Into the Wild – 12 Tage Winter Solo Trip im Südwesten

    • Hab jetzt auch mal nachgelesen nachdem unser Internet in den letzten Tagen die Biege gemacht hat und meine 3 GB Datenvolumen leider fast weg waren weil ich auf der Weihnachtsfeier DFB Pokal auf Sky gestreamt habe...

      Sehr schön bisher!

      Den Sonnenuntergang an den Dünen hatten wir auch verpasst weil wir zu lange unsere Grippe in der Ranch auskuriert hatten. Sind auch genau zum letzten Licht angekommen. Irgendwann holen wir das noch nach!
    • Micha schrieb:

      Wichtig ist, dass Du dort gewesen bist und heil wieder raus gekommen bist. Auch wenn das natürlich seinen Preis hatte.....aber mal ehrlich: wäre es mir auch wert. Dann spart man halt am Essen (Stichwort Peanut Butter und M&M). Und Carcamping kann ja auch kostenlos sein.

      Ja, du sagst es... Ich bin heil wieder zurück gekommen und ich würde sagen, dass sich der Besuch zu 100% gelohnt hat! Günstig ist natürlich anders, aber man macht es ja auch nicht jeden Tag.

      RoBald schrieb:

      Der Unterschied ist sicher gravierend, aber kommt eben neben dem Anbieter auch auf die Mietdauer an. Klar zahlt man pro Tag deutlich weniger, wenn die Mietdauer insgesamt bei einem Monat liegt, als wenn es nur für einen Tag sein soll.

      Der Preis ist sicherlich hoch, aber gelohnt hat es sicher allemal.

      Eben... Gelohnt hat es sich un das ist das wichtigste. Von dem Geld merke ich jetzt nichts mehr, aber die Erinnerung ist wirklich einzigartig.

      Bosley schrieb:

      Hab jetzt auch mal nachgelesen nachdem unser Internet in den letzten Tagen die Biege gemacht hat und meine 3 GB Datenvolumen leider fast weg waren weil ich auf der Weihnachtsfeier DFB Pokal auf Sky gestreamt habe...

      Sehr schön bisher!

      Den Sonnenuntergang an den Dünen hatten wir auch verpasst weil wir zu lange unsere Grippe in der Ranch auskuriert hatten. Sind auch genau zum letzten Licht angekommen. Irgendwann holen wir das noch nach!

      Super, dann mal willkommen zurück in der Gegenwart :D
    • Tag 3 (04.12.2017): Racetrack Playa - Moving Rocks??

      Die Racetrack Playa ist ein ausgetrockneter See in Form eines perfekten Ovals, auf dem sich mysteriöses abspielt. Felsen bewegen sich wie von Geisterhand über die ebene Fläche und hinterlassen dabei in jahrelanger Arbeit ihre Spuren. Lange Zeit war niemandem bekannt, wie diese sogenannten Tracks zustande kommen und es gab die wildesten Theorien. Inzwischen konnte das Phänomen erforscht werden, doch dazu später mehr.

      Die Playa hat zwei Parkplätze, die der Vermieter mir netterweise auf meine Karte gekritzelt hat. Da ich eine ganze Menge Zeit habe, halte ich natürlich zuerst an dem ersten von beiden, hier steht bereits das Auto des älteren Mannes, der mich an der Teakettle Junction fotografiert hat. Der Mann ist bereits weit draußen auf der Playa und ich gehe eher in die andere Richtung. Vielleicht möchte auch er an diesem Ort seine Ruhe haben und die soll er bekommen.

      Die Weite, die Ruhe, die Magie und die "Perfektheit" der Playa faszinieren mich von der ersten Sekunde an.



      Leider gibt es offensichtlich viele Idioten auf dieser Welt, die mit so viel Schönheit überfordert sind und die Jahrzehnte lange Arbeit der Natur mit Füßen treten. Diese Spuren stammen mit Sicherheit nicht von einem Felsen...



      In der Mitte der Playa befindet sich ein großer, schwarzer Felsen, den ich einmal rechts umrunden möchte. Der Mann ist links herum gegangen und verschwindet so erst einmal aus meinem Sichtfeld.





      Hier liegen nur sehr vereinzelt Steine auf der Playa und wenn, dann sind sie sehr klein. In dieser Gegend hier gibt es keine Spuren und das hat auch einen Grund. Den werde ich aber erst am zweiten Parkplatz erfahren und ihr somit leider auch! :kichern: Dafür finde ich hier einen ganz besonderen Stein. Overkill Bill, wer kennt ihn nicht?!



      Ist es nicht einfach unglaublich hier? Irgendwie kann man diesen Ort gar nicht wirklich begreifen. Die Playa ist so eben und die Weitsicht so genial, vor allem mit dem Schattenspiel der Wolken. Dieser Ort hat etwas unglaublich Kraftvolles und und Besonderes, das ist wirklich schwer zu erklären. Das muss man erlebt haben.





      Der Mann steht am Parkplatz und scheint auf irgendetwas zu warten... Hm... Vielleicht auf mich?! Ich will eh zurück zum Auto und beschleunige meine Schritte ein wenig. Tatsächlich, er spricht mich an. Ob ich denn Spuren gefunden hätte... Nee, habe ich nicht. Aber ich hole schnell meine Map aus dem Auto und zeige ihm den zweiten eingezeichneten Parkplatz. Von dem weiß er nichts und er fragt mich, ob ich dort noch hinfahre. Aber selbstverständlich! Er freut sich und meint, dann würde er auch hinfahren... Gut, ich wollte zwar meine Ruhe, aber schon irgendwie niedlich. Ich setze mich also in den Jeep und fahre mit dem Opi in Kolonne zu Parkplatz Nummer zwei, wo auch die anderen beiden SUVs von vorhin stehen.

      Ich glaube wirklich, dass viele Leute hier enttäuscht wieder abdrehen ohne eine einzige Spur gesehen zu haben. Ich meine auch schon öfter so erfolglose Berichte gelesen zu haben. Gut, dass ich meine schöne Map habe und noch einige Stunden Zeit. Die Straße zwischen den beiden Parkplätzen ist übrigens der schlimmste Abschnitt der gesamten Racetrack Valley Road... Meine Güte und ich dachte es kann nicht mehr viel schlimmer werden. Aber zum Glück ist es nicht weit!
    • Ein Traum! Die Racetrack Playa ist auch DER Grund, warum ich nochmal ins DV muss.

      Ich war bisher 2 mal im DV; hab mich mit meinem fahrbaren Untersatz aber nie getraut dorthin zu fahren.
      2013 hatten wir nur nen normalen PKW. Mit dem wollte ich die Strecke zum Racetrack nicht fahren. Wenn ich die Bilder der Strecke sehe, war diese Entscheidung damals auch mehr als richtig.
      2015 dann hatten wir ein SUV und es war fest geplant zum Racetrack zu fahren. Am Tag zuvor allerdings hatten wir nen Steinschlag in der Windschutzscheibe und mussten das Auto in Lone Pine tauschen. Da wollte ich 12 h später nicht riskieren, dass wieder was passiert.

      Damals hatten wir beim Father Crowley Point ne Reisegruppe in so Gelände-Buggies vor uns. Die sind dann wenig später querfeldein. Das wäre bei gutem Wetter auch ne Alternative, um dorthin zu kommen...
    • stefandbeyer schrieb:

      Ein Traum! Die Racetrack Playa ist auch DER Grund, warum ich nochmal ins DV muss.

      Ich war bisher 2 mal im DV; hab mich mit meinem fahrbaren Untersatz aber nie getraut dorthin zu fahren.
      2013 hatten wir nur nen normalen PKW. Mit dem wollte ich die Strecke zum Racetrack nicht fahren. Wenn ich die Bilder der Strecke sehe, war diese Entscheidung damals auch mehr als richtig.
      2015 dann hatten wir ein SUV und es war fest geplant zum Racetrack zu fahren. Am Tag zuvor allerdings hatten wir nen Steinschlag in der Windschutzscheibe und mussten das Auto in Lone Pine tauschen. Da wollte ich 12 h später nicht riskieren, dass wieder was passiert.

      Damals hatten wir beim Father Crowley Point ne Reisegruppe in so Gelände-Buggies vor uns. Die sind dann wenig später querfeldein. Das wäre bei gutem Wetter auch ne Alternative, um dorthin zu kommen...

      Das ist ein guter Grund um nochmal ins Death Valley zu fahren :D Ich würde auch nochmal zum Racetrack fahren, aber bei den Jeep Preisen geht das irgendwann ins Geld :D Aber muss ja nicht unbedingt nächstes Jahr sein und der Ort läuft ja hoffentlich nicht weg. Wobei es auch hier immer mehr Vollidioten gibt. Reifenspuren, Fußspuren... Geklaute Steine... Das ist überhaupt das Beste. Wieso klaue ich gewöhnliche, graue Steine, die zuhause im Regal vollkommen scheiße aussehen? Verstehe ich nicht sowas und könnte ich mich immer noch drüber aufregen!

      Ich würde auch nicht mit dem SUV fahren, auf keinen Fall... Machen zwar manche, aber ich glaube die Wahrscheinlichkeit das man sich den Reifen killt ist höher als es nicht zu tun :D Aber mit PKW sollte man nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden.
    • lunchen schrieb:

      Ich würde auch nicht mit dem SUV fahren, auf keinen Fall... Machen zwar manche, aber ich glaube die Wahrscheinlichkeit das man sich den Reifen killt ist höher als es nicht zu tun Aber mit PKW sollte man nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden.
      ...war die Strecke wirklich so schlecht, ok die spitzen Steine sind nicht zu unterschätzen
    • Bernd schrieb:

      lunchen schrieb:

      Ich würde auch nicht mit dem SUV fahren, auf keinen Fall... Machen zwar manche, aber ich glaube die Wahrscheinlichkeit das man sich den Reifen killt ist höher als es nicht zu tun Aber mit PKW sollte man nicht einmal einen Gedanken daran verschwenden.
      ...war die Strecke wirklich so schlecht, ok die spitzen Steine sind nicht zu unterschätzen

      Ja, die sind einfach sehr spitz. Vom fahren her ist die nicht besonders anspruchsvoll, sonst wäre ich sicher nicht im dunkeln zurück gefahren :D
    • Tag 3 (04.12.2017): Mittagsrunde bei den Moving Rocks

      Als wir am südlichen Parkplatz der Racetrack Playa ankommen ist eines der anderen Autos gerade weggefahren. Ein Paar befindet sich jetzt noch hier in der Gegend und so wie es von weitem aussieht scheinen die was gefunden zu haben. Der Mann, übrigens aus Carson City, und ich gehen zunächst gemeinsam auf die Suche. Für den Moment ist die Unterhaltung sehr nett und angenehm und bald werde ich so oder so meine Ruhe haben.

      Warum gibt es denn jetzt die Spuren? Inzwischen gibt es eine Info Tafel an diesem Parkplatz, die genau das erklärt. Wenn es im Winter regnet, dann ist der ausgetrocknete und harte Boden nicht in der Lage das Wasser aufzunehmen und es entsteht sofort ein See am Südende der Playa. Wenn es nachts kalt genug ist, dann gefriert dieses Wasser zu einer Eisfläche. Sobald es am Morgen wieder taut brechen die Eisschollen genau an den Stellen auf, an denen die Felsen, die irgendwann aus den Bergen am Rand der Playa gebrochen sind, aufliegen. Wenn dann noch ein kräftiger Wind weht werden die Eisschollen mit den Felsen drauf in Bewegung gesetzt und leisten sich ein wildes Rennen über die Racetrack Playa. Das sind eine ganze Menge „wenns“ und daher tritt dieses Phänomen nicht allzu oft auf. Viele dieser Felsen sind also schon unzählige Jahre unterwegs, liegen dann ewig herum um dann – vielleicht erst in Jahrzehnten – weiterzuwandern. Warum gibt es jetzt hier Spuren und am anderen Parkplatz nicht? Auch diese Frage lässt sich leicht beantworten. Die Playa liegt am Südende 2 inches (ca. 5,1 cm) tiefer als an der nördlichen Seite, weshalb nach Regenfällen nur hier das Wasser stehen bleibt und gefrieren kann.

      So viel zur Theorie, jetzt will ich diese berühmten Felsen und ihre Spuren aber auch endlich mit eigenen Augen sehen! Schon ein paar Meter hinter dem Parkplatz sieht man die ersten Steine herumliegen und ja – sie haben eine Spur! Die erste ist allerdings bereits sehr verblasst!



      Die Rennen führen nicht immer geradeaus!



      Diese beiden hier leisten sich im wahrsten Sinne des Wortes tatsächlich ein Rennen. Ob jemals ein Mensch den Ausgang davon kennen wird?



      Der hier legt besonders großen Wert auf die B Note! Eine absolut perfekte S-Kurve!



      Die zwei Freunde sind sich nach dem letzten Wind, auf dem Weg in zwei völlig verschiedene Richtungen, zufällig begegnet. Wann die wohl wieder getrennt werden?



      Der Mann hätte auch gerne ein paar Bilder von unten, kann sich mit seinen Knien aber nicht mehr wirklich bücken. Ich biete ihm an das mit seinem Handy für ihn zu machen und er nimmt das Angebot sehr dankbar an und freut sich richtig. Wir haben tatsächlich jede Menge Spaß dabei zusammen die verschiedenen Felsen zu suchen und zu fotografieren.



      Der Mann fragt mich ob ich vorhabe noch weiter in die andere Richtung zu fahren, dort würde ein wunderschöner Pass kommen. Das kann ich leider nicht machen, denn erstens muss ich auf meinen Sprit gucken, zweitens haben die Jeeps ein 200 Meilen Limit am Tag (ohne Aufpreis) und drittens möchte ich den Tag gerne hier verbringen. Er verabschiedet sich nun also von mir und geht zurück zum Auto, das andere Paar ist längst weg. Ich bin nun also vollkommen alleine auf der Playa und das ist ein unglaubliches Gefühl. Auf halbem Weg zwischen den Parkplätzen habe ich einen besonders großen Felsen gesehen und da laufe ihn nun hin…



      Nach einer gefühlten Ewigkeit komme ich endlich an, die Wege ziehen sich ganz schön und man unterschätzt die Entfernungen in dieser Gegend sehr leicht. Als ich ankomme sehe ich – der Kollege ist zwar groß, aber auch vollkommen spurlos. Jetzt kommen die ersten Symptome des alleine Reisens zu Tage und ich unterhalte mich mit dem Stein. Ja. Ernsthaft. Ich frage ihn, ob er stolz auf sich ist, dass ausgerechnet er jetzt keine Spur hat und frage ihn, ob er vom Himmel gefallen ist oder wie er sonst dort hin kommt. Leider bekomme ich keine Antwort… Der Wahnsinn lässt grüßen :D Irgendwie wird man mit der Zeit schon ein bisschen irre und wir sind erst bei Tag 3. Großartig! Ich weiß übrigens nicht wieso so viele Racetrack Bilder einen vollkommen schiefen Horizont haben… Irgendwie ein witziges Phänomen, das mir erst zuhause am PC aufgefallen ist.



      Ich habe eine Idee für ein Foto, dafür brauche ich nun aber mein Stativ und ich mache mich auf den langen Weg zurück zum Auto…



      Ich bin vollkommen hin und weg von diesem sonderbaren Ort, besonders jetzt, wo ich komplett alleine hier bin. Allerdings hätte ich mit mehr Spuren, Felsen und auch größeren Exemplaren gerechnet. Ob ich die bei der zweiten Runde noch finde? 45 Minuten war ich jetzt auf der Playa unterwegs, es ist 12:50 Uhr und ich habe schon wieder unglaublich Kopfschmerzen – Zeit für eine Stunde Mittagspause, bevor es wieder raus auf die Playa geht. In der Zeit mache ich ein bisschen die Augen zu, esse ein paar M&Ms und mache in schönster Umgebung ein paar Notizen der letzten beiden Tage für den Bericht.
    • Super, Sarah :super: .

      Die wandernden Steine wären für mich der einzige Grund, nochmals in DV zu fahren.

      Auf den Bildern sieht die Strecke eigentlich gar nicht so reifenkillend aus. Der Jeep ist mir - ehrlich gesagt - für einen Tag zu teuer.
      Liebe Grüße

      Ilona

      "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)

    • Ilona schrieb:

      Die wandernden Steine wären für mich der einzige Grund, nochmals in DV zu fahren.

      Auf den Bildern sieht die Strecke eigentlich gar nicht so reifenkillend aus
      Eigentlich sind fast alle Strecken im DV die unpaved sind sehr reifenkillend. Sogar recht "einfache" wie der zum Aguereberry Point (da hat es uns den Reifen kaputt gemacht). Die Steine dort sind halt sehr spitz und scharfkantig. Mittlerweile hätte ich sogar viel mehr Respekt vor der Titus Road.
      Zum Death Valley fallen mir aber noch eine Menge anderer Spots ein, die sich richtig lohnen: Desolation Canyon, Mosaic Canyon, Telescope Peak, Charcoal Kilns, die verlassenen Minen.
      Verzichten könnte ich jedoch auf Badwater -> das ist mittlerweile Massentourismus. Und viele davon sind auch noch mehr als unvernünftig (zertreten die Salzkrusten, ohne Sonnencreme, ohne Wasser, ohne Kopfbedeckung oder T-Shirt dort zu "wandern"- höchst gefährlich). Badwater wäre so ein Punkt, wo man das Betreten verbieten müsste.
      Da finde ich die "einsamen" Spots viel schöner. Auch die ganzen Aussichtspunkte würde ich nur früh besuchen, wenn andere noch nicht den ersten Kaffee getrunken haben. Sarah zeigt ja, was da für tolle Bilder bei raus kommen. Obwohl ich ja zugeben muss: unsere Aufstehzeiten waren beim Camping auch deutlich anders, als die Nächte in Stovepipe.
      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de
    • Bernd schrieb:

      Ein toller Spot!
      Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es richtig Pech bringt diese Steine zu klauen... so das ein paar Diebe die Dinger schon reumütig und heimlich wieder zurückgebracht haben.

      Okay, das habe ich noch nicht gehört! Aber wenn ich ehrlich bin, dann hoffe ich sogar das es ganz viel Pech bringt und alle Diebe jetzt bis an ihr Lebensende verflucht sind :D

      Ilona schrieb:

      Super, Sarah :super: .

      Die wandernden Steine wären für mich der einzige Grund, nochmals in DV zu fahren.

      Auf den Bildern sieht die Strecke eigentlich gar nicht so reifenkillend aus. Der Jeep ist mir - ehrlich gesagt - für einen Tag zu teuer.

      Es lohnt sich und ist auf jeden Fall ein guter Grund :) Auch wenn mir auch noch ne Menge anderer einfallen! Ich finde, dass Bilder von Straßenzuständen irgendwie nie die Realität zeigen. Die sind immer harmloser als es ist. Am Ende muss ja auch jeder selbst wissen womit er dort hinfährt, ich kann nur davon abraten.

      Micha schrieb:


      Ilona schrieb:

      Die wandernden Steine wären für mich der einzige Grund, nochmals in DV zu fahren.

      Auf den Bildern sieht die Strecke eigentlich gar nicht so reifenkillend aus
      Eigentlich sind fast alle Strecken im DV die unpaved sind sehr reifenkillend. Sogar recht "einfache" wie der zum Aguereberry Point (da hat es uns den Reifen kaputt gemacht). Die Steine dort sind halt sehr spitz und scharfkantig. Mittlerweile hätte ich sogar viel mehr Respekt vor der Titus Road.Zum Death Valley fallen mir aber noch eine Menge anderer Spots ein, die sich richtig lohnen: Desolation Canyon, Mosaic Canyon, Telescope Peak, Charcoal Kilns, die verlassenen Minen.
      Verzichten könnte ich jedoch auf Badwater -> das ist mittlerweile Massentourismus. Und viele davon sind auch noch mehr als unvernünftig (zertreten die Salzkrusten, ohne Sonnencreme, ohne Wasser, ohne Kopfbedeckung oder T-Shirt dort zu "wandern"- höchst gefährlich). Badwater wäre so ein Punkt, wo man das Betreten verbieten müsste.
      Da finde ich die "einsamen" Spots viel schöner. Auch die ganzen Aussichtspunkte würde ich nur früh besuchen, wenn andere noch nicht den ersten Kaffee getrunken haben. Sarah zeigt ja, was da für tolle Bilder bei raus kommen. Obwohl ich ja zugeben muss: unsere Aufstehzeiten waren beim Camping auch deutlich anders, als die Nächte in Stovepipe.

      Da muss ich aber auch widersprechen :D Aguereberry Point kenn ich jetzt nicht, aber alle anderen Straßen waren wirklich 1A und da hatte ich nirgendwo die geringste Sorge. Titus Canyon hätte ich gerne noch gemacht, war auch geplant, aber da habe ich mich dagegen entschieden. Die Strecke ist mir zu lang dafür das ich alleine unterwegs war und da hätte ich lieber jemanden dabei. Ich überlege den im Mai zu machen...

      Jetzt wo du es schon erwähnst: Der Desolation Canyon war für mich DER Highlight Hike im Park und ich habe noch NIE davon gelesen. Jetzt dein Beitrag ist das erste mal, dass den irgendjemand erwähnt, ich habe ihn nur auf der Park Homepage gefunden und einfach mal ausprobiert. Dieser Canyon ist nicht nur für das Death Valley schön, der kann auch mit Utahs Canyons mithalten, sowas schönes habe ich selten gesehen. Dann noch die unerwartete Aussicht am Ende... Aber ich hör jetzt auf, der Desolation Canyon gehört in Tag 4 :D

      Badwater habe ich auch komplett einsam gehabt... Das war schön. Gehört aber auch in Tag 4 :D
    • Bosley schrieb:

      In Badwater kommt es wahrscheinlich wirklich auf die Uhrzeit und Jahreszeit an. Bei uns war damals Ende Oktober auch nicht mehr wirklich was los.

      Klar, ich glaub es kommt bei jedem Ort auf Uhrzeit und Jahreszeit an... Die Hauptreisezeiten sind einfach gnadenlos überlaufen. Es würde ja schon helfen wenn die Menschen mal ein bisschen mehr Respekt vor der Natur hätten und nicht alle irgendwelche Herzen und ihre bescheuerten Namen in das Salz ritzen würden.
    • Tag 3 (04.12.2017): Ein Nachmittag am Racetrack Teil 1

      Nach der Stunde Siesta bin ich noch immer alleine hier, kein Auto und kein Mensch sind zu sehen. Ich packe mir das Stativ und mache noch eine 2. Runde über die Playa. Zunächst einmal halte ich an einem Stein an dem ich schon war und mache direkt das Bild, das mir in den Sinn kam. Dabei entsteht eines meiner Lieblingsbilder der Reise, das aktuell auch mein Facebook Profilbild ist:



      Hm, wo laufe ich denn jetzt am besten mal hin um noch mehr Spuren zu finden?



      Seiner Spur nach zu urteilen hat auch dieser Stein ein wenig zu heftig Silvester gefeiert.



      Ich halte mich komplett am rechten Rand der Playa und laufe jetzt auf die Berge gegenüber des Parkplatzes zu, in diese Richtung bin ich noch nicht gegangen.



      Mein nächster Gesprächspartner ist diese übel gelaunte Wolke. Ich versuche sie zu überreden gute Laune zu haben, es sei doch schließlich ein wunderschöner Tag und sie schwebt über einem unglaublich tollen Ort... Hat nicht geklappt :crazy: :teeth:



      Noch immer findet man die Steine nur sehr sporadisch, man sieht die auch überhaupt nicht von Weitem. Erst wenn man schon fast angekommen ist kann man sie erkennen, von daher kann sich jeder Schritt lohnen.



      Ich habe von der mutwilligen Zerstörung der Playa zwar schon gelesen, sie aber bisher noch nicht gesehen. Schon gar nicht hatte ich damit gerechnet, dass es SO schlimm ist. Irgendwelche Vollidioten sind hier nach einem heftigen Regen verbotenerweise herumgetrampelt und haben dem Boden einen erheblichen Schaden zugefügt, den man vermutlich noch sehr viele Jahre sehen wird :schimpfen:



      Je näher man den Bergen kommt, desto deutlicher werden die Spuren. Die Steine hier sind noch nicht ganz so lange unterwegs wie die am Parkplatz und daher sind die Tracks vermutlich frischer. Außerdem sind die meisten Leute zu faul bis hier zu gehen und der Boden nimmt vermutlich weniger Schaden.

    • Tag 3 (04.12.2017): Ein Nachmittag am Racetrack Teil 2

      Und tatsächlich... Man sieht es nicht kommen und plötzlich sind sie da: Steine und Spuren ohne Ende. Viele laufen parallel und kreuzen sich, hier herrscht wirklich ein wildes Rennen.









      Kurz bevor wieder am Parkplatz bin muss ich doch nochmal das Stativ auspacken und mich selber in dieser tollen Gegend ablichten!



      Plötzlich sehe ich am Horizont zwei junge Männer auf mich zu kommen und irgendwie halte ich die zunächst für eine Fata Morgana - schließlich steht kein weiteres Auto neben meinem. Schließlich entpuppen sich die beiden aber als reale Backpacker, die zu Fuß hier in der Gegend unterwegs sind, auch nicht schlecht. Ich erzähle den beiden wo sie die richtig coolen Spuren finden und gehe dann in Richtung Auto. Es ist jetzt ca. 14:30 Uhr, in zwei Stunden geht die Sonne unter und die Zeit möchte ich nutzen um endlich etwas zu essen. Ich bin schon fast da und meine Gedanken kreisen schon um die Nudeln, die ich gleich essen werde... Als es mir plötzlich eiskalt den Rücken runterläuft. Tüte: Check! Gaskocher: Check! Besteck: Check! Topf: Check! Wasser: Check! Kochlöffel: Check! Gas: VERDAMMTE SCHEIßE!!! Andere Leute tragen einen Koffer auf ihrem Rücken mit Edelstahlpfanne in den Grand Canyon und vergessen ihr Essen, ich vergesse mein Gas. Das kann doch jetzt nicht wahr sein, ich verhunger jetzt schon fast!

      Es hilft nichts... Mit Sicherheit werde ich deshalb jetzt nicht die Pläne aufgeben und eher zurückfahren. Stattdessen rege ich mich lieber noch ein bisschen über meine Dummheit auf und stopfe die restlichen M&Ms in mich hinein. In der Zwischenzeit kommen die beiden Backpacker zum Auto und verkünden sie hätten genug Steine gesehen und keine Lust bis hinten zu laufen. Dann sind sie auch schon wieder weg.

      Kurz darauf kommt ein schwarzer Tahoe angefahren, ein französicher Vater mit seiner Tochter steigt aus. Auch den beiden sage ich wo sie hinmüssen, irgendwie habe ich heute meinen netten Tag. Sie bedanken sich, gehen 100 Meter zum ersten Stein, machen ein Foto und verschwinden wieder in die Richtung aus der sie gekommen sind. Na, dafür hat sich die Anfahrt ja mal richtig gelohnt! Ich will mich nicht beschweren, es sollen die letzten Menschen gewesen sein, die ich am heutigen Tage zu Gesicht bekomme. Ich rege mich noch ein wenig weiter auf und warte hungrig auf den beginnenden Sonnenuntergang.
    • Tag 3 (04.12.2017): Magischer Sunset am Racetrack Teil 1

      Ich sitze im Auto, es ist 15:45 Uhr und bisher hat sich optisch rein gar nichts getan. Zumindest nicht von meiner Position aus... Ein Blick nach hinten zeigt jedoch, dass die Sonne schon extrem tief steht und nicht mehr lange brauchen wird, bis sie hinter den Bergen verschwindet. Ich packe mir die Kamera und mach mich auf den Weg. Den ganzen Tag hier zu verbringen und dann den Sunset zu verpassen wäre so ungefähr das lächerlichste, was ich je in einem Bericht gelesen hätte... Und es wäre mein eigener, das geht nicht :kichern:

      Die Schatten in der Playa werden bereits länger...



      Den beginnenden Sonnenuntergang kann man auf der Playa selbst noch nicht erkennen, die Steine werfen allerdings schon tolle Schatten!



      Ein Blick zurück zum Parkplatz bringt mir tolle Sonnensterne. Keine Ahnung wie ich das angestellt habe, ist mir auch erstmal egal, jedenfalls bin ich noch vor Ort begeistert von dem, was ich auf dem Display sehe. Hoffentlich sehen die am PC auch noch gut aus... Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen!



      Die Schatten werden immer länger und ziehen weiter in die Playa und tauchen sie in ein warmes Licht. Es ist ein absolut magischer Augenblick und ich bin - völlig alleine - mitten drin. Diesen Sonnenuntergang werde ich vermutlich nie wieder vergessen und das Gefühl hier stehen zu dürfen ist einfach unbeschreiblich.





    • Tag 3 (04.12.2017): Magischer Sunset am Racetrack Teil 2

      Ein weiterer Blick zurück... Ich kann nicht genug davon bekommen!



      Die Playa liegt inzwischen fast komplett im Schatten und ich laufe zügig zurück in Richtung Parkplatz um möglichst viel davon sehen zu können! Auf dem ersten Bild sieht man meinen Schatten noch ein wenig, obwohl mich keine Sonne mehr erreicht... Gruselig :kreideweiss:





      Zurück am Parkplatz kann ich dabei zusehen, wie die Sonne die Berge in ein letztes Licht taucht... Es ist beim folgenden ersten Bild 16:16 Uhr, eine halbe Stunde hat das Schauspiel jetzt also angedauert.





      Einfach nur wahnsinnig schön... Irgendwann möchte ich das nochmal erleben!

      Jetzt muss eine Entscheidung getroffen werden. Bleibe ich noch weitere Stunden hier und versuche mich an Nachtfotos? Lust hätte ich schon, allerdings auch keine Ahnung davon und ich weiß noch immer nicht wie man die Belichtungszeit ändert... Also ein reichlich sinnloses Unterfangen. Außerdem bin ich dem Hungertod nahe und so entscheide ich mich schweren Herzens zum Aufbruch. Ich bin auch froh, wenn ich nicht die gesamte Strecke im stockdunklen fahren muss. Das geht allerdings schnell, schon an der Teakettle Junction ist nicht mehr viel Tageslicht übrig.




      Der Asphalt ruft und ich drücke ordentlich auf die Tube. Inzwischen habe ich mich an das Auto gewöhnt und weiß wie viel Gas ich an welchen Stellen geben kann. Jetzt macht die Straße schon fast ein bisschen Spaß und so bin ich auf dem Rückweg VIEL schneller wieder auf der Ubehebe Crater Road als ich gedacht hätte. Ich halte kurz an, schalte den Jeep zurück auf 2WD und fahre im stockdunklen zurück zur Furnace Creek Ranch.

      Zu allererst wird der Jeep an der Gas Station vollgetankt, nicht grad günstig bei den Spritpreisen hier. Danach parke ich ihn neben meinem Journey, räume mein Zeug zurück und werfe den Schlüssel in den Briefkasten des geschlossenen Büros. Das ist in Ordnung so, das Office schließt um 17 Uhr, aber es reicht wenn die Jeeps um 6 Uhr am nächsten Morgen wieder auf dem Hof stehen.

      Der erste Weg führt mich zum Registration Office der Furnace Creek Ranch, ich will fragen wie lange der Pool auf hat... 23 Uhr. Perfekt! Dann gibt das ja doch noch etwas mit meiner Dusche. Zunächst aber schwimme ich eine halbe Stunde bei tollstem Mond- und Sternenschein.

      Zurück auf dem Campingplatz gibt es dann um 19:30 Uhr ENDLICH essen! Hier seht ihr den Kocher von Kati im ersten Einsatz :kichern:



      Im Auto lese ich noch ein bisschen und schlafe dann auch wieder vor 21 Uhr. Morgen wird wieder ein anstrengender Tag mit mehr Wandern!
    • Echt ein schöner und unvergesslicher Tag. Perfekt wäre es noch gewesen, da draußen zu kochen.
      Übrigens die Sonnensterne sind ganz normal, da muss man nicht viel machen. Es ist eher dann eher schwierig die lensflares raus zu bekommen.- sieht aber so sehr schön aus. Mehr muß nicht sein und mir würde das auch so reichen. Lieber natürliche Fotos!
      Micha
      Highlights des Südwestens: canyon-trails.de