Balkan-Dolomiten-Tour 2017

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    • Balkan-Dolomiten-Tour 2017

      Vom Balkan-Apachen , Filmsets und weißen Bergen



      Tag 1: Anreise

      Schon seit langem liebäugelten wir mit Südtirol, doch dann wurde zwischen Weihnachten und Neujahr die Neuverfilmungen von Winnetou ausgestrahlt und die Karstlandschaften im Film begeisterten uns. Nun war guter Rat teuer. Sollte Südtirol schon wieder auf irgendwann verschoben werden?

      Als ich dieses Luxusproblem mit meiner Sportkameradin besprach, zog mich diese auf und meinte: "Da reist ihr wie die Nomaden durch Amerika und Mexiko :lol: , aber in Europa ist euch das zu problematisch. Warum kombiniert ihr das Ganze nicht?"

      Was für eine tolle Idee! Warum bin ich da eigentlich nicht selber darauf gekommen ? Jedenfalls dauerte es nicht mehr lange, bis ich mit der Planung begann.

      Wir hatten 10 Tage zur Verfügung. Also perfekt für die österreichische Vignette (10 Tage) und die slowenische (7 Tage).

      An einem Donnerstag Mitte September fuhren wir morgens kurz nach 6 Uhr los. Wir machten eine kurze Pause vor Regensburg (bis dahin regnete es), in Wels (Österreich) zum Mittagsburger und zum Tanken.

      Dann erst wieder im ziemlich verwaisten Roses Designer Outlet





      zum Boxenstopp und in Karlovac zum Abendessen und zum Tanken. Das Gasthaus ist bei Tripadvisor mit sehr gut bewertet und das war uns den kurzen Abstecher wert.

      Allerdings war um 18 Uhr nichts los in dem urigen Gasthaus



      und wir die einzigen Gäste, was mir immer zu denken gibt.

      Wir bestellten uns gegrillten Thunfisch, der von den meisten Gästen gelobt wurde.



      Das Essen war jedoch keine Offenbarung, sondern lauwarm und die Fischsteaks schwammen im Öl. Meine Steaks wurden nach meiner Reklamation nochmals auf den Grill gelegt und waren dann trocken. Vielleicht stand an dem Tag nur der Aushilfskoch am Herd oder den bisherigen Bewertern schmeckte das? Wir hielten uns jedenfalls nicht lange auf, denn wir hatten noch eine Stunde Fahrt bis nach Grabovac.

      Nach 14 Stunden trafen wir an der Unterkunft, der Villa Ruja, ein. Leider war niemand dort, aber wir sahen ein Schild mit zwei Telefonnummern an der Rezeption neben dem tollen Baumhaus.



      Ich rief die erste Telefonnummer an und eine Frau kam daraufhin gefahren. Es waren nur noch zwei Zimmer im EG frei und wir wählten das etwas größere. Auf den ersten Blick war das Zimmer in dem Neubau ok. Schließlich war die Unterkunft auch mit hervorragend bei Booking.com bewertet. Auf den zweiten Blick haperte es aber an der Sauberkeit. Zwischen die WC-Brille war so ein Papierstreifen mit Aufschrift desinfiziert geklemmt. Doch beim Anheben der Brille war der WC-Rand darunter total verpinkelt . Gut, dass ich immer eine Flasche Desinfektionsspray im Gepäck habe ;) .

      :shok: Der Toilettenpapierhalter war eingesponnen.



      Also oberflächlicher geht eine Reinigung wohl nicht. Die Bettwäsche und die Handtücher dufteten aber frisch, sonst hätte ich die Hausdame nochmals zurück gepfiffen.

      Wir checkten noch den Wetterbericht für den nächsten Tag, der nichts Gutes verhieß, duschten und sanken nach der langen Fahrt müde in die Kissen.

      Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr unsere Reise begleitet :kappe: . Es wird allerdings etwas nass werden, also packt sicherheitshalber einen Schirm und die Regenjacke ein.

      Unterkunft: Villa Ruja, Grabovac
      Preis: 50 € pro Nacht (nur Übernachtung)

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      Direktlinks zu:

      Tag 2: Nationalpark Plitvicer Seen
      Tag 3: Barac Höhle und Plitvicer Seen
      Tag 4: Zrmanja Plateau und Mala Paklenica
      Tag 5: Paklenica Nationalpark
      Tag 6: Fahrt nach Südtirol
      Tag 7: Misurina See, Soldatenfriedhof Nasswand, Toblacher See, Pragser Wildsee
      Tag 8: Drei Zinnen und Innichen
      Tag 9: Monte Piana und Monte Piana / Tag 10: Rückfahrt
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von Ilona ()

    • Tag 2: Nationalpark Plitvicer Seen

      Obwohl fast alle Zimmer belegt waren, war es sehr ruhig in der Villa Ruja und wir haben gut geschlafen. Die Zimmer werden in der Gegend ohne Frühstück vermietet. Eigentlich sind es Ferienwohnungen ohne Küchenzeile, denn es werden weder die Betten, noch sauber gemacht.

      Die Hausdame empfahl uns beim Einchecken das Frühstück für 7 € pro Person im Restoran Plitvicka Vrela, das sich 100 m weiter befindet und den gleichen Eigentümer wie die Villa hat. Die Bewertungen waren allerdings schlecht und wir beschlossen, unser Glück 2 km weiter im Hotelrestaurant Degenija zu versuchen. Da kostete das Frühstück zwar stolze 9 € pro Person,



      aber wenigstens waren Vollkornbrötchen dabei.

      Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Eingang 2 des Nationalparks. Wir zogen ein Parkticket aus dem Automat und stellten das Auto auf dem großen Parkplatz mitten im Wald ab.



      Eingang 2 deshalb, weil er ungefähr in der Mitte der Seen ist und das so im Rother Wanderführer Dalmatien empfohlen wird. Wir wählten eine 2-Tages-Karte zum Preis von 180 Kuna = 25 € pro Person. Man kann auch in Euro oder mit Karte bezahlen.

      Es führt eine Holzbrücke auf die andere Straßenseite und von dort geht es ca. 1,5 km bergab zur Bootsanlegestelle P1.



      Im Elektroboot (im Preis inbegriffen) fährt man das kurze Stück übern See zur Anlegestelle P2.



      Hier beginnt der Holzplankensteg entlang und/oder über die ersten kleinen Wasserfälle.



      Es schüttete aus allen Kübeln und das frustrierte natürlich, da das Fotografieren mit Regenburka ziemlich umständlich ist



      und wir uns den Urlaub so nicht vorgestellt hatten. Aber gegen das Wetter ist man leider machtlos.

      Aus allen Knopflöchern des Karstgesteins rauscht das Wasser.





      Zwischendurch sind die höchsten Wasserfälle beschildert.









      Der Herbst kündigte sich so langsam an.



      Auf den Planken ist das Gehen nicht immer einfach,



      vor allem nicht für die vielen kleinen Hunde, die gezwungen sind, Herrchen und Frauchen zu begleiten. Aber es ist auch für die Busladungen von Asiaten nicht einfach, auf den schmalen Stegen zu laufen. Da sie Angst davor haben ins Wasser zu fallen, gehen/stehen sie versteinert in der Mitte und machen keinen Millimeter Platz.

      Morgens um 9 Uhr waren die Planken nur glitschig, aber später kamen tausende Leute dazu und das Überholen war sehr mühsam.

      Wir lagen gut in der Zeit und hatten, bis auf den ganz oberen See, die anderen oberen umrundet. Eigentlich war das als Tagestour geplant. Wir machten eine kurze Mittagspause oberhalb der Anlegestelle 1 und wollten dann mit dem Boot quer übern See fahren.



      Bei großem Andrang (und es war mehr als großer Andrang, trotz Schietwetter) muss man erst wieder nach P2, dort aussteigen und sich hinten fürs größere Boot nach P3 anstellen.





      Da sag bloß keiner mehr, dass der Grand Canyon überlaufen ist .

      Wir setzten unseren Weg zu den unteren Seen fort.

      Vorbei am durch die Winnetou Verfilmung bekannten Silbersee.



      In der oberen Höhle wurden 1962 die Szenen in Der Schatz im Silbersee gedreht,



      allerdings waren damals noch keine Treppen vorhanden.











      Einige Szenen wurden am Fuß der großen Fälle gedreht,



      sie dienten 1965 in Winnetou 3 nochmals als Kulisse.



      Das Gehen auf den Stegen kostete am Nachmittag sehr viel Zeit, die ich nutzte, um diverse Regenbekleidung auf dem Lakewalk abzulichten.

      Es gibt unzählige Farben an Müllsackponchos, Modell Gelber Sack, die sich die Leute übergezogen hatten.



      Wahnsinn, was da Menschenmassen trotz des Schmuddelwetters unterwegs waren.



      Der Rückweg verlief oberhalb der Seen



      und führte zum Schluss am Westufer des befahrenen Sees entlang.



      Obwohl wir schon mehr als geplant gelaufen sind, nutzten wir die Regenpause, um die kleine Runde vom Vormittag nochmals im Schnelldurchlauf zu gehen.



      Die Seen verändern sich übrigens stetig und es bilden sich neue. Das liegt am Travertin, der sich ablagert, Barrieren bildet und die Stämme und Äste überzieht.



      Nach 7 Stunden auf den Beinen und im Park gingen wir die letzten anstrengenden 1,5 km bergauf zum Parkplatz zurück. Es gibt nur 2 Kassenautomaten, die aber nur Bargeld schlucken. Wir bezahlten umgerechnet 8 €.

      Auf der Rückfahrt hielten wir wieder am Hotel Degenija und bestellten uns gleich das Abendessen. Wir wählten gegrillte Hühnerbrustfilets und die waren im Knoblauch gewälzt. Geschmeckt hat es jedenfalls sehr gut und eine Knoblauchfahne begleitete uns.

      Ansonsten wollten sich unsere untrainierten Beine einfach nur noch ausruhen. Wie viel Kilometer wir an dem Tag gemacht haben, wissen wir nicht, aber der Schrittzähler zeigte über 35000 Schritte an.

      Übernachtung: nochmals Villa Ruja, Grabovac

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      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Das sieht aber schön aus! Ehrlich gesagt ist es mein erster Bericht aus dieser Gegend, aber von diesem National Park hatte ich mal Bilder in einem Aldi Prospekt gesehen und daraufhin wollten wir eigentlich mal hin. Ich glaube, der Plan besteht weiterhin, trotz blödem Wetter echt tolle Bilder!
    • lunchen schrieb:

      Das sieht aber schön aus! Ehrlich gesagt ist es mein erster Bericht aus dieser Gegend, aber von diesem National Park hatte ich mal Bilder in einem Aldi Prospekt gesehen und daraufhin wollten wir eigentlich mal hin. Ich glaube, der Plan besteht weiterhin, trotz blödem Wetter echt tolle Bilder!
      Mit dem Wetter hatten wir leider Pech. Da hing 3 Wochen ein Tief über dem Alpensüdkamm und dem Balkan. Wandern und fotografieren im strömenden Regen macht halt keinen Spaß.

      Zuvor war es aber drei Monate lang trocken und heiß. Wir haben hinterher erfahren, dass die Wasserfälle zu der Zeit ausgetrocknet waren.

      Also hatten wir eigentlich sogar Glück ;) .
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Tag 3: Barac Höhle und Nationalpark Plitvicer Seen

      Es regnet wieder einmal oder immer noch und deshalb checkten wir zuerst einmal die Wettervorhersage. Ab 9:00 Uhr sollte sich die Sonne zeigen.

      Zum gemütlichen Frühstück fuhren wir wieder zum Restaurant Degenija. Wir ließen uns viel Zeit, denn es regnete eifrig weiter :rolleyes: .

      Eigentlich hätten wir uns den 2. Tag im Nationalpark schenken können, denn die schönsten Wege sind wir alle am Vortag gegangen. Was also macht der Mensch seit der Steinzeit bei Schietwetter? Richtig, er verkrümelt sich in eine Höhle.

      20 Minuten dauerte die Fahrt bis zum Parkplatz der Barac Höhle. Aussteigen konnten wir leider nicht, denn es schüttete wie aus Kübeln. So saßen wir und andere Wettergeplagte in den Autos, checkten online die Wettervorhersage und warteten. Kurz vor 10 Uhr hatte ich die Faxen dicke, zog meine Regenburka über und die Wanderschuhe an. Auf einmal öffneten sich alle anderen Autotüren und die Leute stiegen ebenfalls aus. Wir mussten noch 450 m bis zum Kassenhäuschen gehen und waren noch zu früh dran, denn die erste Führung beginnt erst um 10:30 Uhr.

      In dem Karstgestein gibt es sehr viele Höhlen, doch die meisten sind unzugänglich. Die Spilje Höhle ist auch nur 200 m begehbar und das mit hygienischer Einweghaube und Schutzhelm.



      Der Guide führte ein strenges Regiment und war total unsympathisch. Also nicht der, denn das ist Heiko ;) .

      Den Fledermäusen gefiel der viele Besuch gar nicht und sieflatterten aufgeschreckt über unsere Köpfe hinweg. Das wiederum führte bei einer Österreicherin zur Hysterie. Nachdem das Licht eingeschaltet war und sich Gnädigste wieder eingekriegt hatte, durften wir die Höhle betreten und standen gleich vor einem riesigen Fledermauskackahaufen.



      Sehenswert ist das nicht gerade, aber immerhin war der Haufen umzäunt, damit nicht gleich jeder hinein tritt.

      Die Helme waren übrigens absolut nötig, denn schon auf den ersten Metern stieß man sich den Kopf an den Stalaktiten (also die von oben nach unten wachsen ;) ) an. Die Höhle ist anfangs etwas niedrig, wird dann aber etwas geräumiger.

      Anscheinend fand man darin das Skelett eines Höhlenbären. Jedenfalls liegt er jetzt tief unten im Loch und braucht weder einen Helm, noch ein Seil :pfeiff: .



      Ganz ehrlich, die Höhle ist total unspektakulär und die hässlichste Höhle, die ich je gesehen habe. Ich weiß nicht, ob man eine Höhle überhaupt als hässlich bezeichnen kann, jedenfalls war das mein erster Gedanke.







      Hier war dann Endstation und ein weiteres Vorankommen nur noch für Höhlenforscher möglich.



      Zum Schluss wurde es noch gruselig . Der Führer machte das Licht aus und wir standen 2 Minuten in absoluter Ruhe und Dunkelheit, sofern das bei 10 Leuten machbar ist, herum. Es traute sich wirklich keiner, verstohlen seine Handytaschenlampe anzumachen. Das hätte nämlich wieder Schimpfe vom Feldwebel gegeben.

      Wir waren froh, als wir wieder draußen waren. Lohnenswert war der Besuch nicht, aber immerhin regnete es in der Höhle nicht .

      Sehr zaghaft zeigte sich die Sonne und ein Schild mit der Aufschrift Kanyon machte uns neugierig. So landeten wir an einer ehemaligen Mühle.



      Wasser gab es keines mehr in der Schlucht



      und so nützen auch die Mühlsteine nichts mehr.



      Anschließend fuhren wir doch noch einmal zu den Plitvicer Seen. Dort fuhren wir mit dem Shuttle



      zum ganz oberen See,



      den man auf unbefestigten Wegen umrunden könnte. Das war uns aber zu matschig und so wanderten wir entlang der terrassenförmigen Seen nach unten.

      Wir kamen an einem natürlichen Abflussloch vorbei



      und an weiteren kleinen Wasserfällen.







      Ich hätte nicht erwartet, dass Kroatien so dicht bewaldet ist und die Seen dazwischen versteckt liegen.



      Als ausgesprochener Fan karger Wüstenlandschaften waren mir das ein bisschen zu viel Bäume :shy: .

      Auf dem Rückweg hielten wir wieder am Restaurant Degenija. Heiko bestellte sich eine Forelle und ich mir gegrillte Kalbskoteletts. Wieder sehr lecker und reichlich mit Knoblauch bedeckt.

      An unserem letzten Abend in Grabovac packten wir unsere Sachen zusammen. Wir wollten am nächsten Morgen zeitig los und dem schlechten Wetter entfliehen.

      Übernachtung: Ein letztes Mal in der Villa Ruja

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      Fazit Plitvicer Seen:

      Die Seen liegen idyllisch mitten im tiefsten kroatischen Urwald. Wir hätten nie erwartet, dass der Nationalpark so stark besucht ist. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie sich die Leute in den Ferien auf die Füße treten. Durch die Massen an Besuchern, konnten wir die Landschaft kaum genießen. Die Stege sind nur 1,5 m breit und dadurch staut es sich meist vor den schönsten Wasserfällen. Manche machen aus Angst, dass sie ins Wasser fallen könnten, keinen Zentimeter Platz. Die Gegend lebt nur vom Nationalpark und die Preise wurden dementsprechend angepasst. Privatunterkünfte gibt es jede Menge, aber nur wenige Hotels. Das einzig Ansprechende ist das Hotel Degenija mit dazugehörigem gutem Restaurant. Hier waren auch die Kellner sehr nett, was man von vielen Kroaten leider nicht behaupten konnte. Uns reicht jedenfalls dieser eine Besuch, denn sonst bietet die Gegend um die Plitvicer Seen nicht viel.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ilona ()

    • Sieht alles gut aus, nur die Unterkünfte machen mich in den Gegenden immer nicht so an. Beim Wetter ist es eben wirklich ein Glücksspiel, wir hatten meistens gutes Wetter auf unseren Reisen aber manchmal auch einfach Pech.

      Ich finde es auch ganz schön voll. Leider nimmt das eigentlich überall zu zur Zeit. Man muss teilweise schon bewusst einsame Ecken suchen.
    • Also ich musste grad ganz gut lachen bei der hässlichen Höhle :D :D So eine Unverschämtheit aber auch von der Natur, so eine hässliche Höhle zu bauen :lol:

      Bin sehr gespannt wie es weiter geht!
    • Micha schrieb:

      Das sieht aber alles wirklich sehr vielversprechend aus. Habe ich mal mit auf die Liste gesetzt, wo ich noch hin möchte.
      Hallo Micha,

      schön, dass dir der Nationalpark gefällt. Ich hatte die Seen auch ewig auf der Liste.

      Ich weiß es übrigens sehr zu schätzen, dass du nicht nur lesend mit dabei bist. Einhändig ist das bestimmt sehr anstrengend.

      Bosley schrieb:

      Sieht alles gut aus, nur die Unterkünfte machen mich in den Gegenden immer nicht so an. Beim Wetter ist es eben wirklich ein Glücksspiel, wir hatten meistens gutes Wetter auf unseren Reisen aber manchmal auch einfach Pech.

      Ich finde es auch ganz schön voll. Leider nimmt das eigentlich überall zu zur Zeit. Man muss teilweise schon bewusst einsame Ecken suchen.
      Mittlerweile scheint es so gut wie keine ruhigen Ecken mehr zu geben. Die Asiaten fallen überall busweise ein.

      Kroatiens hat mich touristisch schon ein bisschen enttäuscht. Die können mit Slowenien oder Ungarn nicht mithalten. Es scheint aber auch wenig Ehrgeiz vorhanden zu sein :dontknow: .

      lunchen schrieb:

      Also ich musste grad ganz gut lachen bei der hässlichen Höhle :D :D So eine Unverschämtheit aber auch von der Natur, so eine hässliche Höhle zu bauen :lol:

      Bin sehr gespannt wie es weiter geht!
      :lol: Aber wirklich! Die Natur kann da wohl wenig dazu, aber dass man so ein Höhle als Sehenswürdigkeit vermarktet :dontknow: .
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      schön, dass dir der Nationalpark gefällt. Ich hatte die Seen auch ewig auf der Liste.

      Ich weiß es übrigens sehr zu schätzen, dass du nicht nur lesend mit dabei bist. Einhändig ist das bestimmt sehr anstrengend.
      Ja, man muss sich auch mal mit anderen Reisezielen beschäftigen. Bin 15 Jahre nur in die USA gereist. Dabei gibt es so viele schöne Flecken auf der Erde. Alles gut mit der Hand. Ein bissl muss ja gehen. Und 95% mache ich mittlerweile mit links.
      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de
    • Micha schrieb:

      Ja, man muss sich auch mal mit anderen Reisezielen beschäftigen.
      Obwohl die USA eigentlich ein Fass ohne Boden ist ;) .

      Wir machen einmal im Jahr eine Übersee-Reise und im Herbst geht's meistens in die Berge (Europa).

      Micha schrieb:

      Alles gut mit der Hand. Ein bissl muss ja gehen. Und 95% mache ich mittlerweile mit links.
      Ich denke mal, wenn man so lange auf eine OP warten muss, dann müssen manche Dinge einfach mit links gehen.

      Jedenfalls drücke ich dir alle Daumen :super: , dass nach der OP die Hand wieder zu 100 % funktioniert.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Tag 4: Zrmanja Plateau und Mala Paklenica

      Nichts Neues ist von der Wetterfront zu berichten, denn es regnete immer noch .

      Unser Gepäck war schnell verstaut und um 8 Uhr verließen wir die Unterkunft. Zum Abschluss wollten wir aber noch das Frühstück im Restaurant Plitvicka Vrela zum Preis von 7 € pro Person ausprobieren.

      So sah das für 2 Personen aus:



      Dazu gab es Weißbrotscheiben und lauwarmes Teewasser aus dem Bottich. Heiko stellte erst einmal den Thermostat etwas höher. Gut, dass wir die letzten zwei Tage im Degenija gefrühstückt hatten. Letztendlich machte das so einen guten Eindruck, dass wir auch in dem Hotel hätten übernachten sollen. Aber hinterher ist man immer schlauer.

      Unsere nächste Station lag an der Adria. Wir fuhren gemütlich im dichten Regen die Landstraße 1 vorbei an den Plitvicer Seen und über viele bewaldete Berge. Erst nach 1,5 Stunden Fahrt wurde die Gegend felsiger .



      Nein, das ist kein Bild aus der Waschstraße. Als wir über einen Pass fuhren, blitzte, donnerte und schüttete es so heftig, dass wir 10 Minuten in einer Einfahrt parken mussten.

      Danach setzten wir die Fahrt zu unserem ersten Ziel, dem Zrmanja Canyon fort. Nach Obrovac bzw. der kleinen Ortschaft Jasenice steht ein kleines, unscheinbares Schild neben der Straße.



      Hier führt ein Schotterweg, der an dem Tag ziemlich geflutet war,



      zum Plateau bzw. dem Aussichtspunkt.

      Dort war in den 60er Jahren der Drehort vieler Winnetou Filme.





      1962 Der Schatz im Silbersee
      1963 Winnetou 1
      1965 Winnetou 3
      1965 Old Surehand 1
      1966 Winnetou und das Halbblut Apanatschi
      1968 Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten

      Wo sich damals das Pueblo befand, stand jetzt mein Hausfrauenpanzer.



      Hier oben war also Old Shatterhand am Marterpfahl festgebunden



      und einziger Zeitzeuge ist dieser Betonsockel.



      Was für ein Ausblick:





      Es regnete nicht mehr, aber die Sonne war noch zögerlich.

      Nach einer halben Stunde Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft in Starigrad-Paklenica. Wir hatten auch dieses Appartement über Booking.com reserviert. Das Gebäude steht direkt an der Hauptstraße, nur 200 m vom Meer entfernt, mit riesigem Balkon. Die Wohnung befindet sich im 2. Stock, ist ziemlich geräumig und absolut sauber.



      Im 1. Stock wohnen die Eigentümer (deutsch- und englischsprachig), im EG ist eine Metzgerei, daneben das Bistro Antonio, ein sehr gutes und preiswertes Restaurant. Auf der anderen Straßenseite gibt es zwei kleine Supermärkte, eine Bank und die Uferpromenade. Auch diese Unterkunft war mit hervorragend bewertet und noch konnten wir keinen Haken entdecken.

      Wir stellten unser Gepäck ab und gingen ins Bistro nebenan, um eine Kleinigkeit zu essen. Serviert wurde aber eine Riesenportion. Auf jedem Teller waren 10 Cevapcici, die hatte der Kellner frisch vom Metzger nebenan geholt, Pommes und Djuvec-Reis. Das konnten wir nicht alles essen, denn schließlich wollten wir noch die kleine Schlucht erwandern.

      Die Zufahrt zur kleinen Paklenica-Schlucht befindet sich ein paar Kilometer außerhalb von Starigrad. Es gibt einen Parkplatz und ein Kassenhäuschen. Da diskutierten gerade zwei junge Deutsche auf Englisch mit dem Ranger. Sie wurden aufgrund der starken Regenfälle am Morgen von einer Flashflood überrascht und kamen gerade noch aus der Schlucht raus. An der Kaskade wäre Schluss mit der Wanderung und die ist gerade mal 1,5 km entfernt. Als ich das hörte, war ich nicht bereit, den Tagespreis für die Schlucht zu bezahlen, wenn nur ein kleines Stück machbar ist. Ich sagte dem Ranger, dass wir auf dem Rückweg bezahlen, falls mittlerweile ein Weiterkommen möglich ist. Genervt ließ er uns ziehen.

      Am Parkplatz unterhielten wir uns noch kurz mit den zwei jungen Leuten. Sie waren nach Kroatien geflogen und hatten ein Auto gemietet. Tage zuvor waren sie an den Plitvicer Seen und fragten uns, ob wir denn Wasserfälle gesehen haben. Aufgrund der fast fünfmonatigen Dürre, waren die Fälle ausgetrocknet. Da es aber seit Tagen regnete, hatten wir die Wasserfälle in voller Pracht . Also durften wir uns gar nicht über das Wetter beschweren.

      Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg in die kleine Schlucht.





      Der Weg wurde sehr schnell felsig





      und wir standen schon bald vor der Kaskade.



      Der Weg in die Schlucht führt durchs Flußbett und das war uns an dem Tag zu gefährlich. Bei weiteren Niederschlägen kann das ganz schön leichtsinnig sein.

      Zurück am Parkplatz, machte der Ranger gerade Feierabend und würdigte uns keines Blickes mehr.

      Wir fuhren zum Appartement zurück und machten anschließend einen Erkundungsspaziergang durch Starigrad.









      Interessant fand ich die Grabplatten der Marke Schachtdeckel.



      In der Nachsaison scheint das rote Touristen-U-Boot wenig gefragt zu sein.



      Zum Abendessen gingen wir nochmals ins Bistro Antonio, bestellten aber sicherheitshalber eine Pizza auf zwei Tellern und das war gut so.

      Danach setzten wir uns bis zum Sonnenuntergang



      gemütlich mit einer Flasche Wein und spannender Lektüre auf den Balkon. Leider vertrieben uns hungrige Schnaken.

      Soweit alles gut mit der Unterkunft, doch dann gingen wir schlafen. Jetzt komme ich zum Haken: Das Bett knarzte bei der geringsten Bewegung so laut (jetzt kann ich darüber lachen), dass keiner von uns schlafen konnte. Sobald man sich umdrehte, wurde der andere wach.

      Wir unterhielten uns am nächsten Tag mit den Gästen der Nebenwohnung und da schlief der Mann die ganze Zeit auf der Couch im Wohnzimmer. Zwei Nächte in dem Bett waren schon grausam, aber 14 Tage hätten wir das nicht ausgehalten.

      Unterkunft: Apt. Grga, Starigrad
      Preis: 45 € pro Nacht (nur Unterkunft)

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      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Huhuu :kappe: , wo sind denn die ganzen Mitreisenden?

      Tag 5: Paklenica Nationalpark

      Ziemlich gerädert erwachten wir an diesem Morgen. Das Quietschbett hat uns um den Schlaf gebracht. Aber wenigstens trübte kein Wölkchen den Himmel und das versprach einen Sonnentag .

      Als Selbstversorger holte ich zuerst einmal Brötchen vom Supermarkt gegenüber. Schinken und Käse kaufte ich beim Metzger im Erdgeschoss. In der Küche gab es weder eine Kaffeemaschine, von der wir als Teetrinker nur die Kanne brauchen, noch einen Wasserkocher. Heiko brachte, wie zu Großmutters Zeiten, einen Topf mit Wasser zum Kochen.

      Die hatten wohl nicht mehr alle Tassen im Schrank. Nur noch 4 kleine, eine große, die zum Teetrinken ideal ist und ein Bierkrug. Flexibel wie ich bin, brühte ich meinen Tee im Bierkrug auf und das schmeckte irgendwie gewöhnungsbedürftig ähm komisch.

      Ich belegte uns zwei Brötchen zum Mitnehmen und dann machten wir uns auf den kurzen Fahrtweg zum Nationalpark.



      Nachdem wir den Eintritt im Kassenhäuschen bezahlt hatten,



      zog mich dieses Schild an.



      Der Nationalpark war auch eine wichtige Filmlocation.



      Hier wurde unter anderem 1964 Unter Geiern gedreht.



      Nach diesem Abstecher fuhren wir noch ca. 2 km weiter zum Parkplatz direkt vor der Schlucht.





      Im Laufe der Jahre hat sich viel verändert, denn mein Häuptling schmückt sich nicht mit fremden Federn , tauschte perlenbestickte Lederkluft gegen Funktionskleidung und die Mokassins gegen wasserabweisende, dicksohlige Wanderschuhe ein ;) .



      Für einen Souvenirshop, WC‘s und ein Café wurde sogar der Fels ausgehöhlt.





      Ohne Worte ! Wer oder welche Software hat das bloß übersetzt.



      Der Weg führt am Bach entlang moderat nach oben.





      1962 (Der Schatz im Silbersee) und 1965 (Old Surehand) waren da aber noch keine Steinplatten verlegt.



      Ich fand es übrigens nicht einfach auf Karst zu gehen. Das Gestein ist ziemlich glatt, bietet überhaupt keinen Grip und nicht nur bei Nässe kann man da ordentlich ins Rutschen kommen.

      Auf halber Höhe befindet sich der Abzweig zum Anica Kuk.



      Der Berg bietet viele Kletterrouten aller Schwierigkeitsgrade



      und ist weltweit bei Kletterern beliebt.



      Anschließend geht es gemütlich auf einem breiten Weg



      zum Abzweig der Manica Pec Höhle.



      Da die Höhle nur von 10 – 14 Uhr geöffnet ist, sollte man den Besuch nicht aufschieben, da der Aufstieg mit 40 Minuten angegeben ist.

      Ab jetzt führt ein schmaler Pfad nach oben.







      Zum Schluss führen steile Serpentinen



      zum Eingang.



      Wir sind gewiss keine langsamen Bergwanderer, doch die angegebene Zeit haben nicht nur wir um 10 Minuten überschritten.

      Neben dem Höhleneingang befindet sich das Kassenhäuschen. Die Höhle kostet 20 Kuna pro Person extra und kann nur bar bezahlt werden.

      Nachdem uns die Barac Höhle überhaupt nicht begeistert hat, waren wir auf diese Höhle in luftiger Höhe sehr gespannt.

      Es hat sich gelohnt! Der Führer war absolut nett und die Höhle ist mehr als geräumig. Sie besteht aus mehreren riesigen Hallen. Leider sind nur ganz wenig Bilder etwas geworden.







      Danach machten wir uns auf den Rückweg







      und bogen im Tal zum bewirtschafteten Forsthaus ab.



      Etwas weiter gibt es noch eine Hütte.



      So langsam rebellierten die Beine und wir machten kehrt. Nach 15,22 km, nahe dem Drehort 7,





      waren wir wieder am Auto.

      Außerhalb des Nationalparks gibt es die Taverna Konoba Marasovic. Das urige Lokal ist sehr gut bewertet. Da Heiko unbedingt frischen Fisch an/aus der Adria essen wollte, bestellten wir uns eine Fischplatte für 2 Personen.



      Die Fischauswahl, besonders die Miesmuscheln, traf nicht unseren Geschmack. Vor allem war an den Fischen so gut wie nichts dran. Für das Muschelfleisch hatte ich ein kleines Kätzchen als dankbaren Mitesser unter dem Tisch. Mit den Getränken kostete das umgerechnet über 50 € und wir hatten noch Hunger.

      Wir mussten noch tanken und zum ersten Mal im Leben kam ich aus der Tanke mit zwei kleinen Chipstüten in der Hand :shy: .

      Der Snack passte gut zum Wein und so ließen wir den letzten Abend in Dalmatien gemütlich auf dem Balkon ausklingen.

      Übernachtung: Apt. Grga, Starigard

      Fazit zum Paklenica Nationalpark:

      Der Nationalpark ist zwar gut besucht, doch glücklicherweise nicht so überlaufen, wie die Plitvicer Seen. Hier stehen vor allem das Klettern und das Wandern im Vordergrund. Der anstrengende Abstecher zur Höhle lohnt sich auf jeden Fall. Die Wanderung auf dem Hauptweg dagegen ist moderat. Einen weiteren Besuch schließen wir nicht aus, um die kleine Schlucht (Mala Paklenica) und schwierigere Wanderwege zu erkunden.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ich bin noch da :)

      Also, die Gegend gefällt mir richtig gut. Hatte ich bisher so überhaupt gar nicht auf dem Schirm, aber vielleicht sollte ich mich damit auch mal näher beschäftigen. Auch schön, dass ihr endlich mal gutes Wetter hattet! Wie warm war es dann an dem Tag ca.? Die Übersetzung ist ja hochprofessionell... :D