Endlich finde ich Zeit und Ruhe, einen Reisebericht meiner USA-Reise vom letzten Jahr zu schreiben. Es war für mich die 8. Reise in das wunderschöne Land, für meinen Süssen allerdings die langersehnte erste Reise . Insofern war die Route so gewählt, daß wir für ihn ein paar "Klassiker" und für mich etwas Neues eingeplant hatten:




Reisezeit: 10.09.-01.10.2010
Besuchte Staaten: Arizona, Utah, Nevada, Kalifornien
Startpunkt: Phoenix, AZ
Zielpunkt: San Francisco, CA
Gefahrene Kilometer: ca. 3600
Budget pro Übernachtung und Zimmer: 70 Euro

10. September 2010

9 Uhr Start zu
Hause in Hamburg, schnelle Ankunft am Flughafen. Um 10:05 Uhr haben wir bereits
die Sicherheitskontrolle passiert. Abflug um 12:30 mit Verspätung, Ankunft in Amsterdam um 13:15 Uhr. Gerade noch rechtzeitig kommen wir am Abfluggate E4 an (Körperscanner),
Abflug aber erst um 14:30 verspätet. DL 0157 mit ziemlich alter Maschine (kein Inseat-Entertainment), dafür ist der Flieger halb leer und
wir können uns ausbreiten und zwischendurch auch etwas schlafen. "Chicken
or Pasta?" Die vegetarische Lasagne ist lecker! Die Stewardessen sind freundliche Ladies im
besten Alter (wie Gerhard schon so schön schrieb: Golden Girls!). Flugzeit
geplant mit 10 h 20 min. Ankunft in Memphis um 17 Uhr Ortszeit. Die Einreise läuft ohne grünes Formular problemlos.
Bis zum Weiterflug machen wir eine Pause bei Starbucks. 19:30 Uhr soll es weitergehen, Abflug verspätet, leider bin ich eingeschlafen. Pünktlich um 20:50 Uhr Ortszeit landen wir in Phoenix. Nach Übernahme des Mietwagens (weißer Ford Escape mit Dachgepäckträger) fahren wir todmüde zum Hotel Hospitality Suite Resort (s. Hotelbewertung und
Karte unten). Gegen 23 Uhr rufen wir unsere Eltern kurz an und fallen dann ins
Bett.

[map]Hospitality Suite Resort, Scottsdale[/map]

11. September 2010

Dank Jetlag
sind wir verdammt früh wach und stehen gegen halb sechs auf, um nach einer
erfrischenden Dusche in der Cantina neben dem Resort ein amerikanisches Frühstück einzunehmen
(inkl. bei der Hotelübernachtung). Es gibt Scrambled Eggs, Ham, Hash Browns und
Toast, dazu Kaffee und Orangensaft. Anschließend geht es in den Desert
Botanical Garden :


Morgens um 8:30 Uhr haben wir pralle Sonne und über 80°F. Im
Park sehen wir wunderschöne Kakteen und genießen die Wüstenlandschaft. Im Souvenirshop
erstehen wir die ersten Kühlschrankmagneten.






Gegen 11 Uhr erreichen wir die
Arizona Mills Mall . Nach dem Abholen des Coupon Books gibt es zur Stärkung für
jeden 2 Kugeln Hägen Dasz Eis für zusammen $ 6,44! Bis 16 Uhr verfallen wir dem
Shoppingwahnsinn.


Auf dem Weg zum Hotel stoppen wir bei Safeway und besorgen
uns eine Getränke- und Nahrungsgrundausstattung. Im Hotel machen wir eine kleine
Pause mit Sandwich, um gegen 17 Uhr zu einem Ausflug zu den Superstition Mountains und zur Ghosttown Goldfield aufzubrechen. Zur Golden Hour
erreichen wir die Superstitions und die Ghosttown.




Wir fahren noch ein
Stück auf dem Apache Trail, bevor es gegen 19 Uhr komplett dunkel ist. Schade, der Apache Trail reizt uns wirklich, ich denke, hier müssen wir noch einmal herkommen. Müde treten wir den
Rückweg zum Hotel an. Ein kurzer Stop noch bei Walgreens und dann erreichen wir
gegen 20 Uhr das Hotel und machen es uns gemütlich.

12. September 2010

Auch heute haben wir den Jetlag noch nicht ganz überwunden und sind
gegen halb sechs wach. Nach einer Dusche und dem leckeren Frühstück (French
Toast mit Sirup, Kaffee, Orangensaft) packen wir unsere inzwischen drei Taschen
und laden das Auto voll, denn heute starten wir die Rundreise und verlassen Phoenix.
Gegen 8:50 Uhr starten wir quer durch Scottsdale
Richtung Flagstaff. Den ersten Stop machen wir gegen 10 Uhr an den Anthem
Outlets , um nach knappen zwei Sunden mit diversen Tüten den Weg Richtung Norden
fortzusetzen.


Unterwegs machen wir halt am Montezuma Castle NM . Es liegt nur wenige Fahrminuten von der Interstate 17 entfernt und ist ein lohnender Abstecher:


Kurz danach verlassen
wir die Interstate, um über das Red Rock Country nach Sedona zu fahren.




An
den Red Rocks machen wir eine Mittagspause und nach einem Bummel durch Sedona
und einer kurzen Kaffeepause am Pink Java Coffee Shop fahren wir durch den Oak
Creek Canyon nach Flagstaff.
Blick von der Terrasse neben dem Coffee Shop:


Gegen 16 Uhr kommen wir in Flagstaff am Super 8 Downtown an (s. Hotelbewertung ).
Nach einer kurzen Schlummerpause versetzen wir uns erstmal selber einen ordentlichen Schock : alle Reisedokumente sind nicht am gewohnten Platz in meinem Rucksack und wir fürchten, daß wir sie im Hotel in Phoenix vergessen haben! Zum Glück hab ich sie einfach nur in eine andere Tasche gepackt und uns bleibt es erspart, in Phoenix anzurufen und im schlimmsten Fall wieder zurück fahren zu müssen!
Wir fahren noch quer durch Flagstaff auf der Route 66 und durch Downtown bis zum FMC . Abendessen gibt es gegen 18 Uhr bei Sizzler.
Gegen 21 Uhr fallen wir todmüde ins Bett.

P.S.: Zum FMC muss ich noch folgende Erklärung hinzufügen: Bei meiner Reise durch den Westen im Jahre 2004 hatten wir einen Unfall auf dem Lake Powell, bei dem meine Mutter eine Verletzung an der Brustwirbelsäule und am Rückenmark erlitt. Dank der schnellen Hilfe anderer Urlauber und der Ranger vor Ort wurde sie schnellstmöglich ins FMC gebracht. Dort wurde sie von Dr. Nathan Avery operiert, der mit seiner Kompetenz eine komplette Querschnittlähmung meiner Mutter verhindert hat. Der Rest unserer Truppe hat damals rund eine Woche im Taylor House verbracht, während meine Mutter im FMC behandelt wurde. Erst durch solche Erfahrungen merkt man übrigens, wie verdammt wichtig eine Reisekrankenversicherung ist. Ein Anruf beim ADAC und schon war alles geregelt!

Tatsächlich war die Gesamtsumme sechsstellig, wir haben alle Rechnungen in Kopie erhalten
Das Einzig positive an der Sache war, daß es mein medizinisches Vokabular deutlich erweitert hat...vielleicht ist das ja irgendwie mal nützlich.

Irgendwie hab ich mit so´nem Kommentar gerechnet

Wär für mich kein Problem gewesen Tatsächlich waren es insgesamt aber nur vier Outlet-Überfälle...und einmal war auch noch der Besuch der Halloweeen-Bootique dabei! Ach nee, es waren fünf, aber der fünfte Besuch war ein ganz spezieller...mehr dazu dann im Reisebericht...aber erst ganz am Ende in San Francisco

13. September

Wieder sind wir früh wach und nutzen das schöne und sonnige Wetter, um früh aufzubrechen. Nach dem tollen Frühstück aus Toast und Kaffee aus dem
Styroporbecher (in der Lobby des Super 8, an Gemütlichkeit kaum zu übertreffen ) verlassen wir um 8 Uhr das Hotel und erstehen bei Target eine Kühltasche und bei Safeway etwas Wegzehrung und Eis. Gegen 9 Uhr sind wir auf dem Highway 180 Richtung Grand Canyon und gegen 11 Uhr stehen wir am South Rim in der Nähe des Mather Point. Mather Point ist wegen Umbauarbeiten geschlossen.
Wir gehen ein Stück den Rim Trail entlang und essen ein Sandwich zum Lunch.



Mein Süsser ist überwältigt vom ersten Blick in diese gigantische Schlucht, so daß wir wortlos unser Sandwich genießen. Auf dem Rückweg verlaufen wir uns fast auf den riesigen neuen Parkplätzen am mather Point. Nach einem kurzen Besuch am Visitor Center und im Bookstore machen wir uns auf den Weg zum Grand Canyon Airport. Ein aufregender Heli-Flug (Imperial Tour) liegt vor uns bei strahlendem Sonnenschein. Das Video dazu findet Ihr verlinkt in meiner Signatur (ich hoffe, jeder der draufklickt steht auf Mastodon ).

Unsere freundliche blonde Pilotin Heather, ein echtes Schmuckstück in Pilotenuniform und mit Ray-Ban-Sonnenbrille (kein Scherz!!):





Über dem Highway 64 kurz vor dem Überfliegen der Abbruchkante:





Aussicht auf den East Rim:



Blick flußabwärts:



Blick vom North Rim Richtung Inner Gorge und South Rim, im Hintergrund sind noch die San Francisco Peaks bei Flagstaff zu sehen:



Nach der Tour mit wirklich atemberaubenden Ausblicken fahren wir zur Bright Angel Lodge (s. Hotelbewertung) und checken ein. Unser Zimmer 6141 ist gemütlich und rustikal. Ich besorge noch schnell in der Maswik Cafeteria Sanwiches, Kakao und Chips, damit wir für den morgigen Tag gut ausgerüstet sind. Gegen 17:30 Uhr treffen wir Gerhard aus dem Great West Forum und seine Frau Andrea und wir genießen gemeinsam den Sonnenuntergang vor dem El
Tovar.









Anschließend essen wir im Bright Angel Restaurant...



...und verabschieden uns dann von Gerhard und Andrea.

Wir betrachten kurz den Sternenhimmel vor der Lodge und gehen dann langsam ins Bett, denn morgen müssen wir früh aufbrechen, um unsere Tageswanderung zum Plateau Point zu starten.

14. September
Heute steht auf dem Programm: Tageswanderung auf dem Bright Angel Trail bis zum Indian Garden inkl. Abstecher zum Plateau Point.
Den Bericht zu diesem Tag gibt es schon seit einiger Zeit hier im Forum, Ihr findet ihn hier .

15. September


Wieder stehen wir um 5 Uhr auf, um uns den Sonnenaufgang am Yavapai Point anzusehen. Der Muskelkater von gestern hält sich zum Glück in Grenzen. Es ist ziemlich kalt und windig heute früh, aber der Sonnenaufgang am Grand Canyon ist so wunderschön, daß weder das frühe Aufstehen noch die Kälte dafür sorgen können, daß wir dieses Naturschauspiel verpassen:







Nach dem
Sonnenaufgang fahren wir zur Maswik Lodge und essen ein leckeres Frühstück (Oatmeal und Melone bzw. Eier, Speck und Kartoffeln). Nach dem Packen checken wir aus der schönen Bright Angel Lodge aus (wir kommen aber ganz sicher wieder!!) und machen uns auf den Weg Richtung Osten. Unterwegs halten wir am Grandview Point, Moran Point, Lipan Point und Desert View.

Grandview Point:



Blick aus dem Watchtower am Desert View:



Am Desert View besichtigen wir den Watchtower und kaufen T-Shirts sowie ein kleines Sandwich zum Lunch. Weiter geht es Richtung Osten. Wir stoppen noch am Scenic Overlook der Little Colorado River Gorge. Hier erleben wir nach einem kurzen Fußmarsch einen grandiosen Anblick. Leider sind die Fotos auf magische Weise von der Speicherkarte verschwunden und uns bleibt nur etwas Filmmaterial . Die Fahrt geht weiter Richtung Page. Gegen 14:30 Uhr
erreichen wir den Lower Antelope Canyon und können gleich an einer Führung teilnehmen. Die Schlucht ist eng und wunderschön.











Zwei weitere Touristen und ich versuchen, uns zurückfallen zu lassen. Leider ist unsere indianische Führerin etwas ungehalten und nörgelt. Schade eigentlich. Mit Reisestaiv und kompakter Digicam wirke ich auch nicht gerade wie ein Fotoprofi Naja, ich besinne mich schließlich darauf, die Stimmung dieses wunderschönen Ortes aufzunehmen und die sanften Wellen des Sandsteins um mich herum zu fühlen...











Anschließend checken wir im Page Boy Motel (s. Hotelbewertung ) ein. Zum Sonnenuntergang sind wir am Lake Powell am Antelope
Point mit der neuen Marina, die irgendwie unheimlich wirkt.



Abendessen gibt es bei Denny´s (Burger!).

16. September


Heute schlafen wir bis halb sieben und packen unser Auto. Wir shoppen noch bei Walmart und bei Safeway (Sandwich und Joghurt zum Frühstück) und
fahren dann zunächst zum Scenic View auf den Glen Canyon Staudamm und den Canyon selbst. Dort frühstücken wir auch.

Blick flußabwärts:


Glen Canyon Dam:


Anschließend fahren wir zum Besucherzentrum des Staudamms und erstehen noch einige topographische Karten. Jetzt geht es zum Horseshoe Bend.

Blick auf den Parkplatz am Horseshoe Bend:


Blick Richtung Page vom Trail aus:


Blick Richtung Horseshoe Bend vom Trail aus:


Nach einer kurzen Wanderung in der prallen Sonne stehen wir am Abgrund und sehen uns die riesige Schleife des Colorado an. 500 m unter uns fahren winzige weiße Boote auf dem Fluß.

Mit Höhenangst und kompakter Digicam geht nicht mehr als dieses Foto:




Nach diesem beeindruckenden Erlebnis machen wir uns auf den Weg Richtung Monument Valley, wo wir gegen 14 Uhr ankommen und auch gleich im The View (s. Hotelbewertung ) einchecken können.



Unser Zimmer 204 hat einen Balkon mit wunderschöner Aussicht auf die drei markanten Buttes. Wir genehmigen uns einen Kaffee und starten ins Valley. Die
Piste ist sehr rauh, kein Vergleich mehr mit meinem letzten Besuch 2006.









Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir zurück auf unserem Balkon.









Anschließend essen wir im Restaurant und shoppen ein bißchen.

Danke! Ja, es war fast der Vasenius Schatten. haben nur ein paar Tage gefehlt. Sensationell zu beobachten war das Kriechen des Schattens von unten den Butte hinauf bis zu der Position, bei der ich fotografiert habe.

17. September


Um 6:15 Uhr Mountain Standard Time erscheint ein roter Streifen im Osten am Horizont und wir machen es uns mit einem Becher Kaffee auf dem Balkon bequem und erleben einen sagenhaften Sonnenaufgang zwischen den Buttes.









Anschließend duschen wir und machen uns über das leckere Frühstücksbuffet des Hotels her. Der Abschied fällt uns schwer und wir drehen noch eine Runde auf der Terasse des The View.





Ist Euch aufgefallen, daß das Geländer teilweise aus den Motiven des Monument Valley besteht?

Gegen 10 Uhr brechen wir auf.



Nach einem Abstecher zum Goosenecks State Park



geht es über den Moki Dugway



zum Natural Bridges National Monument. Wir fahren den Loop Drive und schauen uns die Bridges von den Aussichtspunkten aus an.





Hierher kommen wir bestimmt noch einmal zum Wandern. Der Trail auf dem Grund der Schlucht sieht auf jeden Fall interessant aus. Weiter geht die Fahrt über den Scenic Byway Utah-95. Die Landschaft ist bis kurz vor Hanksville ist wunderschön und atemberaubend...vor allem aber einsam und weit.





Wir halten am Overlook über das obere Ende des Lake Powell. Von hier kann man ganz deutlich erkennen, wie dramatisch der Wasserstand seit der Füllung des Sees gesunken ist. Ausserdem sieht man den Zufluß des Colorado und die Brücke des HW 95. Der Overlook ist nicht ganz ohne, es geht hier ungesichert abwärts bis zum See...



In Hanksville halten wir an der Chevron Tankstelle und erstehen zwei ekelhafte Cappucchinos. Der nächste Stop ist das Visitor Center des Capitol Reef Nationalparks. Im Park fahren wir auf dem Scenic Drive und machen Abstecher in den Grand Wash und die Capitol Gorge.







Anschließend fahren wir nach Torrey weiter, wo wir gegen 18 Uhr im Capitol Reef Inn & Cafe (s. Hotelbewertung ) ankommen. Wir essen auf dem Bett unsere Schätze aus der Kühlbox und machen es uns gemütlich.