf die Shuttle Bus Haltestelle zu, als mich 5 Rehe angucken wie ein Auto: "Was macht die Alte um die Uhrzeit hier?? Mach das Licht aus!!!". Mit der Stirnlampe bin ich den Tieren wohl nicht ganz so geheuer und ich halte ein wenig Abstand um ihnen keine Angst zu machen. Auf der anderen Seite der Wiese geht plötzlich eine Sprenkleranlage an, puuuuh! Glück gehabt! Geduscht habe ich schließlich grad erst. Auf dem Rückweg gehe ich außen an der Wiese vorbei, so viel steht fest.

      Ist das nicht der Wahnsinn?? Ich fand Vollmond bei der Planung voll blöd, weil ich immer nur auf Milchstraße fixiert war... Und die sieht man bei den Zuständen natürlich nicht. Vollmond ist zwar anders, aber nicht weniger toll!





      Mein Lieblingsbild vom nächtlichen Ausflug:



      Ich schaue an der Shuttle Haltestelle noch, wann morgen früh der erste Bus fährt, denn bisher habe ich nur die Info, das er um 6 Uhr am Visitor Center abfährt. Leider bleibt es dabei auch, denn es steht nichts dran... Gehen wir also einfach mal von 6:15 Uhr aus, das sollte wohl passen.

      Zurück im Zimmer sichere ich noch kurz die Bilder, schicke ein paar Nachrichten hin und her und um 1 Uhr geht das Licht schließlich aus.

      Highlight des Tages: Dieser ganze Nationalpark. Es ist schon ein Highlight im Zion zu sein und in dieser tollen Lodge zu übernachten

      Lowlight des Tages: Der abgebrochene Checkerboard Mesa Trail und die verschlossene Zimmertür

      Wetter: 36°C

      Gelaufene km: 15,5 km

      Gefahrene km: 98 km
    • Hotel Check: Zion Lodge, Zion National Park

      Die Zion Lodge liegt mitten im Zion Canyon und ist ein toller Ausgangspunkt für die Wanderung zu den Emerald Pools oder zu Angels Landing. Eine Shuttle Bus Haltestelle für die weiteren Ziele ist auch direkt vor der Tür. Es gibt Zimmer im Hauptgebäude oder etwas ruhigere Western Cabins, von denen wir eine für zwei Nächte gebucht hatten.

      Die Zimmer sind hübsch, rustikal und sauber! Kein vergleich zur vergammelten Maswik Lodge am Grand Canyon, aber leider muss man auch dazu sagen, das die Zion Lodge das doppelte kostet. Das ist auch ein Grund, weshalb ich mir die Lodge bisher nie gegönnt habe, obwohl es schon oft mein Wunsch gewesen wäre. Eigentlich hätte ich die Lodge auch dieses mal nicht gebucht, streng genommen ist DDKEY Schuld daran Das war so:

      Irgendwann im Mai 2017 habe ich versucht das Zion Park Motel zu buchen, das war leider nur noch für eine Nacht verfügbar. WAS? 13 Monate im voraus??? Ja, scheint so! Egal, ich habe erst einmal eine Nacht genommen und habe gehofft, das im Laufe der Zeit vielleicht eine Nacht frei wird. Der 29.05.2017 kam und ging, plötzlich hatte ich den Betrag des Motels auf der Karte belastet, obwohl das erst bei Check In passieren sollte... Nanu? Grundsätzlich mag ich es, wenn alles vorher bezahlt ist, aber das kam mir komisch vor und tatsächlich: Der Abbuchung folgte eine Email, das die Nacht belastet wurde, da ich leider nicht erschienen bin. HÄ?? Ich habe doch für in einem Jahr gebucht??? Ich werfe einen Blick in die Buchungsbestätigung und es läuft mir kalt den Rücken hinunter... Das Anreisedatum, das vermerkt ist, ist der 29.05.2017, nicht 2018! In der Email mit der Anfrage - die ich zum Glück noch habe - steht aber eindeutig 2018... Wer ist nun Schuld? Das Hotel, weil es den Fehler gemacht hat oder ich, weil ich die Bestätigung nicht ordentlich kontrolliert habe?! Das erklärt zumindest, wieso nur noch eine Nacht verfügbar war, ich habe ja so gesehen im gleichen Monat erst gebucht. Ich schreibe das Hotel an und die Antwort ist super freundlich: Das Geld wird sofort zurückgebucht, man entschuldigt sich zutiefst und kann verstehen, wenn ich nie wieder dort buchen möchte. Nun mal langsam, lasst die Kirche mal im Dorf! Alleine diese Antwort würde mich dazu veranlassen, dieses Hotel beim nächsten Mal erneut in Erwägung zu ziehen - also: Empfehlung für das Zion Park Motel. Aber eigentlich geht es hier gar nicht um das Zion Park Motel, also zurück zur Zion Lodge und was DDKEY damit zu tun hat.

      In seinem Bericht habe ich grad kommentiert, das das Zion Park Motel nur noch für eine Nacht frei war, da hat er mich gefragt, ob ich es schon in der Bryce View Lodge versucht habe... Das, was ich nicht lesen wollte, habe ich erfolgreich verdrängt und mein Gehirn hat aus Bryce einfach mal Zion gemacht - ging ja schließlich auch darum. Ich habe das gecheckt und die 2 Nächte waren noch frei... Neeee, das kannst du nicht machen, der Preis... Ok, scheiß drauf. Gebucht! Kann man ja noch stornieren... HA! Nie war etwas klarer wie, das ich das niemals wieder stornieren würde - so sollte es kommen.

      Achja. Die Zimmer. Wir hatten die Western Cabin mit 2 Queen Betten, wie gesagt, sauber, rustikal, gemütlich! Auch die eigene Terrasse und der Kamin, den wir grad natürlich nicht brauchen, ist ganz nett.



      Ich weiß gar nicht wieso, aber irgendwie habe ich gar kein Bild von der Cabin von außen gemacht, das ist jedenfalls das Hauptgebäude der Lodge:



      Als Gast der Zion Lodge darf man auch im Sommer mit dem Auto bis hier hin fahren und parken. Allerdings nur hier hin und nirgendwo anders, auf direktem Weg und ohne woanders anzuhalten. Ab hier müssen auch die Gäste den Shuttle benutzen. Die Ruhe, die man im Park zu den Tagesrandzeiten genießen kann, rechtfertigt die Übernachtung schon. Ruhe - etwas, das man im Zion National Park nicht mehr oft findet. Eine Ruhe, die aber durchaus ihren Preis hat, den man nicht bei jeder Reise bezahlen will oder kann.

      Preis pro Nacht: 220,39€
      Bewertung: 5/5
      Weiterempfehlung: Definitiv, auch wenn es der Preis in sich hat.

    • Cabins finde ich immer toll (wenn's keine Zelte sind), grade in oder neben den NP. War mal im Curry Village im Yosemite - das war auch toll - eine eigenartige, ruhige Stimmung (nachdem ich die Racoons unter der Terrasse verjagt hatte).
      Gruß, B.
    • Hallo Leute,

      jetzt ist es schon fast einen Monat her, das ich hier weiter geschrieben habe. Tut mir leid, ich habe grad unglaublich viel Stress und komme zu gar nichts. Momentan bin ich beruflich in Frankfurt für zwei Wochen, da habe ich immerhin abends im Hotel und zwischendurch mal ein bisschen mehr Zeit als normalerweise. Zum 1.2 bin ich endlich ausgezogen und auch da habe ich natürlich einiges um die Ohren. Dann ist der Plan für den nächsten Urlaub noch nicht 100% fertig und der geht in 15 Tagen los... Aber geschrieben habe ich schon viel, von daher kommt jetzt hier mal wieder ein dicker Satz, auch wenn der Bericht leider nicht wie geplant bis zur Abreise fertig sein wird.

      burki schrieb:

      Cabins finde ich immer toll (wenn's keine Zelte sind), grade in oder neben den NP. War mal im Curry Village im Yosemite - das war auch toll - eine eigenartige, ruhige Stimmung (nachdem ich die Racoons unter der Terrasse verjagt hatte).
      Gruß, B.

      Ich war auch mal so drauf, inzwischen mag ich aber auch Zelte :D

      Bernd schrieb:

      Die Zion Lodge scheint eine bequeme Alternative zum Campground, wenn man direkt im Zion übernachten will... auch von der Lage.
      Tolle Nachtfotos! Der Mond ist halt ein guter Reflektor ;)

      Definitiv! Kann man sich auf jeden Fall mal gönnen, es lohnt sich!

      Vielen Dank! Ich habe mir gestern in einer Kurzschlussreaktion das Samyang 16mm f2.0 gekauft... Zwei Freunde haben das bestellt und mir erste Testfotos geschickt, da konnte ich einfach nicht mehr anders, das Teil ist super genial für Nachts. Weitwinkel und große Lichtstärke ist ja normal eher unbezahlbar, das Teil hat allerdings keinen autofokus und keinen Bildstabi, das macht es bezahlbar. Allerdings muss man da auch wissen was man tut, ich hatte mir das vor einem Jahr schon angeschaut, mich aber dagegen entschieden. Inzwischen traue ich mir die Bedienung zu, mal sehen...
    • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Observation Point Teil 1

      Der Wecker reißt uns um 5 Uhr wieder aus dem Schlaf, vier Stunden sind wirklich nicht allzu viel, aber die Müdigkeit hält wie gewohnt nicht lange an. Wir packen noch schnell die Rucksäcke, frühstücken eine Kleinigkeit und stehen dann vor der schwierigen Entscheidung: Pullover ja, oder Pullover nein?? Mit Sicherheit wird es schnell wieder warm und die Höhenmeter werden uns sowieso einheizen, allerdings ist es grad noch sehr frisch und vor allem windig.. Also Pullover ja!



      An der Shuttle Bus Haltestelle sind wir alles andere als alleine, es warten doch einige auf den ersten Shuttle am Morgen. An Visitor Center fährt er um 6 los und sammelt uns schließlich um 6:17 Uhr an der Lodge ein... Oh Gott! Es ist so brechend voll in diesem Bus, wir müssen STEHEN! Um die Uhrzeit... Na das kann ja ein Spaß werden. Die nächste Haltestelle ist "The Grotto", hier geht es zu Angels Landing und eine Lawine von Menschen rollt aus dem Bus... Wir sind nun fast alleine Am Weeping Rock steigen genau 5 Menschen aus, drei ältere Herren und wir, der restliche Businhalt hat offensichtlich die Narrows als Ziel und so werden wir auf dem Weg zum Observation Point wohl unsere Ruhe haben.

      Wir suchen noch einmal die Restrooms auf und machen uns dann um 6:35 Uhr an den Anstieg. Die blöden asphaltieren Switchbacks sind mir noch in bester Erinnerung, schließlich ist es bei mir gerade mal ein halbes Jahr her. Die Sonne geht grad auf und der Zion Canyon erwacht zum Leben.





      Im Schatten ist es noch sehr kühl und so kommen wir gut und zügig voran. Die andere Gruppe haben wir trotz unserem Toilettengang inzwischen überholt und haben einen guten Blick auf die Haltestelle... Wir sehen zwei weitere Shuttles ankommen, doch auch aus diesen Bussen steigen nicht mehr Menschen aus wie aus unserem. Schon nach 10 Minuten halten wir kurz an um unsere Pullis auszuziehen, trotz dem Schatten sind wir schon gut in's Schwitzen gekommen.



      Die Sonne hat inzwischen den Gipfel von Angels Landing erreicht, die Leute aus dem 1. Shuttle dürften aber noch nicht dort oben angekommen sein.



      Wir schrauben uns weiter und weiter in die Höhe...



      Um 7:11 Uhr erreichen wir den Echo Canyon und haben die blödeste Stelle vom Trail in ca. 35 Minuten hinter uns gebracht.





      Der Echo Canyon ist wie eine Art Portal, das einen von der einen Seite der Berge - vom Zion Canyon - auf die andere Seite bringt. Die Landschaft hier ist atemberaubend schön und die Ruhe, die hier früh morgens herrscht... herrlich.



      Der erste Kontakt mit der Sonne am heutigen Tag!

    • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Observation Point Teil 2

      Der Teil, der jetzt kommt, ist doch wesentlich länger und steiler als ich ihn in Erinnerung hatte... Ich dachte wirklich, es war ab dem Echo Canyon nicht mehr so besonders weit und mir tut der Mann leid, dem ich ein übermotiviertes "almost there" geantwortet habe, als er mich vorhin gefragt hat, wie weit es noch ist. Ich weiß, das ist die Standardantwort der Amerikaner, wenn man ihnen eine solche Frage stellt, aber ich bevorzuge dann doch eine realistische Antwort.

      Konditionsmäßig klappt das alles prima, ich bin fitter als im Dezember und vor allem nicht erkältet, dafür bremst uns heute die Hitze ein wenig aus, die Sonne hat schon wieder unnormal viel Kraft an diesem frühen morgen.





      Nun sind wir aber wirklich "almost there". Die Höhenmeter haben wir hinter uns gebracht und müssen jetzt nur noch ca. einen km auf Sand ebenerdig bis zum Observation Point laufen. Hier werden wir noch 2x von Leuten aus einem späteren Bus überholt, aber ansonsten sind wir so gut wie niemandem begegnet. Es lohnt sich also absolut den 1. Shuttle zu nehmen, grad im Sommer.



      Um 8:35 Uhr erreichen wir den Observation Point, exakt 2 Stunden nach dem Aufbruch und genau 2 Minuten später als vor einem halben Jahr... Das nenne ich mal konstante Leistung Auch hier ist so gut wie nichts los und wir genießen die Ruhe und die fantastische Aussicht, die man von hier oben über den Zion Canyon und auf Angels Landing hat. Apropo Angels Landing... Die Hiker dort haben nicht so einen Luxus wie wir, da ist nämlich die Hölle los. Der gesamte Gipfel ist voller Menschen und der Grat gleicht einer Ameisenstraße.



      Wir machen Fotos von einem Paar und im Gegenzug machen die beiden natürlich auch ein paar Bilder von uns.



      Um 9:20 Uhr sind wir wieder auf dem Rückweg. Wow... Wir haben uns jetzt echt 45 Minuten hier oben aufgehalten?? Normalerweise bleiben wir nicht so lange an einem Punkt und vor allem kam mir das überhaupt nicht so lange vor. Macht aber auch nichts, heute haben wir schließlich keinerlei Zeitdruck, aber jetzt wird es uns allmählich doch zu voll hier oben.

    • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Observation Point Teil 3

      So sehr ich Angels Landing auch liebe, aber der Trail zum Observation Point ist landschaftlich einfach der schönere und abwechslungsreichere. Ist das nicht einfach nur traumhaft hier? Ich glaube am Zion werde ich mich nie satt sehen können.



      Der Rückweg geht bedeutend schneller als der Hinweg, auch wenn meine Mutter langsam aber sicher Probleme mit den Knien bekommt. So ganz erholt hat sich der Körper von der Grand Canyon Wanderung wohl doch nicht mehr, aber seitdem hatten wir ja auch jeden Tag Action. Wir erreichen wieder den Echo Canyon und dieser spuckt uns zurück in den Zion Canyon.



      Auf meinem Plan steht jetzt eigentlich noch der Hidden Canyon, der Trail zweigt ca. auf halber Höhe der Serpentinen ab und wenn man jetzt schon mal hier oben ist... Wir setzen uns aber erst einmal auf die Bank an der Gabelung, essen einen Müsliriegel und überlegen, ob wir das jetzt noch machen sollen oder nicht. Wir bekommen Besuch von diesem zuckersüßen Chipmunk!



      Wir entscheiden, das wir es mit dem Hidden Canyon noch versuchen werden und ehe wir uns versehen steigen wir schon wieder in Serpentinen auf, anstatt weiter ab.



      Wir biegen um die Kurve und haben einen Blick auf die erste Engstelle, die ähnlich wie bei Angels Landing, mit Ketten gesichert ist. Dahinter sehen wir aber eine Passage, an der keine Sicherung ist und die sehr eng aussieht, das ist zu viel für meine Mutter und so drehen wir hier wieder um. Der Hidden Canyon steht also weiterhin auf meiner Liste.



      Zurück an der Weggabelung werden wir von zwei Frauen angesprochen, die wissen wollen, ob sie fast am Observation Point sind... "No, sorry", aber da muss man einfach mal ehrlich sein. Ich frage noch nach deren Wasser, denn ich sehe nur eine 0,5 Liter Flasche in der Hand, aber angeblich ist im Rucksack noch mehr und so ziehen sie von dannen.

      Um 11:32 Uhr sind wir wieder an der Shuttle Bus Haltestelle.



      Trailfakten:

      Länge: 8.1 Meilen / 13 km
      Dauer: Ca. 5h (inkl. Abstecher zum Hidden Canyon Trail und 45 Minuten Pause am Observation Point)
      Erreichbarkeit: Befestigt, Shuttlebus (Haltestelle Weeping Rock) im Sommer, Auto im Winter
      Einstufung Schwierigkeit: Strenuous
      Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
      Fazit: Nach wie vor eine geniale Wanderung in jeder Hinsicht. Der Trail ist super abwechslungsreich und führt durch traumhafte Landschaften, an denen man sich nicht satt sehen kann. Der Observation Point selber ist ein wunderschöner Aussichtspunkt! Der einzige Nachteil ist, das der Trail kein Loop ist und man den gleichen Weg zurück muss, das finde ich immer weniger schön. Die Serpentinen zu Beginn des Trails machen auch nicht so viel Spaß, aber ansonsten ein rundum toller Trail.
    • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Mittagspause im Zion Canyon

      Wir fahren zunächst einmal mit dem Shuttle zurück zur Lodge und gehen zu unserer Cabin... Die ist leider noch nicht geputzt worden, aber wir sind ja auch früh dran, es ist grad mal 13:20 Uhr. Es scheint auch noch etwas zu dauern, denn die Putzfrauen sind noch recht weit von unserer Hütte entfernt, also ziehen wir erstmal erleichtert die Wanderschuhe aus, machen es uns auf der Veranda gemütlich, essen eine Kleinigkeit, waschen ein paar Klamotten mit Rei durch und ich kümmere mich um meine Notizen und die ein oder andere Postkarte.



      Um 14:30 Uhr, also nach ca. einer Stunde faulenzen, beschließen wir mal in Richtung Hauptgebäude zu schlendern, denn der Ausblick von der Terrasse ist auch nicht so toll. Der Plan war eigentlich etwas zu essen, allerdings haben wir doch noch nicht so richtig Hunger und entscheiden uns zunächst mal für einen Latte für meine Mutter und einen Iced Latte für mich. Mit den Getränken bewaffnet setzen wir uns unter den großen Baum in den Schatten, genießen einfach das Leben, beobachten Leute (ich liebe Leute beobachten!) und ich mache mit den Notizen weiter... Wenn nicht jetzt, wann dann?? Ich bin schon wieder so richtig schön im Rückstand.



      Ich habe jetzt noch zwei Leute auf meiner Postkarten Liste, für die ich noch keine geeignete Karte gefunden hatte, also gehe ich mal schnell zum Souveniershop der Zion Lodge und sehe mich um. Hier werde ich auch fündig, ich kaufe außerdem auch noch einen Patch und eine handbemalte Glasweihnachtskugel vom Momument Valley. Hää? Ja, richtig... Vom Monument Valley. Keine Ahnung warum die hier verkauft werden, vom Zion gibt es nur die Standard Weihnachtsware, die es in jedem Park gibt, also eben so!

      Die Postkarten werden noch rasch geschrieben...



      ... bis es schließlich ungemütlich wird auf der harten Wiese, so ganz ohne Rückenlehne. Wir schnappen uns das Auto und fahren nochmal raus nach Springdale, die Ziele sind das Post Office (ich brauche Briefmarken) und vielleicht etwas zu essen. Das Office hat schon mal seit 15 Uhr bereits geschlossen...



      ... und für Essen können wir uns auch nicht so recht entscheiden, denn so groß ist der Hunger noch immer nicht. Na, das war ja mal ein RICHTIG erfolgreicher Ausflug

      Wir fahren zurück zur Lodge, parken das Auto und überprüfen jetzt doch mal das Angebot der Lodge Kantine und entscheiden uns beide für einen Burger... Naja. Tiefkühlfleisch und auch ansonsten nicht besonders ansprechend, aber essbar. Dafür ist der Preis allerdings relativ hoch.



      Um 18 Uhr laufen wir zurück zu unserer Cabin, die inzwischen natürlich fertig ist. Wahnsinn, wir haben jetzt 4,5 Stunden rumgegammelt, das ist ja normalerweise gar nicht so unser Ding. Zur Abwechslung war das jetzt auch mal ganz schön, wir sind uns aber einig, das es jetzt auch wieder reicht und uns langweilig wird

      Im Zimmer hole ich alles aus dem Auto und wir packen den Koffer vernünftig, morgen Abend muss alles aufgeräumt sein und es darf nicht alles überall herumfliegen, sonst haben wir ein Problem. Wir werden zur Abwechslung mal wieder einen deutlich weiteren Weg zum Zimmer haben und nicht vor der Tür parken können. Danach packe ich meinen Wanderrucksack...
    • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Grotto Trail

      Ich könnte nun natürlich auch mit dem Shuttle fahren, aber für eine Haltestelle kommt mir das reichlich albern vor, zumal es sogar einen Trail zwischen er Zion Lodge und der nächsten Haltestelle gibt - den Grotto Trail. Meine Mutter bleibt übtigens in der Cabin, ursprünglich wollte sie gerne mitkommen, aber die Wanderung von heute morgen steckt noch in den Knochen und das wäre ihr dann jetzt doch etwas zu viel des Guten - Okay, kein Problem.

      Ziemlich genau um 18 Uhr starte ich an der Lodge. Die Sonne erreicht den Canyon Boden schon lange nicht mehr und eigentlich ist mir auch jetzt schon klar, das ich zu spät dran bin. Die Stimmung ist jedenfalls schön und ruhig, viel ist schon nicht mehr los und die meisten Besucher haben den Park bereits verlassen.



      Direkt hinter der Shuttle Haltestelle der Zion Lodge beginnt der Grotto Trail



      Der Grotto Trail ist kurz, eigentlich nicht der Rede wert, aber ganz nett... Es ist halt ein Verbindungtrail und kein Highlight für sich.



      Es geht eigentlich ziemlich direkt neben der Straße her, mal mehr, mal weniger nah. Die Spitze von Angels Landing wird noch von der Sonne erleuchtet.



      Um 18:12 Uhr bin ich auch schon an der Haltesteller "The Grotto" angekommen, eine Trailanalyse spare ich mir an der Stelle mal, das wäre vielleicht doch ein bisschen übertrieben. Übrigens hat dieser Weg REIN GAR NICHTS mit irgendeiner Grotte zu tun, also sollte man auch nicht solchen Erwartungen an die Sache ran gehen

    • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Angels Landing zum Sonnenuntergang Teil 1

      Es ist mal wieder so weit. Keine Südwest Reise ohne den Zion National Park und kein Besuch des Zion National Parks ohne Angels Landing. Tagsüber und zum Sonnenaufgang kenne ich bereits, heute ist der Sonnenuntergang an der Reihe. Fehlt ja eigentlich nur noch... Nee, lassen wir das. Also. Sonnenuntergang.

      Um 18:15 überquere ich den Virgin River und betrete den West Rim Trail, der bis bis zum Scout Lookout führen wird - mal wieder.



      Angels Landing liegt - mit Ausnahme einer kleinen Spitze - bereits komplett im Schatten und mir ist klar, das ich oben nichts mehr vom Sonnenuntergang mitbekommen werde. Dafür bin ich wohl zu spät losgegangen... Schade, ich hätte gerne gesehen, wie die Sonne hinter den Bergen verschwindet, aber das ist kein Grund jetzt umzukehren.



      Zuerst verläuft der West Rim Trail freundlich und idyllisch am Virgin River entlang, der Untergrund ist sandig und angenehm zu laufen. Es kommen mir nur sehr wenige Leute entgegen, zwei nett aussehende Wanderer quatsche ich daraufhin einfach mal hoffnungsvoll an: "Is it still crowdy?" - "No, it isn't". Das ist sie, die Antwort auf die ich gehofft hatte, denn ich habe keinerlei Interesse mir den Grat mit vielen anderen Leuten zu teilen.



      Der Sand wechselt zu Asphalt und in dem Moment beginnt auch die brutale Steigung vom West Rim Trail. Was einigermaßen erträglich los geht, wird hinter jeder Kurve steiler und steiler bis man irgendwann das Gefühl hat gleich nach hinten überzukippen. DIESE VERKACKTEN SERPENTINEN! Ich bin in Fluch-Laune, denn es ist noch immer tierisch heiß, meine Beine sind müde und außerdem habe ich Seitenstiche wegen diesem bescheuerten Burger, den ich mir kurz vorher noch reingedrückt hab... voll clever!



      Der Refrigerator Canyon kommt mir da grad recht... Hier wird es wieder so gut wie flach, was eine Wohltat zwischendurch und kühler ist es hier auch merklich - sagt ja schon der Name.



      Vollkommen fertig komme ich am 2. Horror der Strecke an und der heißt Walter's Whiggles. Wer ist eigentlich dieser Walter? Nun, es gibt zwei Möglichkeiten, eine davon entspricht der Realität, die andere ist eher ein Gedanke, der mir spontan in den Kopf schießt.

      a) Walter ist ein sehr verbitterter alter Mann, der grundsätzlich Menschen hasst. Daher hat er eine neue Foltermethode entwickeln wollen, die alle Menschen an den Rand der Verzweiflung bringen wird: Es war die Geburtsstunde der Walters Whiggles und jetzt hasst nicht nur Walter alle Menschen, sondern auch alle Menschen Walter.

      b) Walter war vor langer Zeit einmal im Park beschäftigt und wollte diesen besonderen Ort, der bis dahin so unerreichbar war, das nur die Engel dort landen konnten, für die breite Masse erschließen und zugänglich machen. Es war die Geburtsstunde der Walters Whiggles und dank ihm können die zahlreichen Besucher des Parks nun die Aussicht von Angels Landing genießen.

      ... Ich glaube ich bin für einen Kompromiss aus diesen beiden Geschichten. Ich habe übrigens nachgezählt, während ich mich fluchend die Kurven hochgeschleppt habe, es sind 19 an der Zahl! Die sind zwar kurz, dafür aber bestialisch steil.



      Um 19 Uhr erreiche ich nach 45 Minuten Laufzeit den Scout Lookout, die letzte Abfahrt vor der Autobahn in Richtung Angels Landing. Zumindest ist das normalerweise so, denn der Trail den Grat hinauf gleicht inzwischen eher einer menschlichen Ameisenstraße als einem National Park Trail - ein weiterer Vorteil der Lodge Übernachtung, ich kann auf den letzten Shuttle zurück pfeifen. Hier kommen mir zwei Wanderer entgegen, die eine Mehrtageswanderung auf dem West Rim Trail hinter sich haben. Die beiden haben so einiges zu erzählen und währenddessen schlüpfe ich schon einmal in meine Handschuhe.

    • ​Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Angels Landing zum Sonnenuntergang Teil 2​

      Es wird Zeit. Zeit für den Grat!



      Ich komme eigentlich ganz zügig voran, es ist nicht so heftig wie im Winter. Damals habe ich mich viel mehr beeilen müssen wegen des bevorstehenden Sonnenaufgangs und außerdem war ich ziemlich erkältet. Das geht jetzt alles leichter von der Hand, auch erschreckt mich der Abgrund rechts und links von mir nicht mehr so sehr - irgendwie lernt man die Strecke kennen. Dafür ist es eben sehr viel heißer als 6 Monate zuvor und ich komme ordentlich ins Schwitzen.



      Vereinzelt kommen mir immer mal wieder ein paar Leute entgegen, die meiste Zeit sehe ich aber absolut niemanden. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ich habe ja heute Morgen vom Observation Point aus gesehen was hier los war. Jeder der mir entgegen kommt fragt mich, ob ich die Uhrzeit vom letzten Shuttle im Blick habe und das ich so langsam drehen müsste, um diesen noch zu erreichen. Ja, ich habe die Zeit im Kopf, aber die Zeit interessiert mich einen feuchten Dreck



      Um 19:55 Uhr bin ich oben! Alleine! Vollkommen alleine!



      Ich setze mich hin und gönne mir erst einmal eine eiskalte Dose Mountain Dew. Das Bild geht auch per Whats App an ein paar Freunde und ich bekomme von Stefan sofort ein Bild von einem Bier zurück... Aber bei Angels Landing ist Alkoholfrei laut ihm wohl in Ordnung. Da habe ich ja nochmal Glück gehabt! Im Anschluss drehe ich noch ein kleines Video für Dominik.



      Ich genieße ein wenig die Stimmung... Es ist einfach wieder atemberaubend schön hier alleine sein zu dürfen... Noch ein Punkt mehr, warum sich die Übernachtung in der Lodge zu 100% gelohnt hat. Wer kann schon behaupten diesen Ort heutzutage noch für sich alleine gehabt zu haben. Ich habe es gleich 2x innerhalb eines halben Jahres geschafft.

    • Tag 21 (30.05.2018): Zion National Park - Angels Landing zum Sonnenuntergang Teil 3

      Allzu lange bleibe ich jetzt aber nicht mehr oben, insgesamt nur ca. 20 Minuten. Ich warte nicht mehr bis zum endgültigen Sonnenuntergang, denn nun sitzt mir die Zeit natürlich ein bisschen im Nacken. Zwar habe ich eine Stirnlampe dabei, aber ich habe meiner Mutter versprochen, das ich vom Grat runter bin bevor es ganz dunkel ist.

      Kaum habe ich mit dem Abstieg begonnen kommen mir sogar noch zwei kleine Grüppchen entgegen, sehr gut abgepasst würde ich sagen. Der Abstieg geht flott vonstatten und ich habe kaum noch mit der Höhenangst zu kämpfen. Auch wenn man schon öfter hier war, die Vorsicht und die Konzentration sollten niemals nachlassen, egal wie gut man glaubt den Trail zu kennen.

      Angels Landing Chain Porn...







      Hier ist wieder der tolle Absatz, den ich ohne die Ketten aufgrund meiner Größe nicht bewerkstelligen könnte... Immerhin habe ich genug Kraft in den Armen und kann mich hier hochziehen.



      Kurz vor Ende des Grats überhole ich eine junge Frau mit ihrer Tochter, das Kind ist vielleicht grad mal 6 und wollte unbedingt weiter gehen. Die Mutter ist jetzt schwer im Stress, denn die beiden haben das Ziel, den letzten Shuttle noch zu erreichen - sehr ambitioniert wie ich finde. Am Scout Lookout wartet der Vater, der aufgrund von Höhenangst nicht mitgekommen ist. Als die Familie wieder beisammen ist überholen sie mich wieder und fangen an die Whiggles runter zu joggen... Okay?! Ich wollte grad angeboten haben die 3 vom der Lodge aus eben zum Visitor Center zu fahren, denn für den Bus sollte es zu spät sein. Aber so schnell wie die weg waren... Kann ich ja immer noch anbieten, wenn ich die drei unten wieder treffe.

      Ich beeile mich nun aber auch, denn es wird flott dunkel.



      Bis kurz vor der Brücke über den Virgin River brauche ich kein Licht, dann aber muss ich die Stirnlampe doch noch an machen. Ich sehe tatsächlich den letzten Shuttle Bus anrollen und renne los - ich springe über die Brücke und stürme in den Bus, denn wenn der jetzt schon mal da ist... muss ich auch nicht mehr unbedingt zur Lodge zurück laufen. Da kann man Angels Landing ja doch leer erleben, auch ohne Übernachtung im Park... Aber ob man sich darauf verlassen kann diesen Shuttle dann noch zu bekommen? Wohl eher nicht.



      Trailfakten:

      Länge: 5.34 Meilen / 8,6 km
      Dauer: Ca. 3h (inkl. 20 Minuten Pause auf Angels Landing), normal sind eher 4h
      Erreichbarkeit: Befestigt, Shuttlebus (Haltestelle The Grotto) im Sommer, Auto im Winter
      Einstufung Schwierigkeit: Strenuous
      Kosten: 35 $ oder Jahreskarte
      Fazit: Angels Landing halt... Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, ich liebe diese Wanderung und es wird immer eine meiner liebsten bleiben. Leider ist es schwierig geworden, sich das Erlebnis nicht mit massenweise anderen Menschen teilen zu müssen.

      Um 21:30 Uhr bin ich schließlich zurück auf dem Zimmer, schicke das Video an Dominik raus, futtere noch ein paar Nachos mit Dip (Nein, die Tüte ist noch immer nicht leer) und gehe dann auch schlafen. Gute Nacht!

      Highlight des Tages: Die Ruhe im Zion, sowohl beim Observation Point, als auch bei Angels Landing

      Lowlight des Tages: Das geschlossene Postamt und der Burger

      Wetter: 37°C

      Gelaufene km:
      28,1 km

      Gefahrene km:
      16 km
    • DaDa schrieb:

      lunchen schrieb:

      Ich habe mir gestern in einer Kurzschlussreaktion das Samyang 16mm f2.0 gekauft...
      Ich hatte auch mal für eine sehr kurze Zeit das Samyang 12/2,0 Objektiv APS-C Sony E. Habe davon aber sehr schnell Abstand genommen, da die Abbildungsqualität nicht besonders war. Empfehlen kann ich nur das ZEISS Touit 2.8/12 für spiegellose APS-C. Macht traumhafte Bilder. Ist allerdings auch eine ganz andere Preisklasse. Beide Objektive ließen sich ohne Bildstabilisierung gut nutzen. Nachtaufnahmen verlangen aber immer nach einem Stativ.

      Schon klar. Ich hatte da vor einem Jahr schon drüber nachgedacht, da hatte mir aber der fehlende Autofokus und der nicht vorhandene Bildstabi Angst gemacht... Aber ich denke das bekomme ich jetzt hin, ist ja eh alles mit Stativ wie du schon sagst. Meine zwei Freunde sind absolut begeistert und haben gestern Testbilder gemacht und mir die per Mail geschickt... Ich bin absolut überzeugt. Mal sehen wie ich selbst damit umgehen kann. Wenn nicht wird es halt zurück geschickt.