Südwesten intensiv - Nationalparks erwandern 2016

    • Also einen wirklich Hauptschuldigen würde ich da schwer ausmachen können - meistens kommen irgendwie mehrere Gründe zusammen.
      Generell habe ich schon häufig sehr knapp und optimistisch geplant.

      Aber ich bin auch selbst generell sehr schwerfällig früh morgens, bin absolut kein Frühaufsteher - wobei mir aufstehen, egal zu welcher Uhrzeit, immer schwer fällt und ich auch relativ viel Schlaf benötige, das kann ich leider nicht ändern. Wenn ich dann erstmal auf bin und optimaler Weise sogar kurz geduscht habe, kann der Tag aber beginnen und dann bin ich auch eigentlich ziemlich ausdauernd lange belastbar. Zu Beginn der Reise hat mich da noch der Jetlag etwas unterstützt, sodass ich tendenziell etwas früher auf war. Später, also auch an dem konkreten Tag oben, bin ich dann eher etwas länger liegen geblieben als mein Vater.

      Nur wie gesagt, bei meiner Planung war auch die Zeit zwischen Aufstehen und Losfahren oftmals nicht oder nur schwer zu halten - zumindest für uns. Das lag dann tendenziell etwas weniger an mir, aber ganz rausnehmen kann ich mich auch nicht. Aber auch an dem Tag oben z.B. waren wir (fast) pünktlich nach Zeitplan aufgestanden, nur hat irgendwie alles danach länger gedauert.

      Manchmal ärgere ich mich zwar dann auch, wenn wir schon von vornherein dem Zeitplan hinterher hinken, aber am Ende soll es Urlaub bleiben und da darf auch mal ein wenig gemütlich in den Tag gestartet werden, soll ja kein Stress werden. Insofern ist mein Zeitplan meistens eher Orientierung und nicht 100% verbindlich, wenngleich wir schon versuchen, uns bestmöglich daran zu halten. Würde ich da zu viel Ehrgeiz reinlegen, hätte ich aber vermutlich auch meinen Vater ziemlich schnell verstimmt. Insofern passt das schon.
      Es ist, wie oben gesagt, durchaus einkalkuliert, dass wir das eine oder andere Ziel mal streichen müssen und mir so rum generell immer lieber, als wenn ich zu pessimistisch plane und mir vor Tagesende die "Ziele" ausgehen, weil ich nichts mehr geplant habe.
      Bei wirklich wichtigen Zeitvorgaben, wie Führungen, Sonnenaufgängen etc. schaffen wir es zumeist auch problemlos, pünktlich zu sein.

      Die resultierende "Tempo-Wanderung" haben wir übrigens auch absolut nicht als Stress empfunden - im Gegenteil. Sie ist zwar aus gewissem Zeitdruck entstanden, hat uns aber in der Form auch mal richtig Spaß gemacht. Klar, dass nicht jede Wanderung so sein sollte, aber als einzelnes Ereignis hatte es was.

      Freut mich aber, dass es Dir noch gefällt ;)
    • RoBald schrieb:

      Aber ich bin auch selbst generell sehr schwerfällig früh morgens, bin absolut kein Frühaufsteher - wobei mir aufstehen, egal zu welcher Uhrzeit, immer schwer fällt und ich auch relativ viel Schlaf benötige, das kann ich leider nicht ändern
      Geht uns nicht anders. Wir sind ja auch in Urlaub und nicht auf der Flucht! :crazy:

      Ganz ehrlich, es kommt vor dass es erst um die Mittagszeit losgeht. Dafür kommen wir dann halt im Dunklen nach Hause zurück, weil wir so lange draussen auf Sightseeing sind, bis es Abend wird. Zurückfahren geht ja auch noch nachts.

      Hängt sicher mit Eulen und Lerchen zusammen. Lerchen starten halt früh.
      Ging mir früher schon genauso, Arbeitsbeginn nach hinten schieben, dafür bis Mitternacht oder auch länger arbeiten. (War bei meinen Jobs fast immer möglich.)

      Auch jetzt in Frankreich sind wir meistens erst nach einem ausgiebigen Frühstück so gegen 11 auf Tour gegangen.

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • Bei mir schlagen da halt immer auch zwei Herzen in der Brust. Einerseits komme ich morgens schwer früh raus und möchte da in gewisser Hinsicht auch nicht unbedingt hetzen im Urlaub. Andererseits liebe ich es total, wenn ich mal früh raus bin, schon zeitig in den Tag zu starten.

      Ich weiß noch, als ich das erste mal in San Francisco war. Damals war ich nach der ersten Nacht irgendwann um 5 oder so aufgewacht und total kribblig, endlich zu starten und was zu sehen. Eigentlich habe ich schon zu der Zeit eine ganze Weile schlaflos im Bett gelegen, aber dann bin ich auch endlich aufgestanden. Meine Brüder, mit denen ich damals unterwegs war, haben derweil noch völlig unbeeindruckt vom Jetlag im Bettchen gelegen und tief gepennt.

      Also bin ich schon leise allein losgezogen und einfach eine kleine Runde durch die Umgebung gewandert. Das war total schön, so die aufwachende Stadt zu beobachten und erste richtige Eindrücke zu gewinnen.

      Dazu kommt natürlich, dass die Urlaubszeit nunmal begrenzt ist, da möchte ich auch nicht den halben Tag verplempern, sondern möglichst viel erleben.
    • RoBald schrieb:

      Insgesamt waren wir, inklusive Pause am Confluence Point, für die gesamte Wanderung ziemlich genau 3,5 Stunden unterwegs. Laut Plan sollten wir dann 13 Uhr wieder im Auto sitzen, 12:59 Uhr waren wir am Auto – wenn das kein Timing ist. Die Stunde Rückstand beim Start vom Hotel haben wir also wieder rausgewandert.
      Ich hätte gedacht, daß die Wanderung insgesamt länger dauert. Wir hatten 2015 die Wahl zwischen Confluence Point und Chesler Park / Joint Trail und hatten uns ja für letztere Kombi entschieden. Toller Bericht zum Canyonlands Park...ich hab total Lust, da auch wieder hinzufahren.
    • Das nächste Ziel wäre laut Plan das Natural Bridges National Monument. Mein Navi will mich auf dem Weg dorthin aber vom Visitor Center wieder in den Park hinein schicken. Ich traue dem nicht, bin mir nicht sicher, ob man in diese Richtung wirklich dorthin kommt und den Park verlassen kann, obwohl es rein von der Himmelsrichtung her gesehen sicherlich kürzer wäre. Wir verlassen den Park also lieber wieder auf der 211 Richtung UT191. Schon bald kristallisiert sich heraus, dass der Umweg zu den Natural Bridges, an denen ich noch wahlweise eine kurze Wanderung oder einen kurzen Rundkurs mit dem Auto auf dem Scenic Drive vorgesehen habe, zeitlich zu knapp werden würde. Auch Moki Dugway streichen wir wenig später, weil es uns zu knapp würde. In Monticello legen wir einen kurzen Halt zwecks Tanken und Mittagessen ein.

      Wir schwenken auf das nächste Zwischenziel, San Juan Goosenecks, um. Hier hätten wir noch etwa 15 Minuten Zeit zu verweilen und könnten trotzdem 18 Uhr am Hotel sein. Das klingt machbar.

      Als wir den Goosenecks State Park gegen halb fünf erreichen, müssen wir wenige Meter vor dem eigentlichen Aussichtspunkt jeder $5 Eintritt zahlen. Wir halten das schon für ziemliche Abzocke - $5 für 15 Minuten Aussichtspunkt gucken, zumal es zumindest augenscheinlich eben tatsächlich nur 20 Meter Straße zum Aussichtspunkt am Rim sind. Wir zahlen aber trotzdem, wo wir schon einmal da sind und sind wieder mal begeistert. Vom Aussichtspunkt können wir einen Blick auf den San Juan River werfen, der sich etwa 300 m tief unter uns gleich doppelt hin und her, also in insgesamt drei 180°-Kehren durch das Gelände schlengelt. Das Panorama ist einmalig.



      Nach etwa 20 Minuten starten wir wieder – jetzt ohne weiteren Umweg Richtung Monument Valley, welches wir nach kurzer Zeit schon in Sicht haben. Es sieht toll aus, wie die klassische Wild West Scenery, wie man sie sonst nur aus Filmen kennt. Am Eingang des Valleys wird zu unserer eigenen Überraschung nichts kontrolliert und auch kein Eintritt verlangt. Wenig hinter dem Eingang erreichen wir dann das Hotel, „The View“. Uns gefällt das Hotel richtig gut in diesem ganzen indianischen Stil. Unser Zimmer haben wir im ersten Stock und wollen nun von hier vom Balkon den Sonnenuntergang beobachten.



      Der Himmel ist leider nicht ideal, Wolken verhindern die optimale Sicht auf den Sonnenuntergang und somit leider auch die optimale Anstrahlung der Buttes. Trotzdem machen wir etliche Fotos, als die Zeit des Sonnenuntergangs ran ist. Hin und wieder lässt sich die Sonne auch sehen. Wir wechseln hin und wieder den Standort, gehen mal vor das Hotel, um den tatsächlichen Blick auf die Sonne zu bekommen, dann wieder ins Hotel, von wo aus wir das Tal sehen können, welches durch die tief stehende Sonne angestrahlt wird – zumindest in dem Moment, wo sie sich zwischen den Wolken zeigt. Insgesamt haben wir so zwar leider keinen optimalen, aber einen doch sehr schönen Sonnenuntergang, bei dem sich zumindest im richtigen Moment dann doch die Sonne durchsetzt, nämlich in dem Moment, als die Sonne genau so steht, die Buttes anzuleuchten, den darunter liegenden Erdboden aber nicht mehr. Aus unserer Sicht stören nur die permanent fahrenden Autos ein wenig die Kulisse, die in einiger Entfernung die unbefestigte Straße durch das Tal entlang kommen. Eine Pferdekutsche oder eine Schar Reiter hätte hier besser gepasst.


      Als es endgültig dunkel ist haben wir noch etwas Zeit im Hotel. Anschließend gibt es Abendbrot im Hotelrestaurant. Das ist sehr lecker, aber mit ca. $40 auch nicht ganz billig, wie nicht anders zu erwarten war.
    • :super: Für die Goosenecks gibts nicht weit entfernt eine Alternative. Kostenfrei, aber nur mittels SUV.

      Zwar sind dort die Schlingen nicht ganz so eng, dafür bekommt man ein riesiges Rincon zu sehen. Das Ganze läuft unter der Bezeichnung Dry Bayou.







      Dry Bayou bei leider schlechtem Licht!

      Vor zwei Jahren konnten wir dann mit Tim Martin durch die Schlucht des San Juan unterhalb der Kante fliegen. Das ist schon ein Abenteuer! Mit jedem Piloten würden wir das nicht machen wollen.






      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • SUV hatten wir ja nicht, insofern wäre das für uns auch keine Alternative - abgesehen davon, dass wir es ja zu diesem Zeitpunkt gar nicht wussten.

      Aber es war schon okay so. Die Goosenecks waren beeindruckend, auch wenn wir den Eintrittspreis an der Stelle nicht wirklich gerechtfertigt und als reine Abzocke empfanden. Tatsächlich tut das Geld am Ende auch nicht wirklich weh bei der Gesamtsumme, die man für den Urlaub ausgibt.

      So ein Flug über die Landschaft finde ich aber wirklich auch reizvoll, da hat uns auch der Flug über den Grand Canyon vor 4 Jahren schon sehr gut gefallen.
    • Dienstag, 11. Oktober 2016

      Wetter: Wechsel zwischen Sonne und Wolken bei bis zu 28°C
      Strecke: Monument Valley – Antelope Canyon – Grand Canyon (428 km)
      Unterkunft: Maswik Lodge Grand Canyon $114
      Restaurant: Maswik Lodge, ca. 30$

      Heute starten wir zumindest mal pünktlich in den Tag. Das ist auch dringend nötig. 5:50 Uhr ist unsere Nacht beendet. Wir möchten noch in Ruhe frühstücken und checken bereits aus, um 7:22 Uhr noch „in aller Ruhe“ den Sonnenaufgang beobachten zu können. Leider versteckt sich heute die Sonne noch mehr hinter Wolken als beim Sonnenuntergang gestern Abend. Aus diesem Grund fällt der Sonnenaufgang auch eher spärlich aus. Das ist natürlich ärgerlich, so oft werden wir nicht mehr hier sein.


      Schon wenig später, um 7:45 Uhr startet unsere Führung durch das Valley. Offensichtlich ist das Interesse um die Zeit eher gering, weshalb wir den für 12 Touristen ausgeführten Jeep für uns allein haben.
      Wir starten pünktlich auf der unbefestigten Straße, die wir unserem kleinen Autochen natürlich nicht antun wollten. Zusätzlich haben wir so natürlich die Gelegenheit, noch einige Informationen zu bekommen. So halten wir an vielen Orten, unser sehr freundlicher Reiseleiter erzählt uns allerhand. Fast jeder Felsen hat hier einen eigenen Namen. Wenn man den Namen kennt, gibt es in aller Regel auch einen Zusammenhang zur Form des Felsens.


      Einen etwas längeren Stopp machen wir in einer kleinen, verlassenen Siedlung. Hier soll es zumindest temporär sogar einen kleinen Markt für Touristen geben, aktuell ist davon aber nicht viel zu sehen.
      Mittlerweile ist auch unsere Gruppe etwas gewachsen, eine einzelne Frau ist noch zu uns gestoßen.
      Der nächste längere Stopp führt uns in eine kleine Wohnsiedlung. Angeblich lebt die Familie unseres Fahrers hier seit mehreren Generationen. Eigentlich schwer vorstellbar, dass hier tatsächlich Menschen wohnen in diesen Lehmhütten in ziemlich unwirtlicher Gegend, so beeindruckend die Landschaft auch sein mag. Aber nur von beeindruckender Landschaft kann man ja nicht leben. Wir dürfen selbst in eine der Lehmhütten schauen und treffen dort einige Leute, die offenbar immer noch da wohnen und hier einige Handarbeiten an Touristen verkaufen.


      Ein weiterer erwähnenswerter Halt führt uns zu zwei Höhlen. Die größere und interessantere mit dem Namen „Big Hogan“ hat ein großes Loch oben drin. Hier beginnt unser sonst eher zurückhaltend wirkender Indianer plötzlich zu singen. Um uns die tolle Akustik der Höhle zu demonstrieren, singt er irgendwelche Indianerlieder. Bei geschlossenen Augen kann man die Indianer fast um das Feuer tanzen sehen. Es ist wirklich toll.
      Kurz darauf kommen wir zum größten Arch im Valley, dem „Ear of the wind“. Unser Indianer zeigt uns einen Platz, wo wir von dem „Ohr“ – mit einem alten, trockenen Baum im Vordergrund – ein beeindruckendes Foto machen können.


      So langsam führt uns unsere Schleife zurück in Richtung Hotel. Unterwegs begegnen uns eingezäunte, aber auch frei herumlaufende, wilde Pferde. Je näher wir dem Hotel kommen, desto mehr Jeeps kommen uns entgegen, alle voll besetzt mit Touristen. Wir sind glücklich, dass wir so früh gestartet sind und so die tolle Landschaft nahezu für uns allein hatten.
      Gegen halb elf sind wir zurück am Hotel. Die Tour dauerte immerhin etwa 2,5 Stunden, hat sich aber aus meiner Sicht auf jeden Fall gelohnt, zumal wir eben mit unserem eigenen Auto nicht auf dieser unbefestigten Straße hätten fahren wollen (und dürfen, eventuell auch können).


      Wir verabschieden uns, geben noch etwas Trinkgeld und suchen ein letztes Mal den Souvenirshop im Hotel auf, kaufen allerdings am Ende doch nix mehr.
      Etwa gegen 11 Uhr nehmen wir Abschied vom Valley und starten unsere Autofahrt in Richtung Grand Canyon.
    • Wieder sehr schöne Bilder! Macht richtig Spaß zu lesen, vielen Dank dafür :) Wir hatten leider nur die 90 Minuten Tour, da kommt man nicht zu den Wohn"häusern" der Navajos... Für die 2,5 Stunden Tour kamen wir zu spät an, aber beim nächsten mal würde ich die auch gerne mal machen.

      Jetzt freue ich mich gaaaaaaaaanz dolle auf den Grand Canyon Hike. Bitte so ausführlich wie möglich und so viele Bilder wie gehen :D
    • RoBald schrieb:

      Angeblich lebt die Familie unseres Fahrers hier seit mehreren Generationen. Eigentlich schwer vorstellbar, dass hier tatsächlich Menschen wohnen in diesen Lehmhütten in ziemlich unwirtlicher Gegend, so beeindruckend die Landschaft auch sein mag. Aber nur von beeindruckender Landschaft kann man ja nicht leben. Wir dürfen selbst in eine der Lehmhütten schauen und treffen dort einige Leute, die offenbar immer noch da wohnen und hier einige Handarbeiten an Touristen verkaufen.
      Tun sie ja auch nicht, das ist nur ihr Arbeitsplatz.Es existiert ein Hinterein- bzw. -ausgang aus dem Park, der zu den eigentlichen Wohnhäusern führt. Die Gegend dort ist auch nicht viel anders, nicht ganz so pittoresk wie im Valley, aber man hat zumindestens Gas aus Tanks, Wasser ebenso. Die Zufahrt erfolgt normalerweise von der US 163 aus.

      Wir standen vor Jahren mal von Osten kommend an dieser aus dem Valley praktisch nicht einsehbaren Stelle. Reingeschlichen haben wir uns nicht, das wäre irgendwie Betrug gewesen.

      Gruss
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • lunchen schrieb:

      Wieder sehr schöne Bilder! Macht richtig Spaß zu lesen, vielen Dank dafür :) Wir hatten leider nur die 90 Minuten Tour, da kommt man nicht zu den Wohn"häusern" der Navajos... Für die 2,5 Stunden Tour kamen wir zu spät an, aber beim nächsten mal würde ich die auch gerne mal machen.

      Jetzt freue ich mich gaaaaaaaaanz dolle auf den Grand Canyon Hike. Bitte so ausführlich wie möglich und so viele Bilder wie gehen :D
      Danke. Freut mich, dass es Dir gefällt.
      Ich werd mal sehen, was ich zum Grand Canyon noch zusammen kriege. Etwas mehr als "wir sind halt runter und wieder hoch gewandert" sollte es wohl schon sein =)


      hatchcanyon schrieb:

      RoBald schrieb:

      Angeblich lebt die Familie unseres Fahrers hier seit mehreren Generationen. Eigentlich schwer vorstellbar, dass hier tatsächlich Menschen wohnen in diesen Lehmhütten in ziemlich unwirtlicher Gegend, so beeindruckend die Landschaft auch sein mag. Aber nur von beeindruckender Landschaft kann man ja nicht leben. Wir dürfen selbst in eine der Lehmhütten schauen und treffen dort einige Leute, die offenbar immer noch da wohnen und hier einige Handarbeiten an Touristen verkaufen.
      Tun sie ja auch nicht, das ist nur ihr Arbeitsplatz.Es existiert ein Hinterein- bzw. -ausgang aus dem Park, der zu den eigentlichen Wohnhäusern führt. Die Gegend dort ist auch nicht viel anders, nicht ganz so pittoresk wie im Valley, aber man hat zumindestens Gas aus Tanks, Wasser ebenso. Die Zufahrt erfolgt normalerweise von der US 163 aus.
      Wir standen vor Jahren mal von Osten kommend an dieser aus dem Valley praktisch nicht einsehbaren Stelle. Reingeschlichen haben wir uns nicht, das wäre irgendwie Betrug gewesen.

      Gruss
      Rolf

      So in der Art hatte ich mir das auch gedacht, es fehlten halt nur die Beweise.
    • Als wir kurz vor halb zwei den Parkplatz des Upper Antelope Canyons erreichen, wird gerade ausgerufen, dass noch 4 Plätze für die gerade startende Tour frei sind. Wir „dürfen“ $58 pro Person berappen, ganz schön heftig. Aber viel Zeit zu überlegen haben wir sowieso nicht und der Lower letztes Jahr war ja wirklich beeindruckend, es ist halt ein einmaliges Erlebnis, wenn auch etwas teurer. Fast pünktlich halb zwei starten wir dann mit dem Jeep. Diese „Hektik“ war jetzt der totale Kontrast zum letztes Jahr, als wir erst 1,5 Stunden auf die nächste verfügbare Führung warten mussten. Leider zieht sich diese hektische Stimmung aber durch die gesamte Führung. Mit dem Jeep werden wir quer durch die Landschaft auf überwiegend Sandwegen zum Eingang gefahren. Hier starten wir ebenerdig in den Canyon. Unser Guide hilft wieder allen Touristen, die richtige Einstellung für die Kamera zu finden, um bestmögliche Fotos zu machen.


      Der Canyon ist dann ziemlich „überfüllt“ mit Touristen, wirklich schade. Wir werden durch den Canyon „getrieben“, man drängelt sich an anderen Touristen vorbei, bekommt kaum Zeit zum Verweilen. Natürlich gehören kurze Pausen und Erläuterungen des Guides trotzdem immer wieder dazu. Auch nimmt der Guide wieder gern selbst den Fotoapparat in die Hand, um die tollen Fotos für uns zu machen. Der Antelope Canyon selbst ist auch wieder absolut beeindruckend, die Felsen und Farben eben einmalig. Am anderen Ende des Canyons erreichen wir wieder ebenerdig den Ausgang. Hier sammeln wir uns kurz, bekommen noch einige Erläuterungen und laufen dann erneut durch den Canyon zurück, aber jetzt ohne Stopp.


      Trotz viel Faszination und vieler toller Fotos kommen wir beide zu dem Schluss, dass uns der Lower Antelope Canyon im letzten Jahr wesentlich besser gefallen hat. Sicher war es damals noch der Reiz des Neuen, der dazu kam, während wir eben dieses Jahr doch im Wesentlichen wussten, was uns erwartet. Aber vor allem auch die Führung durch den Canyon hatte mir letztes Jahr deutlich besser gefallen. Unser Guide damals war ein echter Typ, der auch mal Spaß gemacht hat, der sich Zeit für uns genommen und uns z.B. die Entstehung gezeigt und viel erzählt hat. Auch beim Finden der optimalen Fotos hat er geholfen.
      Der diesjährige Guide war nicht schlecht, aber auch nicht besser als Durchschnitt. Dass er für uns einige Fotos gemacht hat, wirkt aber fast, als hätte er das vor allem getan, um Zeit zu sparen. Es ging eben schneller, wenn er sich die Fotoapparate hat reichen lassen, als wenn sich jeder Tourist selbst an diese „optimale“ Stelle gestellt hätte.

      Die von ihm vorgeschlagene und getätigte Fotoeinstellung ist zwar sicherlich toll für gute Fotos mit Stativ. Ohne Stativ war aber die Belichtungszeit oftmals einfach zu lang, sodass viele meiner Fotos am Ende unscharf sind. Mein Vater hatte diese Einstellung deshalb schon während des Besuchs rückgängig gemacht, ich habe es halt versucht mit ganz viel Stillhalten. Ich denke, der Upper Antelope Canyon ist auch noch etwas tiefer und deshalb dunkler als der Lower - so zumindest mein Eindruck.

      Vor allem aber wurden wir eben fast wie Vieh durch den völlig überfüllten Canyon getrieben, was irgendwie nicht so richtig prickelnd war. Das empfand ich insgesamt als negativsten Punkt dieses Abstechers zum Antelope. Trotz aller negativen Äußerungen haben wir es aber nicht bereut und waren insgesamt und vor allem von dem Canyon selbst wieder total begeistert. Der Umweg über den Canyon hatte sich schon gelohnt, zumal es ja auch mit der sofortigen Führung so optimal geklappt hat ohne Wartezeit. Dass der Canyon selbst einfach beeindruckt, daran gibt es wohl keinen Zweifel.
    • Zurück am Parkplatz strahlt die Sonne bei etwa 28°C (82°F).
      Ziemlich genau 16 Uhr erreichen wir die Einfahrt in den Grand Canyon Nationalpark. Natürlich kommen wir nicht umhin, als erstes den Desert View Point mit dem Tower anzusteuern. Wir sind wieder am Grand Canyon, ein tolles Gefühl. Wir genießen noch etwas den tollen Blick auf den Colorado River – bzw. Green River, wenn ich an unseren Besuch am Confluence Point denke.


      Unser nächster Weg führt uns zum Visitor Center, wo wir aber am Ende nur kurz durch schlendern, bevor wir unser Hotel ansteuern.
      Für die nächsten zwei Nächste habe ich die Maswik Lodge reserviert, ein hübscher 2-etagiger Holzflachbau direkt im Nationalpark, während wir ja im letzten Jahr noch außerhalb des Parks in Tusayan gewohnt hatten.


      Zum Abendbrot kommen wir in den hier groß angelegten Essenssaal – eine Art Mensa mit allerlei Wahlmöglichkeiten. Wir stopfen uns beide die Mägen mit Pasta Bolognese voll. Die Portionen sind leider nicht so groß, weshalb ich mir noch eine zweite Portion hole – wir wollen ja für morgen ausreichend gestärkt sein.
      Bevor wir ins Hotelzimmer zurückkehren, kaufen wir uns jeder eine Grand Canyon Trinkflasche. Dadurch müssen wir nicht so viele Plasteflaschen mit hinunterschleppen, weil sich die Flaschen zumindest auf dem Rückweg morgen, auf dem Bright Angel Trail, an einigen Wasserstellen wieder auffüllen lassen – und nebenbei sind sie ein hübsches Andenken, welches wir zum Radfahren in jedem Fall auch gebrauchen können.
      Dann sehen wir zu, dass wir nicht zu spät im Bett sind, damit wir morgen rechtzeitig starten können. Da soll es schließlich in den Canyon und zurück gehen, ich bin gespannt.
    • Ich bin echt froh, dass wir uns den Canyon vor sieben Jahren angeschaut haben und seitdem keinen weiteren besuch mehr unternommen haben. Bei uns war es voll aber noch gut erträglich. Inzwischen lese ich ja überall nur noch von totaler Massenabfertigung.