Reisebericht - meine erste echte Erkundung der Nationalparks

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    • Reisebericht - meine erste echte Erkundung der Nationalparks

      Hallo Leute,

      es hat zwar etwas gedauert, mittlerweile sind wir ziemlich genau einen Monat schon wieder zurück, aber ich möchte Euch meinen kurzen Reisebericht doch noch nachliefern, vielleicht mag es ja der oder die eine oder andere doch lesen - zumal ja ansonsten zuletzt eher wenig los war hier. Da kann ich die Gelegenheit vielleicht auch nutzen.
      In meinem ersten Beitrag möchte ich hierzu kurz meine "Vorgeschichte" erläutern.
      Zwar waren wir schon vor zwei Jahren im Südwesten, allerdings lag das Hauptaugenmerk damals vornehmlich auf den Städten: Los Angeles, Las Vegas, San Francisco. Zwar gehörte auch ein Hubschrauberflug von Las Vegas aus über den Grand Canyon ebenso dazu wie eine Übernachtung im Death Valley, aber vorrangig besuchten wir die Städte. Den Grand Canyon sahen wir ja nur für wenige Minuten beim Überflug und zwischen Landung und Rückflug.
      Lustiger Weise sagte schon damals unser Busfahrer, der uns nach dem Überflug noch für wenige Minuten am Canyonrand absetzte, bevor wir wieder zurück nach Vegas geflogen worden, folgenden Satz: "If you come back to the Grand Canyon, and I know you will come back ...".
      Wie der Satz weiter ging, weiß ich heute gar nicht mehr, sinngemäß ging es eben einfach darum, was man dort noch machen würde, weil man den Canyon eben mit viel mehr Zeit erneut besuchen müsste. Aber der Beginn dieses Satzes hat sich bei uns eingeprägt, auch wenn wir es damals noch eher belächelt haben und uns nicht träumen ließen, dass wir tatsächlich nur 2 Jahre später erneut am Canyonrand stehen würden. Aber so kann es eben kommen, wenn man erstmal infiziert ist, das brauche ich hier wohl niemandem weiter zu erläutern.

      Im Death Valley sahen wir eigentlich nicht viel mehr als die Ranch zur Übernachtung, erfreuten uns an der Hitze, betrachteten es aber eben doch eher als Zwischenstation auf dem Weg. Wenig informiert besuchten wir keine "View Points" oder sonstiges, wobei für größere Umwege und Stops auch damals gar keine Zeit geplant gewesen wäre.

      Dieses Jahr hatte ich ganz andere Pläne. Das Hauptaugenmerk sollte tatsächlich auf der Natur und den Nationalparks liegen - wie man so schön sagt: "Der Weg ist das Ziel" sollte unser Motto sein.
      Deshalb betrachte ich diesen Urlaub auch als ersten echten Besuch der Nationalparks und der Natur - und letztlich auch wenn es eher eine Reise von A nach B war, als erste klassische Rundreise.

      Entsprechend groß war die Vorfreude und die Ungewissheit, was uns erwarten würde. Weil es eben eine ganz andere Art der Reise sein sollte als beim letzten Mal, wussten wir nicht wirklich, wie gut oder schlecht die Planung war, ob und wie sich die Pläne realisieren lassen und womit wir insgesamt zu rechnen hatten usw.
    • 1. Tag - 24.07. - Hinflug

      So richtig standen die diesjährigen Flüge bzw. die gesamte Anreise unter keinen guten Vorzeichen. Das begann schon mit der Hinfahrt. Kurz nach dem Plan, 5 Uhr früh, saßen wir im Auto und starteten Richtung Flughafen. Meine Schwester hatte sich bereit erklärt, uns hinzubringen und auch wieder abzuholen.
      Nach etwa 30 Kilometer leuchteten mit einem Mal 2 lustige Warnlampen im Auto auf - bei einem Anfahrtsweg von etwa 250 Kilometern kein beruhigendes Gefühl. Nicht lange überlegt, drehten wir, fuhren zurück und tauschen mein Auto gegen das meiner Eltern, um auf Nummer sicher zu gehen. Glücklicher Weise bin ich bei Flügen eher der Typ, der lieber etwas mehr Zeit einplant, als durch derartige Vorkommnisse in Hektik zu geraten. Letztlich kamen wir auch noch problemlos pünktlich am Flughafen Berlin Tegel an. Pünktlich 11 Uhr startete dann der Flug nach London, wo wir knapp 2 Stunden später landeten.
      Unser Weiterflug nach Phoenix war dann schon auf der Anzeigetafel fast der einzige, der von vornherein mit etwa 20 Minuten Verspätung ausgewiesen wurde - irgendwie hab ich dieses Glück regelmäßig, aber 20 Minuten sind ja kein Beinbruch und ließen sich vielleicht sogar auf dem langen Flug aufholen.
      Mit leichter Verspätung setzten wir dann auch vom Gate ab, rollten ein Stück über den Flughafen, bevor wir an einem anderen Gate wieder andockten.
      In unserem Flugzeug versagte eine Tür ihren Dienst, weshalb wir nicht starten durften.
      Zunächst wurde etwa 30 Minuten versucht, die Tür zu reparieren. Dieser Versuch scheiterte.
      Wir dürften aber wohl starten, wenn 22 Leute freiwillig aussteigen und wir dadurch nicht voll besetzt wären. In diesem Fall könnten wir auf die nicht funktionierende Notfalltür verzichten. Das ganze Prozedere, 22 Freiwillige zu finden, diese mitsamt ihrem Gepäck und Handgepäck auszuladen, einige andere Passagiere auf andere Sitze zu setzen, damit die Verteilung im Flugzeug wieder stimmt usw. dauerte dann tatsächlich etwa 3 Stunden, in denen wir die meiste Zeit einfach das Gefühl hatten, dass überhaupt nichts passiert.
      Insgesamt verzögerte sich unser Flug damit um etwa 4 Stunden, in denen wir nur im Flugzeug saßen, ausharren mussten, kaum Informationen bekamen und lediglich mit einem Orangensaft in der gesamten Zeit versorgt wurden.

      Als endlich die Ansage kam, dass wir nun starten könnten, hallte Applaus durch die Kabine. Der Flug selbst verlief dann ohne Probleme, aber natürlich landeten wir nun erst nach 21 Uhr, also auch etwa 4 Stunden später als geplant, in Phoenix. Bei der Einreise standen wir uns erneut die Beine in den Bauch. Der Flughafen schien irgendwie um die Zeit schon kurz vor dem Feierabend zu sein. Für das gesamte Flugzeug, zumindest für die Nicht-Crew-Mitglieder und Nicht-Amerikaner, stand anfangs ein einziger Beamter zur Einreise zur Verfügung. Unser Tag war ja nun schon ziemlich lang, wir waren furchtbar müde, es war also wirklich heftig.

      Dann waren wir endlich drin, fanden bald den richtigen Bus zur Mietwagenstation. Auch hier eine, wenn auch nicht ganz so lange Schlange. Als wir endlich unser Autochen hatten, suchten wir nur noch den Weg ins Hotel, welches wir kurz vor Mitternacht erreichten und dann relativ schnell im Bett verschwanden.

      Okay, relativ viel Text, wenig Bilder. Aber der erste Tag gibt ja meistens noch nicht soviele Bilder her, sollte also besser werden ;)
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    • 2. Tag - Phoenix - Grand Canyon

      Trotz des anstrengenden, langen Tags gestern enttäuschte uns der Jetlag nicht und wir waren sehr zeitig wieder wach.
      Nach dem nicht überragenden, aber aktzeptablen amerikanischen Frühstück, starteten wir dann unsere Tour. Zunächst besuchten wir bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen schon früh um die 30°C noch kurz die Innenstadt von Phoenix.
      Die Ursache lag wohl irgendwo zwischen der frühen Uhrzeit und der hohen Temperatur um diese Jahreszeit, jedenfalls war die Innenstadt, zumindest da, wo wir waren, nahezu völlig ausgestorben. Nur vereinzelt liefen einem mal Menschen über den Weg. Wir deckten uns also zunächst in einem Supermarkt mit dem nötigsten ein und starten auf unsere Fahrt.

      Schon der Redrock Canyon, durch den wir fuhren, begeisterte uns und verleitete uns zu dem einen oder anderen Fotostop. Kurz vor Sedona legten wir eine zeitige Mittagspause ein.
      In Sedona fanden an diesem Tag irgendwelche Cowboy-Shows statt, sodass der Autoandrang enorm war und wir teilweise nur im Schritttempo voran kamen. Diese Tatsache verbunden mit unseren Fotostops, dem nachgeholten Besuch von Phoenix, der schon für gestern Spät-Nachmittag bei "normalem" Hinflug gedacht gewesen wäre, sorgte also von Anfang an direkt dafür, dass unser Zeitplan nicht zu halten war.
      Im schlimmsten Fall müssten wir aber den Abend am Grand Canyon streichen, was uns nicht so dramatisch erschien, da wir ja am Folgetag noch einen kompletten Tag für den Canyon hatten. Insofern waren wir nicht besorgt und erfreuten uns lieber an dem, was wir hatten: der Landschaft unterwegs. Hinter Sedona rollte es auch wieder besser.
      Von Flagstaff bis kurz vor Williams, also zum Abzweig der 64 zum Grand Canyon, versuchten wir dann mehr oder weniger erfolgreich, der alten Route 66 zu folgen. Zumindest teilweise war diese aber zumindest für PKW nicht mehr befahrbar, sodass wir doch auf die I40 ausweichen mussten. So oder so erwischten wir wohl nicht unbedingt den attraktivsten Abschnitt dieser legendären Straße. Immerhin fanden wir aber das wirklich niedliche traditionelle "Parks - Pines General Store", an dem es zufällig genau an diesem Tag auch noch kostenlos Eis gab.

      Nach diesem Stop ging es also weiter. Als Flugzeugfan musste ich natürlich noch einen Stop im Flugzeugmuseum in Valle einlegen, ehe es weiter zum Hotel in Tusayan ging. Unser Hotel war das Holiday Inn. Es gefiel uns ganz gut.
      Nun waren wir schon etwas müde, waren immerhin seit früh auf den Beinen und hatten ja aufgrund der späten Ankunft am Vortag nur wenig geschlafen. Den Sonnenuntergang hätten wir eh nur mit Mühe schaffen können, wollten stattdessen aber doch lieber erstmal Abendbrot essen. Aufgrund unserer Vorhaben am Folgetag ließen wir den Tag dann schnell ausklingen und freuten uns auf unsere Wanderung am Folgetag.
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    • Oh, wie schön. Ich bin mit an Bord. Schönes Foto vom Oak Creek Canyon. Eine meiner Lieblingsecken in Arizona. Ich liebe die Strecke von Sedona nach Flagstaff.
    • 3. Tag - Grand Canyon Wanderung

      Oh ja, der Oak Creek Canyon war wirklich sehr schön so wie die ganze Strecke. Deshalb durften die Stopps auch nicht fehlen, auch wenn wir etwas in Zeitverzug gerieten.

      3. Tag - Grand Canyon Wanderung:
      Das war eigentlich der Tag, auf den wir uns vom ersten Tag der Planung an am meisten gefreut hatten – eine Wanderung in den Grand Canyon.
      Natürlich würden wir an einem Tag nicht bis ganz unten wandern, diese ursprünglich durchaus vorhandene Idee hatten wir während der Vorbereitung sehr schnell als eher unrealistisch erkannt und abgehakt. Aber auch so freuten wir uns auf die Wanderung.

      Auch heute waren wir wieder relativ zeitig wach. Nach dem eher ungemütlichen Frühstück starteten wir mit Auto in den Park, holten unseren Jahrespass und stellten das Auto am Backcounty Office ab. Der Shuttle Bus brachte uns schließlich zum Yaki Point. Gut gerüstet mit jeweils fast vier Litern Wasser und einigen Riegeln, Obst und sonstigem begannen wir den Abstieg in den Canyon auf dem South Kaibab Trail um ziemlich genau halb neun.

      Schon auf den ersten Metern waren wir total begeistert, die Fotoapparate glühten und wir merkten gar nicht oder wollten nicht wahrhaben, dass sich die Motive nur wenige Gehmeter weiter häufig nicht wesentlich änderten – aber Bilder aussortieren kann man später immer noch.

      Bald erreichte auch die Sonne immer häufiger die Schlucht, auch wenn sich immer einige Wölkchen davor schoben.
      Nach etwa 1:45 h erreichten wir den Skeleton Point. Nur die Tatsache, dass wir bis hierhin noch nicht einen einzigen Blick auf den Colorado erhaschen konnten, wurmte mich zu diesem Zeitpunkt noch etwas. Aber schon wenig später konnte er sich zumindest nicht mehr ganz verstecken. Etwa 30 Minuten später, ca. 7,5 Kilometer vom Start entfernt, erreichten wir den Tip Off Point, eine etwas größere Art Plattform mit einer Hütte. Hier legten wir unsere Mittagspause ein, bevor wir zum Rückweg aufbrachen. Die Sonne heizte den Canyon mittlerweile gut auf, das extra eingesteckte Thermometer zeigte nicht weniger als 44°C.
      Nach der guten Stärkung wanderten wir wieder zurück. Auf etwa halber Strecke legten wir erneut eine kurze Pause ein. Etwa eine Meile vor dem Rim überholten wir einen einzelnen Wanderer, der ziemlich k.o. aussah und von einer Seite auf die andere schwankte. Ein kurzer Blick auf seinen Rucksack und wir erkannten die leeren Trinkflaschen. Da wir noch genug übrig hatten, boten wir ihm eine unserer 0,5-Liter-Flaschen an und er nahm sie sehr dankbar entgegen.
      Oben angekommen entschieden wir, nicht gleich im Bus die Rücktour anzutreten, sondern zunächst auf dem Rimtrail noch bis zum Visitor Center zu wandern. Wir schlenderten noch etwas durch Souvenirläden, ehe wir dann mit dem Bus zurück zum Auto und von dort zurück zum Hotel fuhren.
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    • Grand Canyon Nachmittag

      Nach der doch anstrengenden Wanderung brauchten wir zunächst etwas Zeit zum Ausruhen im Hotel – endlich wieder den ganzen Staub abduschen. Schon durch diese Dusche fühlte man sich gleich wieder erfrischt. Danach wollte einfach jeder auf seine Weise etwas entspannen. Ein (Nach-)mittagsschläfchen kam für mich aber nicht in Frage, also entspannte ich etwas im Hotelpool. Zum Sonnenuntergang fuhren wir wieder in den Park und ließen uns vom Shuttlebus zum Yavapai Point fahren.
      Wir saßen einfach nur da, wie viele andere auch, erzählten und schauten wie die Sonne langsam verschwand und immer weniger Strahlen den Canyon erreichten. Nach diesem wunderschönen Sonnenuntergang näherte sich dann ein wirklich erlebnisreicher, toller Tag dem Ende. Für uns ging es zurück nach Tusayan, wo wir nach einem Abendbrot bei McDonald’s glücklich, aber erschöpft in die Betten fielen und relativ schnell einschliefen.
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    • Ich schreib mal direkt in den Thread, ich hoffe das stört dich nicht. Ich persönlich bin immer etwas deprimiert wenn ich weiter schreibe bevor es Antworten gab :D

      Ich bin natürlich dabei und freu mich auf den neuen Bericht. Da habt ihr euch für einen Tag aber einen weiten Weg ausgesucht
      :) Schön das es euch gefallen hat, ich freu mich auf die Fortsetzungen :)
    • 4. Tag - Weiterfahrt vom Grand Canyon zum Antelope Canyon

      nein, stört mich nicht - im Gegenteil. So weiß ich wenigstens, dass vielleicht doch jemand ließt und ich das nicht alles umsonst schreibe.

      Spätestens mit dem heutigen Tag begann unsere intensivste und „stressigste“ Zeit des gesamten Urlaubs.Den ursprünglich geplanten Sonnenaufgang schenkten wir uns nach dem gestrigen sehr anstrengenden Tag, an dem wir immerhin schon einen Sonnenuntergang gesehen hatten. Stattdessen schliefen wir lieber etwas länger und nutzten noch das Frühstück im Hotel, welches erst ab 6 Uhr öffnete. Dann starteten wir in Richtung Page. Trotz aller Eile konnten wir den Grandview Point und vor allem den Desert View Point mit dem Watchtower einfach nicht ignorieren und hielten jeweils ein paar Minuten. Hier hatte ich dann sogar noch meinen traumhaft schönen Blick auf den Colorado River. Es ist eine beeindruckend schöne Landschaft, an der man jederzeit länger verweilen könnte. (Aber dass man länger verweilen könnte, galt eigentlich fast für den gesamten Urlaub, das ist eben der Kompromiss – dafür würde man eben insgesamt weniger sehen/erleben). Ich bin ja auch Fan von diesen Weiten unterwegs. Besonders gefallen mir immer die Straßen, die bis zum Horizont einfach nur schnurgerade durch die Landschaft führen. Irgendwie erscheint die Fahrt nie langweilig. Der nächste echte Stopp sollte schließlich am Horseshoe Bend sein. Eine kurze Wanderung über den sehr sandigen Weg und wir sind da. Es ist einfach nur beeindruckend, aber nichts für Menschen mit Höhenangst. Auch ich begegne dem Rim mit Respektabstand – es ist ein Kompromiss zwischen Neugier und Vorsicht. Aber wir machen viele Fotos, ehe es zurück zum Auto geht. Als nächstes wollten wir uns den Antelope Canyon ansehen ...
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    • Antelope Canyon und Weiterfahrt nach Bryce

      Leider stellte ich mich schon bei der Suche nach dem Lower Antelope Canyon etwas ungeschickt an und fuhr erst zwei mal an der korrekten Abzweigung vorbei, bevor wir den Canyon dann doch fanden. Dabei lagen wir mal wieder schon knapp hinter dem Zeitplan.Es war längst Mittagszeit, aber zunächst wollten wir uns schnellstmöglich nach der nächsten Führung erkundigen: reichlich 1,5 Stunden Wartezeit.
      Normal hätten wir diesen Plan jetzt gestrichen, aber aufgrund der „Beratung“ aus dem Forum hier, wollte ich den Canyon nicht streichen und so warteten wir und überlegten, wo wir die Zeit rausholen könnten: Mittagspause streichen/kürzen, Anzahl und Dauer weiterer Zwischenstopps kürzen, Abendprogramm reduzieren.
      Ansonsten verging die Wartezeit recht schnell und 13:45 Uhr begann unsere Führung. Was soll ich dazu groß sagen? Ich bin nicht der große Fotograf, meine eigenen Fotos fand ich eher enttäuschend, es sind eben nur Schnappschüsse. Aber das Warten hatte sich ohne Wenn und Aber gelohnt, das Erlebnis war absolut einmalig, wozu auch unser junger, sehr sympathischer Guide seinen Teil beitrug. Aus dem Staunen kamen wir kaum wieder heraus.

      Nach der beeindruckenden Führung dankten wir unserem Guide und machten uns schnellstmöglich auf die Weiterfahrt zum Bryce Canyon.

      Ein kurzer Halt am Glen Canyon Dam musste es noch sein, dann eine Mischung aus frühem Abendbrot und spätem Mittagessen in Kanab, ansonsten fuhren wir bis nach Bryce durch. Unser Hotel, die Bryce View Lodge erreichten wir trotzdem erst kurz vor Sonnenuntergang, sodass sich ein Abstecher in den Bryce Canyon Nationalpark eigentlich nicht mehr wirklich lohnte. Wir nutzten daher eher die Zeit, um noch kurz in den kleinen Ort zu schlendern und ansonsten den wieder sehr ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen.
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    • 5. Tag – Bryce Canyon

      Auch heute hatten wir wieder viel vor. Der Tag begann wie immer früh und nach dem Checkout fuhren wir gleich zum Sunset Point, wo wir unsere erste kleine Wanderung starteten.

      Wir waren wieder total beeindruckt. Es heißt alles Canyon: erst Grand Canyon, dann Antelope Canyon, jetzt Bryce Canyon. Aber es ist immer wieder etwas völlig anderes, kaum vergleichbar und jeder für sich unglaublich beeindruckend.

      Zunächst wanderten wir die steilen Serpentinen des Navajo Loop Trail hinunter. Unten waren wir dann vor lauter Begeisterung scheinbar so abgelenkt, dass wir uns irgendwie etwas zu weit rechts hielten. Eigentlich sollte es den Queens Garden Trail wieder hinauf gehen, aber offenbar waren wir, um nicht den ganz engen Bogen zum Navajo Loop Trail wieder hinauf zu gehen, etwas zu weit abgedriftet. Als wir erstmals wieder unsere aktuelle Position registrierten, waren wir irgendwie mitten auf dem Horse Trail gelandet und trafen erst später in einem Bogen wieder auf den eigentlichen Queens Garden Trail. Vermutlich hatten wir so wohl auch die eine oder andere tolle Ansicht verpasst. Aber unzufrieden waren wir trotzdem nicht, schließlich hatten wir ja trotzdem einiges gesehen, als wir auf dem Rim Trail zurück vom Sunrise zum Sunset gingen.

      Danach suchten wir mit dem Auto noch den Bryce Point als einen weiteren Viewpoint auf, bevor wir diesen Park dann eben leider schon wieder verlassen mussten, schließlich hatten wir auch heute wieder noch einiges vor uns ...
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    • Zion Canyon – Las Vegas

      Unser nächstes Zwischenziel – leider nur Zwischenziel – war der Zion Nationalpark, den wir um die Mittagszeit erreichten.
      Auch dieser Park begeisterte uns vom ersten Meter an. Dank der guten Empfehlungen hatten wir den Canyon Overlook Trail auf dem Programm. Das Auto stellten wir schon 2-3 Parkbuchten vorher ab, was sich als gute Entscheidung erwies, da wir nicht viel Zeit mit Parkplatzsucherei verloren. Der Trail selbst war wieder einmal einfach nur faszinierend schön – und auch wieder etwas völlig anderes zu den Nationalparks und Canyons, die wir bisher gesehen hatten. Mich faszinierten ja auch die oftmals sehr unterschiedlichen Grüntöne unterschiedlicher Pflanzen in unmittelbarer Nähe. Die Aussicht über den Canyon setzte dann tatsächlich der Wanderung die Krone auf – einfach so wunderschön. Wir verweilten eine ganze Weile, machten wieder unzählige Fotos, teilweise von denselben Motiven, weil wir einfach so begeistert waren. Dann traten wir den Rückweg relativ zügig an.

      Zurück am Auto fuhren wir durch den Tunnel weiter nach Springdale und wussten den Highway 9 zu genießen. Am Visitor Center legten wir einen weiteren Stopp ein, schlenderten etwas durch den Souvenir-Laden und wanderten zum Startpunkt der Shuttlebusse. Die Versuchung war groß, noch mit dem Bus in den Park zu fahren, aber wie immer waren wir sowieso schon später dran als geplant und die Zeit eigentlich nicht da. Etwas wehmütig schaute ich mir die Beschreibung des optional geplanten Riverside Trails an. Die Zeit reichte einfach hinten und vorne nicht und irgendwie freuten wir uns nun auch auf Las Vegas. Also gingen wir zurück zum Auto und verließen den Park. In Springdale stoppten wir für ein Eis bei der Candy Company ;). Danke für den Tipp @Silke, war sehr lecker.

      Las Vegas erreichten wir dann erst kurz vor der Dunkelheit. Beim Checkin im Luxor erwartete uns noch eine lange Schlange und zu unserer Enttäuschung war auch kein Zimmer in der Pyramide mehr frei, sodass wir in den Tower gelegt wurden. Das Zimmer selbst war völlig okay und tadellos, aber die Aussicht eher etwas mager. Zwar erklärte man uns, dass wir für die zweite Nacht noch umziehen könnten, wenn wir uns am nächsten Tag melden. Aber das hätten wir irgendwie mitten am Tag, wenn wir eigentlich unterwegs sein wollten, in die Wege leiten müssen also gaben wir uns mit unserem Zimmer zufrieden, es diente ja sowieso fast nur der Übernachtung und war für diesen Zweck ja absolut okay.

      Also erkundeten wir am Abend noch etwas „unser“ Las Vegas und wandelten auf den Spuren, wo wir schon 2013 gewesen waren. Das war dann wieder sehr schön und ein gelungener Ausklang für den Tag – womit dann auch unsere eigentlich etwas zu voll geplante Zeit endete.
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    • 6. Tag – Las Vegas

      Den heutigen Tag starteten wir wesentlich ruhiger und entspannter als die Tage zuvor. Zum Frühstück besuchten wir unser geliebtes New York New York, in dem wir 2013 wohnten und wo wir unser „Stamm-Cafe“ hatten.
      Danach hatten wir Zeit, unser diesjähriges Quartier, das Luxor, etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gefiel uns sehr gut, aber so ganz an den Charme des New York kam es unserer Ansicht nach nicht heran.

      Beim Schlendern über den Strip und von Gebäude zu Gebäude merkte ich irgendwie, dass mir heute etwas die Motivation fehlte das umzusetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Die Hitze in der knallenden Sonne war heute wieder ganz extrem und erstmals in diesem Urlaub hatte ich damit auch meine liebe Müh. Zudem erdrückt einen der Trubel von Las Vegas tatsächlich, wenn man zuvor tagelang in der Natur unterwegs war, insbesondere in der Hochsaison.

      Eine Fahrt mit dem High Roller war aber fest eingeplant und durfte nicht ausgelassen werden, zumal die Kabinen selbstverständlich klimatisiert sind. Am Vormittag mag zwar die Aussicht nicht ganz so faszinierend sein wie am Abend, dafür war der Andrang aber vernachlässigbar gering und wir hatten eine Kabine fast für uns allein. Es war richtig toll und hat sich trotz des relativ hohen Preises aus unserer Sicht definitiv gelohnt.Danach steuerten wir – mit Umwegen – aufgrund der heute niedrigeren Gesamtmotivation so langsam wieder den Rückweg an. Auch wenn wir nicht ganz so aktiv waren wie geplant, begeistert waren wir von Las Vegas auf jeden Fall wieder, auch wenn die ganz große Faszination des ersten Besuchs sich irgendwie nicht wieder einstellte.Den restlichen Nachmittag entspannten wir dann im Hotelpool, was sehr schön war und einfach auch mal sein musste.

      Für den Abend steuerten wir das Stratosphere am anderen Ende des Strips wieder mit dem Auto an. Hier fand die MJ live Show statt und da wir die Musik von Michael Jackson mögen, schauten wir uns das Spektakel an. Wenn man vom relativ hohen Preis und der kurzen Laufzeit von nur einer Stunde mal absieht, waren wir auch wirklich begeistert und die Show hatte sich wirklich gelohnt
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