Chicago und der mittlere Westen - Ein Reisebericht

    • Chicago und der mittlere Westen - Ein Reisebericht

      Wie angedroht, werde ich ein paar Zeilen und einige Fotos hier einstellen, die unsere Eindrücke von unserer Tour in den mittleren Westen wiedergeben sollen. Keine Bange, wird nicht zu lang.

      Reisevorbereitung:
      Wie immer haben wir alle Hotels vorgebucht um vor Ort nicht noch Zeit für eine Unterkunftssuchaktion opfern zu müssen. Bis auf eine Ausnahme haben wir uns für die Hilton-Gruppe entschieden, da der positive Nebeneffekt die HHonors-Punkte sind. Das gibt bei der nächsten Buchung schon wieder ein bis zwei kostenlose Übernachtungen.

      Der Abflugflughafen
      In unserem Einzugsbereich kommen eigentlich vier Flughäfen in betracht: Düsseldorf (ca. 90 Km entfernt), Amsterdam (ca. 200 Km), Brüssel (ca. 280 km) und Frankfurt (ca. 300 Km). Natürlich ist hier immer der Preis ausschlaggebend, wobei das Angebot für die Abflüge ab Düsseldorf immer uninteressanter werden. Zu einem zu teuer, zum anderen wird die Auswahl immer geringer. Zudem muss man inzwischen auch die Parkgebühren einkalkulieren. Und hier ist nach unseren Erfahrungen Düsseldorf Spitzenreiter.
      Die Wahl fiel auf Brüssel, der Preis pro Person für den Flug mit US Airways über Philadelphia nach Chicago betrug ca. 700 €. Wir sind schon am Nachmittag vor dem Flug nach Brüssel gefahren und haben dort ein Flughafenhotel gebucht (NH Brussels Airport). Alles sehr ordentlich, Preis für ein 3-Bett-Zimmer mit gutem Frühstück und ein sehr sauberer Parkplatz in der Garage für das gute Stück, sowie ein Airport-Shuttle ca. 140 €. Ich denke das ist ein fairer Preis. Werden wir auf jeden Fall mal in Erinnerung behalten.

      Die Flüge
      Wie die Erfahrung zeigte, konnte man vom Flug mit US Airways nicht sehr viel erwarten. Für die Hauptstrecken Brüssel - PHL wurden wie schon im Vorjahr ziemlich betagte 767 eingesetzt. Die Overhead-Monitore wurden inzwischen durch einen großen Bildschirm an der Abtrennwand ersetzt. D.h., ab der 5. Reihe nach dieser Wand siehst du so gut wie nichts mehr. Also, entweder eigenes Entertainment mitbringen oder Augen zu. Letzteres war eine gute Wahl ;) .
      Der Service war mittelmäßig aber nicht unbedingt schlecht. Getränke gab es nicht übermäßig. Auf dem Rückflug von PHL nach Brüssel wurde dann ein "Frühstück" gereicht, das der absolute Witz war. Es bestand lediglich aus einen plattgetretenen, überaus fettigen Muffin.
      Auf den Inlandsflügen zwischen PHL und Chicago wurden recht neue A320 bzw. A321 eingesetzt. Allerdings gabs auch hier kein Entertainment und minimalen Service, was auf der kurzen Strecke (2 h) zu verkraften war. Allerdings gibt es auch bei längeren Flugstrecken nichts. So wie im letzten Herbst auf dem Flug von PHL nach LV. Wenn man das weiß muss man sich vorher selber eindecken.
      Zur Ehrenrettung ist zu sagen, dass alle Flüge im Zeitplan waren. PHL als Drehkreuz wird immer beliebter deshalb platzt der Airport langsam aus allen Nähten. Terminal F ist schon erweitert worden. Meiner Meinung nach bräuchten die noch eine zusätzliche Start- und Landebahn.

      Der Mietwagen
      Von dem Theater bei Alamo hatte ich schon berichtet, deshalb nur nochmal kurz. Es war niemand im Office, wir waren die einzigen Kunden und wurden auch promt bedient. Nach kurzer Durchsicht der Unterlagen wollte die Dame und für den "Special-Prize" von zusätzlichen $300 ein höherwertiges Auto (nicht größer) andrehen. Also wir darauf nicht eingingen fiel der Preisaufschlag auf $250 (weil du es bist ;) ). Als auch das nicht zog wurde uns kurzerhand ein weißer Kia Sorento vor die Tür gestellt. Ich war zwar erst nicht begeistert von dem Koreaner, aber letztendlich war es bis auf ein Ausfall keine schlechte Wahl. Allerdings war der Wagen nicht besonders sauber (1 Jahr alt 17800 Meilen). Wir sind damit etwa 2000 Meilen gefahren. Hätte ich nicht gedacht, dass es soviele werden würde.
      Die Spritpreise lagen zwischen $3,23 und $4.59. Der hohe Preis war in Chicago Downtown zu finden.
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    • 1. Chicago, Illinois (23.07. bis 29.07.)
      Nach der Mietwagenabholung ging es direkt zum Hotel (Homewood Inn & Suites Lincolnshire). Das lag zwar etwa 30 Meilen nördlich von Chicago entfernt, war aber keine schlechte Wahl. Die ganze Zeit im Rummel von Chicago wollten wir auch nicht wohnen. Wir hatten eine schöne Suite mit 2 Schlafzimmern, Wohnzimmer und Küche. Von Montag bis Donnerstag gibt es immer ein warmes Abendessen mit freien Getränken (inkl. Wein und Bier). Nicht weit vom Hotel lag übrigens der Chicago Botanical Garden, ein absolut genial angelegtes Areal. Hier könnte man locker einen ganzen Tag verbringen.
      In Chicago selber ist das Parken immer ziemlich teuer. Wenn man sehr viel Glück hat, kommt man mit $10 hin. Im Schnitt ist man doch eher $20 - $25 los. An den Sehenswürdigkeiten kann es auch noch teurer werden. ÖPNV ist auch nicht unbedingt eine Alternative. Kostentechnisch auch recht teuer. Somit blieb eben nur das Auto. Sofern man nicht in die Rushhour kommt beträgt die Fahrzeit von Lincolnshire ca. 40 Minuten. Chicago selber ist wie die kleine Schwester von NYC. Die Stadt platzt aus allen Nähten. Ist eine Strasse gesperrt, geht nicht mehr sehr viel. Vor allem aber fällt öfters mal das Navi aus. Denn durch die Hochhäuser ist nicht immer ein einwandfreier GPS-Empfang gewährleistet. Aber mit Dauer es Aufenthaltes ist es immer einfacher geworden. Auch der Fahrstil hat sich angepasst.
      Die erste Station war ein Besuch des Navy Piers. Mittwochs und Samstags gibt es hier ein Feuerwerk. Den Pier muss man sich wie einen großen Rummelplatz vorstellen. Das sind die Momente, in denen ich mich nach einem einsamen Canyon sehne.
      Wir hatten am nächsten Morgen eine Hopp-on-hopp-off-Tour gebucht. Somit konnte man sich erstmal eine Übersicht verschaffen, was in Chicago alles zu entdecken gibt. Das war den Preis von $54 für 3 Personen auf jeden Fall wert. Festzustellen bleibt, dass man in der kurzen Zeit gar nicht alles ausführlich erkunden kann. Kulturell auf jeden Fall eine sehenswerte Stadt. Den besonderen Reiz macht natürlich die Lage am Lake Michigan aus. Bei der Größe kann mal eigentlich kaum noch von einem See reden. Aber man muss auch sagen, dass abseits der pulsierenden Strassen alles ziemlich marode ist. Überhaupt sind die Strassen, sofern es keine Mautstrassen sind, in einem äußerst üblen Zustand sind.
      Da tags darauf das Wetter total umschlug und sich von seiner fiesesten Seite zeigte, haben wir uns in eine Mall nördlich von Lincolnshire verzogen. Es war saukalt an dem Tag und hat geregnet.
      Am 29. sind wir dann morgens weiter nach Indianapolis gefahren.
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    • Hi Ralf,

      sehr schöner Bericht bisher. Die Navi Probleme in Chicago hatten wir auch, vor allem wollte unser Navi uns aber auch nicht so lotsen wie wir das gerne gewollt hätten. Deshalb sind wir dann ohne Navi aus Chicago rausgefahren. Die Stadt ist natürlich super! Wir haben ja im Zentrum geschlafen und ich muss sagen, dass es für uns die absolut richtige Entscheidung war. Es war sehr entspannt und wir konnten immer mal bequem im Zimmer die Füße hochlegen...

      Schöne Grüße

      Simon
    • Simon, ich würde es beim nächsten Mal wahrscheinlich auch so machen, dass wir im Zentrum übernachten. Ist irgendwo doch angenehmer. Vor allem hat man alles vor der Nase. Ich hätte auch niemals gedacht, dass diese Stadt so viel zu bieten hat. Man könnte dort gut und gerne 2 Wochen bleiben.

      Weiter mit dem Reisebericht...

      Wie geschrieben sind wir am Morgen des 29. Juli weitergefahren nach Indianapolis, wo wir ja Karten für das Rennen gebucht hatten. Die Karten hatten wir schon Monate im Voraus bestellt, wäre aber nicht notwendig gewesen, da das (wesentlich teurere) Hauptrennen Brickyard 400 erst am Sonntag stattgefunden hat und somit noch genügend Karten vorhanden waren. Der Hammer: unsere Karten lagen etwa 6 Wochen beim deutschen Zoll und kamen erst 3 Tage vor Reisebeginn bei uns an.
      Auf jeden Fall war bestes Rennwetter, super Sicht auf die Boxengasse und ein Höllenlärm. Gehörschutz ist hier Pflicht! Aber ein geniales Erlebnis, wenn man Motorsportfan ist. Abends nach dem Rennen sind wir dann zu unserem sehr schönen Hotel (Hampton Inn & Suites Indianapolis Castleton) gefahren. Leckeres Essen gabs dann noch bei Applebee's. Kann ich immer wieder nur empfehlen.
      Von Indianapolis wie auch von den anderen Städten auf unserer Tour waren wir echt begeistert. Überall war es für amerikanische Verhältnisse recht ordentlich und sauber. Besonders gut gefallen hat uns der Canal Walk. Hier hat leider ein schönes Cafe nach europäischen Vorbild gefehlt. Schade! Auch der Zoo war sehr schön, doch ziemlich stark frequentiert. Vor allem die Schlacht an der Burgerbude hätte wirklich nicht sein müssen. Eine Lautstärke sondergleichen. Da war sie wieder, die Sehnsucht nach dem Canyon.
      Indianapolis liegt am White River, der auch ein großes Areal zum Wandern beeinhaltet. Hier kann man noch einige Wildvögel in freier Natur beobachten. Wie gesagt, alles sehr schön angelegt.

      Der Montag führte uns dann über Land zum Turkey Run State Park. Die Fahrt dorthin kam mir schon fast heimisch vor, überall sehr viel Landwirtschaft, ein paar einsame, sehr gepflegte Höfe, durchschnitten von wirklich ansehnlichen Kleinstädten. Hier hat der Sheriff noch das sagen ;) .
      Über den Turkey Run hätte ich mich vorher besser informieren sollen. Ich hatte nur die Bilder gesehen und war begeistert. Leider aber wurde vom April-Hochwasser die Suspention Bridge dermaßen in Mitleidenschaft gezogen worden, dass ein Großteil (und somit der schönere Teil) des Parks nicht erreichbar war. Dort waren die interessanteren Hikes. Die Wanderwege sind nicht immer übersichtlich gekennzeichnet, deshalb sollte man ab und zu das GPS auf seinem Handy einschalten um nicht vollkommen falsch zu laufen. Aber auch so war es ein sehr schöner Tag mit Picknick im Freien.
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    • Turkey Run State Park
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    • Tags darauf fuhren wir weiter nach St. Louis. Unterwegs goss es wie aus Kübeln. Landschaftlich war es auch ziemlich langweilig. Dafür war St. Louis umso interessanter. Wir wohnten wieder in einem sehr schönen Homewood Inn & Suites, allerdings war an Schlaf kaum zu denken, da an der Rückseite des Hotels der vielbefahrene Expressway vorbeiführte, wo es auch Nachts keine Ruhe gab.
      Wie gesagt, auch St. Louis hat eine Menge zu bieten, so waren wir im sehr schönen Botanical Garden. Überhaupt gibt es sehr viele tolle Parkanlagen in und um St. Louis, wie z.B. den riesigen Forrest Park, der nicht weit von unserem Hotel entfernt war. Beim Tretbootfahren konnte man die Wasserschildkröten beobachten. In der Stadt ist kunstvoll der City Park angelegt und weiter unten am Mississippi das Areal am Gateway Arch. Das Teil ist genial, man konnte mit den Gondeln bis auf gut 190 m rauffahren. Oben ist es allerdings nicht viel größer als in einer Flugzeugkabine, also ein ziemliches Gedränge. Auch eine Fahrt auf dem Mississippi durfte nicht fehlen. Die hätte man sich zwar schenken können, weil sie nicht so interessant war, aber es gab ein vergünstigtes Kombiticket mit dem Arch und somit haben wir es dann auch gemacht.
      Außerdem durfte dann auch eine Brauerei-Besichtigung bei Anheuser-Busch nicht fehlen. Das Besucherzentrum schien noch nicht alt zu sein und der Biergarten (die Amis schreiben es auch so!!!) wurde erst an diesem Tage eröffnet. Allerdings am ersten Tag nur für die Beschäftigten. Finde ich eine gute Sache. Wenn man hierher kommen sollte, kann man sich die Brauerei ruhig mal ansehen. Es ist kostenlos und Freibier gibt es auch noch. Bei der Besichtigung wird man ziemlich schnell durchgeschleust, aber die Produktionshalle ist schon riesig.
    • St. Louis Botanical Garden
      St. Louis Basilica
      Forest Park
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      • St. Louis Forrest Park 01.08.2013 10-35-55 01.08.2013 10-35-55.2013 10-35-55.jpg

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    • Anheuser Busch in St. Louis
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      • St. Louis Busch 01.08.2013 20-42-31.JPG

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    • St. Louis Gateway Arch
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