Into the Wild – 12 Tage Winter Solo Trip im Südwesten

    • Nickel schrieb:

      Google sagt, auf dieser Strecke falle Maut Gebühren an, wo und wie sind diese zu zahlen ?
      Das sind die Gebühren für den Nationalpark. Kurz nach Carmel Junction kommt das Kassenhäuschen vom Zion und ab da hast du bis Springdale "Maut". Wenn du sowieso den Nationalpark Pass hast, dann musst du auch nichts zahlen.
    • Das sind keine Mautgebühren, das sind die normalen National Park Eintrittspreise. Ich denk mal ihr habt eh dann den Jahrespass? Ich hoffe ihr fahrt nicht nur durch?

      Edit: ups... letzte Seite übersehen :)
    • Ob sich der Pass lohnt kannst du leicht herausfinden. Einfach schauen welche Parks ihr besucht und was die Kosten. Wenn das mehr als 80$ sind, dann lieber den Pass kaufen.
    • Nickel schrieb:

      Google sagt, auf dieser Strecke falle Maut Gebühren an, wo und wie sind diese zu zahlen ?
      Damit ist die Nationalparkgebühr gemeint, da die Straße vom Osteingang hinunter in den Zion führt.

      Ich gehe aber davon aus, dass ihr euch sowieso einen Annual Pass besorgt, wenn einige Nationalparks auf der Strecke liegen.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Tag 6 (07.12.2017): Canyon Overlook Trail Teil 1

      Bevor es auf den Trail geht muss ich aber an den Bighorn Sheep vorbei. Die liefern hier mitten auf dem Gehweg noch eine gute Show ab, ehe ich die Straßenseite wechsel und die Kameraden möglichst großräumig umlaufe.



      Der Trail beginnt ziemlich direkt vor dem Tunnel und ist mit genau einer Meile angegeben, also nicht wirklich lang. Dafür geht es aber zu Beginn recht steil nach oben. Der Weg ist hier komplett mit Geländern gesichert und kein Problem - Schuhe mit vernünftigem Profil kann ich trotzdem empfehlen, denn es geht fast ausschließlich auf Sandstein voran und der kann rutschig sein.





      Nach dem Anstieg zu Beginn hat man das meiste an Höhenmetern des Trails eigentlich schon hinter sich gebracht und es geht sehr angenehm und ebenerdig weiter. Sandstein -und Sand Passagen wechseln sich dabei ab und man kann die grandiose Landschaft (In meinem Fall übrigens mal wieder ganz alleine) super genießen.





      Die ganz engen Stellen, an denen es steil bergab geht, sind mit einem Geländer gesichert.



      Der Trail ist insgesamt sehr abwechslungsreich und macht mit den engen Stellen, Geländern und Brücken jede Menge Spaß. Dazu kommt noch die großartige Kulisse vom Zion und die Tatsache, dass ich alleine unterwegs bin - toll. Es gibt hier eine relativ enge, ungesicherte, Stelle, die nicht ganz so witzig ist. Der Bereich liegt noch im Schatten und der Boden ist vereist, daher brauche ich auf dem Hinweg recht lange, bis ich darüber hinweg bin. Da bin ich lieber etwas vorsichtig, denn gegen Eis kann auch das Profil von Wanderschuhen nichts ausrichten.



    • Tag 6 (07.12.2017): Canyon Overlook Trail Teil 2

      Bald erreiche ich einen total coolen Alkoven. Für Fotos ist das bei den Lichtverhältnissen zwar schwierig, macht den Trail aber insgesamt nur noch cooler und vielseitiger.



      Nach dem Alkoven geht es recht unspektakulär über Stock und Stein weiter. Die Passagen mit den steilen Abgründen habe ich hinter mir gelassen und ab jetzt ist es ein schöner Spaziergang. In der Sonne ist es mit Jacke jetzt total angenehm und ich genieße den Trail sehr.





      Und dann bin ich da - am Canyon Overlook. Leider liegt die Hälfte noch im Schatten, aber das ist Vormittags im Winter leider nicht zu vermeiden. Trotzdem ist es wunderschön hier und ich genieße den Ausblick auf den Scenic Drive für einige Minuten. Man kann von hier aus nicht in den Zion Canyon gucken, sondern "nur" in einen Nebencanyon, trotzdem lohnt es sich absolut. Auch hier oben beim Endpunkt bin ich weiterhin ganz alleine, obwohl einige Autos auf dem Parkplatz stehen. Wo die Leute wohl alle sind?



      Auf dem Rückweg schaffe ich es auf den ersten Metern IRGENDWIE mich zu verlaufen und eine Stufe zu weit unten zu landen... Die Brücke über die ich gekommen bin befindet sich nämlich plötzlich über meinem Kopf. Das muss man auch erstmal schaffen :D Den richtigen Weg finde ich schnell wieder und auf dem Rückweg kommen mir dann auch einige Leute entgegen. An manchen Engstellen ist das schon etwas mühsam, weil man immer warten muss bis die anderen durch sind. In dem Fall ist es wohl gut, dass es hier nicht so viele Parkplätze gibt.

      Zurück am Auto fahre ich durch den Tunnel und den Rest vom Scenic Drive, der auch wunderschön ist. Allerdings mache ich jetzt keine Fotos mehr während der Fahrt, sondern fahre direkt bis zum Visitor Center durch.



      Hier mache ich jetzt erstmal eine Toiletten Pause und statte dem Shop einen kurzen Besuch ab. Ich kaufe ein total hübsches Blechschild in Nummernschild Optik vom Zion und spende bei der Gelegenheit direkt einen Dollar, als ich danach gefragt werde. Für den Zion doch immer.

      Und jetzt? Keine Ahnung... Zion Canyon?! Es juckt mir in den Fingern, aber ich kann es mir so gerade verkneifen, das würde absolut keinen Sinn machen und mir die weitere Planung auch noch durcheinander werfen. Es reicht ja eigentlich, wenn der heutige Tag das totale rumgeeier ist. Ich entscheide mich spontan mal dem Kolob Canyons Bereich des Zion einen Besuch abzustatten, hier war ich noch nie! Dafür müsste man aber erstmal durch Springdale kommen, was sich als gar nicht so leicht heraus stellt. Der ganze Ort ist aufgerissen und einspurig, da hier die ganze Straße für die Hauptsaison erneuert wird. Dementsprechend lange Zeit verbringt man hier an der Baustellen Ampel, aber immerhin in guter Begleitung!

    • Tag 6 (07.12.2017): Zion National Park - Kolob Canyons

      Die Kolob Canyons liegen ganz woanders als der Zion Canyon, also muss ich den Park zunächst durch Springdale verlassen. Ich fahre an meinem Hotel in La Verkin vorbei und in Toquerville sogar für wenige Ausfahrten auf die I15. Insgesamt dauert die Fahrt von Visitor Center zu Visitor Center ziemlich genau eine Stunde.

      Durch Schilder wird man aufgefordert selbstständig am Visitor Center zu halten um den Eintritt zu zahlen, bzw. um den Pass vorzuzeigen. Kassenhäuser gibt es hier nicht, also mache ich das natürlich. Ich bekomme eine neue Map von der etwas schlecht gelaunten Rangerin und schaue sie mir im Auto etwas genauer an - ich habe ja schließlich nicht den geringsten Plan von der Gegend. In erster Linie handelt es sich um einen Scenic Drive, der an einem Aussichtspunkt endet, Hikes gibt es nur ewig lange Tageswanderungen und dafür ist es schon zu spät. Nun gut, dann also der Scenic Drive, den ich erstmal bis zum Ende durchfahren möchte.



      Die Aussichten sind richtig toll, aber ich habe grad ein ganz anderes Problem und das heißt Reservelampe. Irgendwie hatte ich vorhin noch keine Lust zu tanken und dachte, es würde noch ein wenig länger gehen. Ich rege mich ein bisschen über mich auf und fahre erstmal weiter nach oben, so lang ist die Straße ja zum Glück nicht.

      Am letzten Aussichtspunkt angekommen ist es schon wieder extrem windig, das Aussteigen macht dadurch nur bedingt Spaß. Trotzdem hat man hier eine tolle Sicht und mir gefällt was ich sehe.





      Lange halte ich mich deshalb nicht hier oben auf und mache mich auf den Weg zurück nach unten. Auf dem Weg halte ich jetzt noch an dem ein oder anderen Aussichtspunkt, die sich aber alle nicht großartig voneinander unterscheiden.



      Die Teile der Straße, die heute noch keine Sonne gesehen haben, sind tatsächlich am Rand ein wenig vereist.



      Schon nach insgesamt einer halben Stunde bin ich wieder unten am Visitor Center. Hm. Irgendwie war das jetzt doch ein wenig unbefriedigend. Ja, die Kolob Canyons sind schön, aber ich will mich bewegen und kein reines Bustouristen-Viewpoint Hopping machen. Es ist jetzt 13:30 Uhr und es hilft alles nichts, nun muss zu allererst mal eine Tankstelle her. Laut Navi befindet sich die einzige Möglichkeit in der Nähe eine weitere Interstate Ausfahrt in die falsche Richtung, also fahre ich da hin.

      Die Tankstelle, die ich hier eigentlich finden soll gibt es nicht mehr, dafür eine Shell. Im ABSOLUTEN Nirgendwo. Hier gibt es NICHTS außer die Ausfahrt und diese Tanke... dementsprechend extrem sind auch die Preise. Immerhin wird meine Karte an der Säule akzeptiert und ich tanke nur für 20$, Hauptsache ich komme problemlos hier weg. Inzwischen ist es hier so ekelhaft stürmisch, dass ich die Autotür kaum auf bekomme und ich bin genervt. Ich habe ja schließlich schon wieder keinen Plan was ich jetzt tun soll. Ohne Spaß, das ist nichts für mich. So gar nicht. Wenn ich mir vorstelle, dass einige Leute jeden Tag planlos losfahren und "mal gucken was so geht...". Ich würde ausrasten! Ich schmeiße Google Maps an und gucke, was so in der Nähe ist. Hm... Der Trailhead der Kanarraville Falls ist nur 10 Minuten Fahrzeit entfernt, aber geht das im Winter mit dem Flussdurchquerungen? Ich google das kurz und finde keine so richtig eindeutigen Ergebnisse, entscheide mich dann aber lieber es zu lassen. Maaaaaaaaaaaaaaaaaaan! Aufregen könnte ich mich! Fahre ich jetzt auch noch die Kolob Terrace Road? Das wäre dann die letzte Straße im Zion die mir noch fehlt, aber will ich schon wieder nur im Auto sitzen? Ich gebe das erstmal als Ziel ein und werde zurück auf die I15 in Richtung Hotel geschickt.

      Es lässt mir auf der Interstate keine Ruhe und ich denke über eine Alternative nach. Snow Canyon? Will ich eigentlich auch nicht, denn damit zerschieße ich mir schon wieder weiterführende Planungen und außerdem ist das noch ne Ecke weg. Plötzlich habe ich einen Geistesblitz, der mir sofort zusagt und ich gucke schnell, ob Google Maps dazu ein Ziel hat: Hat es. Nicht zu weit weg, ich fahre in die richtige Richtung und ich wollte eh immer mal hin.
    • lunchen schrieb:

      und ich bin genervt. Ich habe ja schließlich schon wieder keinen Plan was ich jetzt tun soll. Ohne Spaß, das ist nichts für mich. So gar nicht. Wenn ich mir vorstelle, dass einige Leute jeden Tag planlos losfahren und "mal gucken was so geht...". Ich würde ausrasten!
      :lol: So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt. Aber ich muss auch immer einen Plan haben :shy: und deshalb oft Plan B + C in der Tasche ;) .

      Ansonsten hat mir deine Tagesausbeute gefallen, wenn auch der Kolob mit nur Viewpoints nicht viel hergibt.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      und ich bin genervt. Ich habe ja schließlich schon wieder keinen Plan was ich jetzt tun soll. Ohne Spaß, das ist nichts für mich. So gar nicht. Wenn ich mir vorstelle, dass einige Leute jeden Tag planlos losfahren und "mal gucken was so geht...". Ich würde ausrasten!
      :lol: So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt. Aber ich muss auch immer einen Plan haben :shy: und deshalb oft Plan B + C in der Tasche ;) .
      Ansonsten hat mir deine Tagesausbeute gefallen, wenn auch der Kolob mit nur Viewpoints nicht viel hergibt.

      Doch, ich muss immer jede Minute durchgeplant haben, sonst bin ich nicht glücklich. Ich dachte ich versuche es mal, aber das ist nichts für mich :D
    • Tag 6 (07.12.2017): Road to Yant Flats

      Die Yant Flats schießen mir in den Kopf und ich änder das Ziel im Navi von Kolob Terrace Road zu "Yant Flat Parking". Ich habe zwar schon öfter von diesem Ort gelesen, aber da er nicht geplant war, weiß ich aktuell beeindruckend wenig darüber. Ich habe keine Ahnung wie lang der Trail dort hin ist, oder kann man direkt da parken? Schaffe ich das überhaupt noch da hin um die Uhrzeit? Keine Ahnung. Ist mir grad aber auch herzlich egal, Hauptsache ich habe ein Ziel.

      In Leeds schickt das Navi mich von der I15 runter und direkt auf eine Dirt Road, die ich die letzten 14km bis zum Parkplatz befahren soll. Von einer unbefestigten Straße dorthin wusste ich, allerdings nicht, dass die so lang ist und auch über den Zustand weiß ich nicht viel. Ich meine mal gelesen zu haben, dass man es bei Nässe sein lassen soll. Da es nicht nass ist, ist mir das aber jetzt auch egal. Im Endeffekt ist der Zustand vollkommen in Ordnung, bis auf wenige kleine kritische Stellen, die aber für meinen Journey auch nicht das geringste Problem darstellen. Insgesamt würde ich das schon als Scenic Road beschreiben, es geht viele Höhenmeter nach oben und teilweise hat man einen grandiosen Ausblick auf die Umgebung und die rot-weißen Berge des Zion.







      Als Google Maps verkündet, dass ich am Parkplatz angekommen bin, sehe ich ein weiteres Auto und zwei ATVs. Ohne diese Fahrzeuge hätte ich persönlich das hier nicht als Parkplatz erkannt, aber nun gut - dann halte ich mal hier. Ein Gutes hatte diese Idee jetzt schon: Hier ist es nicht nur absolut windstill, sondern sogar so warm, dass die Jacke im Auto bleiben kann. Das Auto sieht inzwischen auch endlich so aus, wie ein Mietwagen bei einem echten Südwest Roadtrip auszusehen hat.

    • Tag 6 (07.12.2017): The Candy Cliffs of Yant Flats Teil 1

      Da stehe ich nun. Und jetzt? Neben meinem Auto geht ein Trampelpfad ab, dem ich nur ca. 10 Meter folge, bis ich mal auf die Idee komme Google Maps um Hilfe zu fragen. Wo sind denn nun diese berühmten Candy Cliffs? Ich suche allerdings erstmal nur nach „Yant Flats“ und bekomme das Gebiet auf der anderen Seite vom Parkplatz aus angezeigt. Ich gehe also wieder zurück und finde dann auch einen Trail, der wohl früher mal eine Jeep Strecke war.



      Ich folge dem Trail zunächst für 10 Minuten und wunder mich dann darüber, dass ich laut Maps jetzt links in die Pampa abbiegen soll. Mir ist schon klar, dass diese App mit Sicherheit alles andere als optimal zum Wandern ist, aber ich war einfach nicht darauf vorbereitet unvorbereitet zu sein. Klingt bescheuert, ist aber so… und jetzt habe ich spontan halt nichts anderes. Das ich mal so einen Berichtteil schreibe hätte ich auch nicht gedacht… Dabei regt es mich bei anderen immer so auf wenn sie unvorbereitet und ahnungslos durch die Gegend stolpern… so ein Mist aber auch :D





      Google hat immer recht, oder wie war das? Ich mache einfach mal was diese blöde App von mir will, ist heute eh alles egal, komischer kann der Tag ja nicht mehr werden. Also ab in die Pampa!



      Ja… Klasse hier... Tolle Weitsicht, schöne Umgebung, fotogene tote Bäume… Aber eigentlich suche ich bunte, rote Felsen und die gibt es hier definitiv nicht. Jetzt habe ich die Schnauze voll und ich google mal wirklich nach dem Gebiet und versuche irgendwelche Koordinaten herauszufinden. Das klappt aber auf die Schnelle auch nicht und so lande ich auf einer Seite mit Trailbeschreibung. Hier gibt es auch keine Koordinaten, aber die Aussage, dass man für die Candy Cliffs 4-5 Stunden benötigt, die Beschreibung des Weges klingt extrem kompliziert. Demnach jedenfalls müsste ich dem Trail noch sehr viel weiter folgen, dann an einer Abbruchkante landen, dann irgendwo abbiegen, dann einen 5 fachen Salto machen, mich dabei nach links drehen, auf dem geflügelten Einhorn aufkommen, damit 15 Minuten in Richtung Nord-Osten fliegen und dann an einer bestimmten Stelle abspringen. Oder so ähnlich. Echt jetzt? Es ist 15 Uhr und in 2 Stunden und 15 Minuten geht die Sonne unter. Was mache ich jetzt? Auf einmal höre ich Stimmen auf dem Trail und ich gehe erstmal dahin zurück. Ich sehe vier Teenies, zwei Jungs und zwei Mädels und denen folge ich jetzt erstmal mit etwas Abstand, was soll passieren… Ich habe ja für alle Fälle eine Stirnlampe im Rucksack, wenigstens da habe ich mitgedacht. Der Boden wird sandiger…



      Die vier bleiben irgendwann stehen, ich schließe auf und spreche sie an. Auch sie sind auf der Suche nach den Candy Cliffs und kommen aus St. George… Also keine 30 Minuten Autofahrt von hier, trotzdem waren sie hier noch nie und haben keinen wirklichen Plan wo es lang geht. Na toll, darauf habe ich jetzt natürlich gehofft. Sie sind aber optimistisch, dass wir das Gebiet noch finden werden und so laufen wir zu 5. weiter und unterhalten uns ein wenig. Der Trail endet plötzlich und es wird felsiger.



      Steine schön und gut, die sind aber noch lange nicht so farbenfroh wie die auf den Bildern, die ich von hier gesehen habe.



      Ich laufe ein Stück nach links und plötzlich erstrecken sich wunderschön gemusterte rote Steine steil unter mir. Na, das sieht doch schon ganz gut aus.



      An dieser Stelle haben wir allerdings keine Chance dorthin zu kommen, es ist einfach zu steil. Wir versuchen es ein bisschen weiter rechts… Die Mädels haben hier schon massive Probleme mit ihren profillosen Sneakers.

    • Tag 6 (07.12.2017): The Candy Cliffs of Yant Flats Teil 2

      Die beiden Jungs schaffen es an dieser Stelle bis zu der Formation hinunter, aber mir ist das hier zu heikel. Die anderen beiden Mädels geben auch auf und bleiben hier oben. Ich setze mich hin, trinke was und genieße die schöne Aussicht. Mein Husten ist grad extrem schlimm, also beschließe ich hier oben zu bleiben und es für heute gut sein zu lassen, mich mit der Sicht zu begnügen und mir ein bisschen die angenehm warme Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Überraschenderweise habe ich hier volles Netz und LTE und verschicke ein paar Nachrichten und Bilder vom heutigen Tag.



      Ich sitze seit 20 Minuten hier rum und eins von den Mädels hat es inzwischen auch irgendwie nach unten geschafft, wie ist mir ein Rätsel. Vielleicht auf dem Hintern? Ich kann nicht länger hier rumsitzen und will doch auch runter… Ich mach mich selbst echt wahnsinnig heute und gehe mir massiv auf die Nerven. Die anderen Tage müssen anders laufen, sonst halte ich es mit mir nicht aus. Ich klettere das Stück wieder nach oben zur Ausgangsposition und orientiere mich ein ganzes Stück weiter links, hier sieht es schon besser aus, das sollte gehen (es ist deutlich steiler, als es auf den Fotos wirkt)



      Ich schaffe es an dieser Stelle problemlos nach unten und bin glücklich. Hier ist es total bunt, ich laufe ein wenig durch die Gegend und kann mich kaum sattsehen an den Farben und Formen. Dazu sage ich jetzt nicht mehr viel und lasse die Bilder sprechen. Ach nee, etwas noch zuerst: Als ich unten ankomme wollen die anderen drei wieder nach oben und sich verabschieden… Geht aber nicht. Die Schuhe von den Teenis sind VIEL zu glatt, runter sind sie irgendwie gekommen, hoch jetzt nicht mehr. Ich habe tierisch Spaß dabei, das Ganze zu beobachten, man bin ich schadenfroh! Erst versuchen sie es rechts, rutschen wieder runter, dann links… Das gleiche Spiel. Genial. Hach, was liebe ich meine neuen Meindl Wanderschuhe, die haben so unnormal viel Grip auf diesem Sandstein… Ich habe das Gefühl, ich könnte senkrechte Wände damit hochlaufen und bin hoch zufrieden mit meiner Investition. Bequem sind sie auch ohne Ende! Die Drei brauchen sage und schreibe 30 Minuten um einen geeigneten Weg zu finden und das auch nur unter größter Anstrengung und auf Knien robbend. Ich sag euch… Das ist besser als jeder Kinofilm. Jetzt bin ich jedenfalls alleine und jetzt gibt es endlich die Fotos:







    • Tag 6 (07.12.2017): The Candy Cliffs of Yant Flats Teil 3

      Nachdem ich mich ausgetobt habe steht die Sonne schon sehr tief und es wird Zeit für mich den Rückweg nach oben anzutreten. Ja, es ist steil und dadurch ein bisschen anstrengend… Aber ansonsten kann ich mit meinen Schuhen ganz normal hochgehen. Ich liebe diese Teile, sagte ich das schon?!



      Ich bin relativ zügig wieder oben an der Kante…



      Der Sonnenuntergang steht kurz bevor und es sind noch ein paar Meter zurück zum Auto, daher heißt es für mich Abschied nehmen. Mir ist klar, dass es irgendwo noch viel weiter gehen muss und das ich nur einen Bruchteil der Candy Cliffs gesehen habe, schließlich finde ich bei Google Bilder, die ich da nirgendwo gesehen habe. Vielleicht hätte ich die zu Gesicht bekommen, wenn ich doch das fliegende Einhorn in Richtung Nordosten genommen hätte… Ich bin jedenfalls unterm Strich zufrieden. Zwischendurch hatte ich ja schon damit gerechnet, gar nichts in der Art mehr zu finden bei der Beschreibung von fünf Stunden und ansonsten war der ganze Tag ja irgendwie verkorkst. Daher kann ich mit dem Ende leben, denn das hat noch einiges rausreißen können. Ich werde irgendwann definitiv besser vorbereitet wieder kommen und mir den Rest auch noch ansehen, denn dieses kleine Stück hat mir schon extrem gut gefallen – und die gratis 5* Unterhaltung erst.

      Die Schatten werden lang auf dem Weg zurück zum Auto, das jetzt inzwischen einsam und verlassen dort im Sonnenuntergang steht.





      Ich gucke das ich zügig zurück komme, 14km Gravel Road schafft man nicht in 10 Minuten und ich will nicht erst im stockdunklen auf den Asphalt zurück kommen, dafür hat die Straße zu viele Abhänge.



      Mein Ziel ist der Walgreens in Hurricane, aber vorher komme ich noch durch Leeds und werde Zeuge von amerikanischem Vorort-Weihnachtsdeko-Krieg. Hier sieht eine Straße lang jedes Haus nebeneinander genau so aus!



      Bei Walgreens kaufe ich mir ein paar Kleinigkeiten, unter anderem einen Starbucks Kaffee in einer Flasche aus dem Kühlregal und ein Sixpack 0,5l Coke Zero Flaschen. Der Hauptgrund für meinen Besuch ist aber meine schlimmer werdende Erkältung. Zuhause nehme ich niemals Medikamente, getreu dem Motto „Was von alleine kommt, geht auch wieder alleine“. Im Urlaub ist mir die Zeit aber zu schade zum krank sein, zumal die nächsten beiden Tage wieder viel heftiger werden, was Anstrengung angeht, irgendwie muss ich mich also fit bekommen… oder wenigstens gedopt. Eine Packung Wick Medinait landet also auch noch im Einkaufswagen, das Zeug soll ja Wunderheilungen bewirken.

      Im Anschluss halte ich wieder schnell bei Taco Bell und hole mir wieder die dreier Taco Kombi, dazu noch einen Burrito und ein large Mountain Dew zum mitnehmen. Danach wird noch schnell an der daneben liegenden Sinclair getankt (Karte funktioniert hier!) und ich gucke, dass ich schnell in’s Hotel komme.

      Hey, Riesen! Der Nachtisch ist gesichert.



      Den Burrito schaffe ich nicht, da waren meine Augen wohl größer als mein Hunger. Das macht aber nichts, denn ich habe sowohl einen Kühlschrank, als auch eine Mikrowelle auf dem Zimmer und so behalte ich den eben für morgen.



      Nach einer schönen heißen Dusche schreibe ich noch ein paar Notizen und lese ein bisschen, bevor um 21:30 Uhr das Licht ausgeht. Morgen geht es wieder zur Lotterie, aber trotzdem muss ich früher los als heute… Und vor allem muss ich mich an meinen verdammten Plan halten. So einen bescheuerten Tag wie heute will ich nicht nochmal haben!
    • lunchen schrieb:

      So einen bescheuerten Tag wie heute will ich nicht nochmal haben!
      Na ja, so ganz bescheuert war der Tag nicht. Yant Flat war nämlich eine gute Entscheidung und ich hoffte, dass dir die Ecke noch einfällt ;) .

      Irgendwie hatte ich den Abstieg gar nicht so steil in Erinnerung. Ein bissl rutschig durch die vielen bröckeligen Steine, aber sonst ging's eigentlich.

      Bei uns hat die Zeit nur für den linken Teil gereicht, rechts waren wir nicht. Aber es ist wunderschön dort oben und man kann bis zum Zion blicken. Washington (das vor Hurricane) sieht man sehr gut.

      Nun drücke ich nachträglich alle Daumen, dass das Medinait funzt und du endlich Losglück hast.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • da ist was dran.

      Dich mag es verrückt gemacht haben, keinen Plan zu haben. Zum Lesen ist es aber allemal lustig.

      Verstehen kann ich Dich aber auch ein bisschen. Es ist bei mir nicht ganz so extrem und ich muss nicht jeden Zeitplan minutengenau durchgerechnet haben und einhalten. Aber wenn dann so Tage dabei sind, wo ich so gar keinen Plan habe und nur von einem ins Nächste stolpere, kann ich mich auch schon ziemlich über die verschenkte Zeit ärgern - andererseits, wenn man mal etwas spontan macht und es funktioniert und wird eine schöne Zeit, kann es auch gerade weil es spontan war richtig toll sein.
    • Ilona schrieb:

      lunchen schrieb:

      So einen bescheuerten Tag wie heute will ich nicht nochmal haben!
      Na ja, so ganz bescheuert war der Tag nicht. Yant Flat war nämlich eine gute Entscheidung und ich hoffte, dass dir die Ecke noch einfällt ;) .
      Irgendwie hatte ich den Abstieg gar nicht so steil in Erinnerung. Ein bissl rutschig durch die vielen bröckeligen Steine, aber sonst ging's eigentlich.

      Bei uns hat die Zeit nur für den linken Teil gereicht, rechts waren wir nicht. Aber es ist wunderschön dort oben und man kann bis zum Zion blicken. Washington (das vor Hurricane) sieht man sehr gut.

      Nun drücke ich nachträglich alle Daumen, dass das Medinait funzt und du endlich Losglück hast.

      Nee, der Tag war schon schön am Ende, kann man nicht anders sagen. Aber dieses planlose hat mich währenddessen einfach unglaublich gestört. Trotzdem würde ich nie sagen, dass es sich nicht gelohnt hat.

      Lose oder bröckelige Steine gab es da eigentlich gar nicht, sicher das es die gleiche Stelle war? Ich muss unbedingt nochmal hin, dann aber mit besserer Planung wo das alles ist...

      Birdy schrieb:

      Die Maut ist identisch mit dem Nat. Park Eintritt. Birdy
      usainformationen.org

      ...?! Das wurde doch vor Tagen schon mehrfach beantwortet.

      Bernd schrieb:

      ...ohne Plan wird der Reisebericht erst so richtig spannend :super:

      So kann man es auch sehen :D

      RoBald schrieb:

      da ist was dran.

      Dich mag es verrückt gemacht haben, keinen Plan zu haben. Zum Lesen ist es aber allemal lustig.

      Verstehen kann ich Dich aber auch ein bisschen. Es ist bei mir nicht ganz so extrem und ich muss nicht jeden Zeitplan minutengenau durchgerechnet haben und einhalten. Aber wenn dann so Tage dabei sind, wo ich so gar keinen Plan habe und nur von einem ins Nächste stolpere, kann ich mich auch schon ziemlich über die verschenkte Zeit ärgern - andererseits, wenn man mal etwas spontan macht und es funktioniert und wird eine schöne Zeit, kann es auch gerade weil es spontan war richtig toll sein.

      Das freut mich, wenn ihr dank meiner Planlosigkeit wenigstens was zum Lachen habt :D

      Ich muss meinen Plan auch nicht auf die Minute einhalten, um Gottes Willen. Hauptsache alles was auf dem Tagesplan steht klappt am Ende... Wenn ich bei Punkt 1 zu schnell bin, dann darf ich bei Punkt 2 dafür gerne länger brauchen :D Nur ganz ohne Plan.... Passiert mir nicht mehr.