Midwest [2022] - Midwestern USA, Oklahoma, New Mexico, Colorado

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    • So ein Meilenschnäppchen der Lufthansa tut gut, aber natürlich bekommt man nichts geschenkt. Die Aufgabe bestand nun darin, den Kurs Richtung USA West zu halten und die Highlights auf der Strecke durch die Staaten des Mittleren Westens mitzunehmen. Das Ganze wird bei 32 beginnen und bei 32 enden. Ich spreche von Grad, denn der erste Tag in Chicago brachte 32 Grad Fahrenheit, was bekanntlich 0 Grad auf unserer hiesigen Skala bedeutet. Am Ende des Urlaubs war die Hitze in Chicago brutal, es hatte erneut 32 Grad, jedoch jetzt Celsius.


      Aber jetzt ab nach Cleveland in Ohio, - mit Sommerreifen durch den Winter! Wir freuen uns endlich wieder hier zu sein und unser Plan für diese 25 Tage ist lang und in der Umsetzung beschwerlich. Wir werden vieles erleben, Schnee, eine Tornadowarnung, nette Städte des Mittleren Westens und anstrengende und schöne Hikes, insbesondere in Oklahoma, New Mexico, Colorado und South Dakota.






      Samstag, 16.04.2022


      Der Tag vor dem Abflug war anfangs etwas sehr aufregend. Zuerst waren wir am Flughafen, um einen PCR-Test zu machen. Der durfte frühestens einen Kalendertag vor dem Abflug durchgeführt werden. Zwei Stunden später konnte abgefragt werden, wie der SarsCoV2-PCR-Test ausgegangen ist. Ich wollte einfach nicht daran denken, dass wir positv sind. Und Gott sei Dank kam es, wie es kommen sollte!

      Wir hatten nun alles in der Hand, um durchzustarten. Negativ-Test, alle Impfunterlagen sowie das Einreiseformular für die USA, das "Combined Passenger Disclosure and Attestation to the United States of America". Übrigens, das USA Disclosure Formular muss man immer mitführen, aber es interessierte keinen! Schwitz!


      Die Lufthansa bot an, die Testergebnisse und die Impfunterlagen elektronisch hochzulanden. Das hat auch wunderbar geklappt. Die Meldung, dass alles ok sei, kam umgehend zurück. Schien mir fast eine elektronische Antwort zu sein. Egal! Einchecken, auf geht's!


      Nach 5 Wochen Fast-Quarantäne, um den Urlaub nicht zu gefährden, waren wir am Abend vor dem Abflug wieder beim Italiener. Schön und gut war's und morgen geht es endlich los!



      Sonntag, 17.04.2022

      Eine kurze Kosten-/Nutzenanalyse ergab, dass es günstiger ist, mit dem eigenen Auto zum Münchner Flughafen zu fahren, um es dort bei einem Parkservice unterzubringen. Jedenfalls war es bequemer und billiger als zwei Taxifahrten. Ich kann den Parkservice Krätschmer empfehlen, wir haben das schon mehrmals praktiziert.


      Und am Flughafen ging alles ganz schnell. Die Schlangen vor der Business-Class waren schlicht und ergreifend nicht vorhanden und schwupp-di-wupp sitzen wir in der Lounge des Satellitenterminals und warten. Es gibt keinen Leberkäs, sondern nur ganz gesundes Zeugs, aber das haben wir zuhause auch :-).


      Vor der Amerika-Kontrolle staut es sich jedoch. Es gibt verschiedene Lanes mit Destinationen. Ganz links die Business-Lane für Chicago, war fast leer. Das ältere Mädel wusste eigentlich nicht so recht, was sie kontrollieren sollte. Sie schien sich auch etwas zu langweilen und auf meine Frage, ob sie nicht die Informationen der hochgeladenen Dokumente hätte, war sie sprachlos. Etwas rumgewurschtelt und dann ab zum Gate. Nach einer halben Stunde begann das Boarding. Es ist auszumachen, dass der A350-800 nicht mehr der Neueste seiner Zunft ist, da die LH-Lackierung noch den alten Kranich darstellt. Egal!


      An Board ist Maskenpflicht, aber einige wenige meinen, dass das für sie nicht gilt. Es scheinen wohl die ehmaligen First-Class Passagiere, eine erste Klasse im A350 gibt es nicht mehr, oder Hon-Circle zu sein, die wohl glauben, dass ihre Welt anders ist. Wir sind auch nicht gierig auf die Masken, aber wenn es eine Regel gibt, gilt sie so lange, bis es eine andere gibt. Und ganz ehrlich, wir finden es nicht angenehm, aber auch nicht schlimm eine Maske zu tragen.

      Mit Tabletten schlafen wir nach dem Express-Menü rund 4 Stunden und nach insgesamt 9 Stunden landen wir auf dem O'Hare International Chicago, Kennung ORD.




      Die Koffer sind gleich da und bei der Imigration geht auch alles ganz fix. Passkontrolle, Foto, Fingerabdrücke, - also wie immer. Auf zu Alamo! Auch hier ist nichts los, wir sind momentan die einzigen, die am Schalter stehen. Mit einem Upgrade für zunächst 48, dann 24 US Dollar pro Tag und am Ende in Summe 500 Dollar haben wir einen Jeep Grand Cherokee bekommen. Baujahr 2021, praktisch neu, etwas demoliert, aber abseits der Lackschäden ein wunderbares und sehr gutes Auto. Ich habe alle Schäden protokollieren lassen, was mir Unverständnis einbrachte. Ich hätte doch Vollkasko? Aber ich zahle nicht die Schäden anderer, die sich diese Versicherung ggfs. sparen! Basta!

      Nach 10 Minuten Fahrt auf der Mannheim Road waren wir im Best Western Franklin Park. Dass es ein B.W. Plus sein soll, erstaunt. Und die Nachbarschaft ist etwas rötlich beleuchtet. Die Nacht war bis 4 Uhr ok. Aber dann schaue ich aus dem Fenster und es ist alles weiß und es schneit immer noch. Die Vorhersage war nicht gut, aber Schnee war keiner dabei.

      Montag, 18.04.2022


      Um 6 Uhr, nachdem die Koffer "wanderurlaubsgerecht" umgepackt sind, geht's los. Wir suchen ein IHOP für die ersten Eier und in Hillside werden wir fündig. Das Frühstück war lecker, der Kaffee war so amerikanisch, wie es die Erinnerung sagt. Dieser Moment signalisiert das Ende einer über zweijährigen Wartezeit. Wir sind zufrieden!


      Auf der Interstate 290 fahren wir ziemlich nah an den Wolkenkratzern vorbei, die jedoch nur halb zu sehen sind. Die Wolken erdrücken die Windy City. Als wir die Interstate 90 erreichen, beginnen die Mautstationen und nach 32 Meilen verlassen wir Illinois und erreichen Indiana, - die "Crossroad of America".


      Je weiter wir nach Osten kommen, umso schlimmer wird das Schneetreiben. Aber der Grand Cherokee pflügt fast stoisch durch die teilweise komplett mit Schnee bedeckte Autobahn. Als wir nach 190 Meilen nach Ohio einfahren sind wir bereits in der Eastern Time Zeitzone. Das heißt zunächst einmal eine Stunde verloren.


      Da das Wetter nicht besser wird, entscheiden wir, den geplanten Hike vor Cleveland ausfallen zu lassen und biegen an die Küste des Lake Michigan ab. In Port Clinton bestücken wir unsere Getränke und Vorräte im Walmart. Zurück auf der I-90 muss ein Tankstopp her. 3,68 US Dollar pro Gallone, billiger als in Deutschland, aber für amerikanische Verhältnisse eine Sauerei! Aber immer noch besser als in Illinois, da haben wir die 5 an erster Stelle des Preisschildes gesehen.




      374 Meilen, 8 Stunden, wir sind in Cleveland und beziehen ein schönes Zimmer im 7. Stock des Indigo Hotels. Als wir nach dem Duschen an der Hotelbar sitzen, ist die Welt wieder etwas mehr in Ordnung. Es regnet! Wir bleiben gleich zum Essen, - die Flasche Bier hat es in Las Vegas vor zwei Jahren zum gleichen Preis gegeben.


      Nach dem Essen hat es tatsächlich aufgehört zu regnen und es klarte auf. Wir wagen einen kleinen Spaziergang, auch, um Cleveland zu fotografieren. Es hat nur 0 Grad Celsius und der Wind macht daraus -10 Grad, aber nur die Harten kommen in den Garten. Also mit Lichtgeschwindigkeit durch die Stadt, - schön war es nicht!

      Um 20 Uhr war Ende Gelände!










    • Dienstag, 19.04.2022

      Nach 9 Stunden seeligen Schlafes sind wir ausgeschlafen und fit. Es gab ein Two-Egg-Breakfast, das vollkommen ausreichend war. Über den Kaffee sprechen wir nicht mehr. Um 8.20 Uhr sind wir auf der Straße, es hat ein Grad Celsius und es schneit. Auf der Interstate 77 spitzt aber nach einer viertel Stunde die Sonne durch. Ein Zeichen, nicht mehr und nicht nachhaltig. Heftiges Schneetreiben begleitet uns bis zum Trailhead im Cuyahoga Valley National Park an den Brandywine Falls.

      Wir parken unser Auto am Trailhead zu den Brandywine Falls. Die liegen direkt unterhalb des Parkplatzes und wer nur zu den Fällen will, der hat einen kurzen Weg. Wir aber nehmen noch vor der Holzbrücke den Stanford Trail nach links und wandern 1,43 Meilen bis zum Stanford House.

      Das Stanford House ist ein historisches Farmhaus, in dem man auch wohnen kann. Nett schaut es aus, selbst im Regen. Auf der anderen Seite der Stanford Road beginnt der 0,15 Meilen lange Zubringer-Trail zum Ohio und Erie Canal Townpath Trail, dem wir dann nach links folgen.


      Der Ohio and Erie Canal war ein Kanal, der in den 1820er und frühen 1830er Jahren in Ohio gebaut wurde. Das System verband die Stadt Akron mit dem Cuyahoga River in der Nähe seiner Mündung in den Lake Erie in Cleveland und einige Jahre später mit dem Ohio River in der Nähe von Portsmouth. Er hatte auch Verbindungen zu anderen Kanalsystemen in Pennsylvania.



      0,5 Meilen weiter sind wir in Boston. Boston entwickelte sich im frühen 18. Jahrhundert entlang des Ohio-Erie-Kanals. Mitte des Jahrhunderts hatte Boston Bootswerften, eine Sägemühle, eine Ziegelei und ein Lagerhaus. Nette alte Gebäude, u. a. eine historische Garage und Tankstelle sind zu sehen.



      Wir überqueren noch den Cuyahoga River und treten dann den Rückweg an. Zurück am Stanford House, nehmen wir nicht den Trail, sondern folgen der für Autos gesperrten Stanford Road nach links. Nach gut einer Meile auf der Straße geht es links runter zum Creek, den dann eine große Fußgängerbrücke überquert. Wir folgen der Brücke und gehen auf der anderen Seite bis zu den beeindruckenden Brandywine Falls. Holzwege führen hinunter zu den Fällen und natürlich darf eine Aussichtsplattform nicht fehlen.



      Für's Erste war das ein schöner Hike, mit schönen alten Häusern, einem beeindruckenden Creek, dem historischen Kanal und tollen Wasserfällen. Und jetzt geht's weiter nach Columbus, der Hauptstadt von Ohio.

      Nach leichtem Schneefall sehen wir auf der Interstate 71 endlich blauen Himmel. Es gibt zwar immer wieder Schauer, aber wir erreichen eine Höchsttemperatur von 43 Grad Fahrenheit, das sind immerhin +6 Grad Celsius. Nach 160 Meilen erreichen wir Columbus. Das Doubletree ist ok, wir haben eine große Suite im 7. Stock mit Blick auf den Scioto River bekommen. Aber nun auf zum Stadtspaziergang!


      Das State House ist ganz nett und ein paar andere Gebäude lohnen sich auch. Die Stadt ist sehr leer, viele geschlossene Läden und Restaurants. Auf der Suche nach einer Bar finden wir das Buckeye Bourbon House, das auch ein Restaurant ist. Eine coole Lokation, die zum Marriott gehört. Eine hohe Halle mit toller Bar. Das Essen war auch gut und preislich vernünftig.















      Die Nacht begann nicht gut. Unser Zimmersafe meinte, er müsse Alarm geben. Das Batteriefach war ohne Schraubenzieher nicht zu öffnen, unser Taschenmesser funktionierte auch nicht. Also musste ein Techniker kommen. Es war dann aber gleich erledigt.
    • Mittwoch, 20.04.2022


      Die Nacht endete, wie sie begann, mit Ärger. Frühstück war angekündigt, aber es gab keines. Nur Kaffee und Muffins. Ok, - Preise sind höher, Service ist schlechter, so ist die Zeit heutzutage! Dafür sind wir schon um 7.30 Uhr auf der Straße. Es wird ein langer Tag und er beginnt mit einem strahlend blauen Himmel. Herrlich!


      Eine schöne hüglige Straße bringt uns zum Hocking Hills State Park. Der Parkplatz ist riesig und ein durchaus beachtliches Visitor-Center deutet auf eine starke Frequentierung zumindest zu den Stoßzeiten hin. Wir sind die ersten und alleine; es hat -2 Grad Celsius, aber die Sonne strahlt. Nur zwei Angestellte fahren mit dem Golf Cart in Schlangenlinien allen Müll der am Boden liegt ab und sammeln ihn ein.


      Wir starten auf dem Buckeye Trail. Dieser Wanderweg führt durch ganz Ohio und uns nun, nachdem wir gleich nach links auf den Old Man's Cave Gorge Trail abgebogen sind, zu den Upper Falls. Eine kleine Brücke überspannt den Wasserfall, aber der Weg führt anschließend gleich in die wunderschöne Schlucht und von dort aus kann man das spritzende Nass auch von unten bestaunen.




      Es ist wunderschön hier, idyllisch in erdenen Farben. Nach 0,75 Meilen erreichen wir eine riesige Höhle, einen Alkoven. Bis hierher war der Trail eine "Einbahnstraße", d.h., dass der Rückweg oberhalb der Schlucht zum Visitor Center zurück führt. Und bald sind wir an den Lower Falls, die sich aus namhafter Höhe in einen kleinen See ergießen. Sehr schön!




      Der Gorge Trail führt uns weiter nach Süden bis zum Queer Creek, dem der Weg dann nach Osten folgt. Immer wieder prasselt ein kleiner Wasserfall in die Schlucht. Einer hat den Namen Wispering Falls, der sich wirklich kaum hörbar neben den Trail ergießt. Nach insgesamt 2,2 Meilen sind wir an den Cedar Falls.






      Der Trail wird wieder zur Einbahnstraße und führt nach oben zum Parkplatz. Wir verlassen den Rundweg und gehen auf eine Service Road zu, die mit einer Schranke versperrt ist. Hier führt der blau gekennzeichnete Trail moderat nach oben. Unser nächstes Ziel ist die Ash Cave. Aber zunächst überqueren wir nach 4,4 Meilen eine Straße. Gegenüber geht es zum Fire Tower. Wir halten uns aber rechts, denn diese "Sehenswürdigkeit" lassen wir aus. Bald sind wir an einem Einstieg zur Ash Cave, aber auch hier gilt eine Einbahnregelung. Zunächst ist der Ausstieg aus der Cave und erst etwas weiter kommen wir zum Parkplatz, der den Beginn des kurzen Weges zur Ash Cave bildet. Nach 6 Meilen in knapp 3 Stunden stehen wir in diesem gewaltigen Alkoven. Der Boden ist sandig und von oben donnert der Wasserfall geschätzte 25 Meter in die Tiefe. Klasse!

    • Das war es in New Mexico 2022, wir wechseln nächste Woche über die Lybrooks Badlands im San Juan Basin nach Durango, Colorado. Wenn ich den Schnee am Anfang mit den Bildern aus dem Land of Enchantment vergleiche, stelle ich fest, dass es mal wieder sehr abwechslungsreich ist. Auch ein Grund, warum wir in die USA fahren.



      Und hier noch zusammengefasst die Bilder des Landes, der Reisebericht wird versuchen, die Lokationen einzufangen:
    • Ein kleiner Hike als Anregung für den New Mexico-Teil - den Bandellier NP kann man getrost auslassen.

      10 Grad, Sonne! Die Interstate 25 bringt uns nach Bernalillo. Auf der US 550 leuchtet die Red, später auch die White Mesa bei San Ysidro. Das ist der Ort an dem wir die Blinker nach rechts setzen. Und schon eine digitale Anzeige mitten im Pferdemist. Es sind einige Straßen geschlossen. Ein Waldbrand breitet sich aus. Bei der Ausfahrt aus San Ysidro ist der Rauch weit in der Ferne in Richtung Los Alamos sichtbar. Der Highway 4, den wir nach Norden fahren, soll ab Milemarker 27 gesperrt sein. Während der Fahrt rechnen wir und es klappt.

      Wir biegen in die NM 485 ein und es geht nach oben; der "Rio Guadalupe" begleitet uns. Kurz vor der "Guadalupe Box" erreichen wir die "Gilman Tunnels" und was steht da? Wie in 2019 leuchtet das gelbe Schild, dass die Tunnels gesperrt sind. Anders als in 2019 ist aber die Schranke offen und es gibt weit und breit keinen Grund zu sehen, warum wir jetzt nicht weiterfahren sollten. Nach den Tunnels verläßt uns der Teer und es geht tiefer in den Canyon. 6 Meilen vor unserem Trailhead ist an einer Durchfahrt erneut ein Anschlag angebracht, dass die Straße gesperrt ist und man ausserdem eine Permit benötigt. Jetzt kommen neben der Verwirrung auch Bedenken hoch. Die Auflösung dieses Durcheinanders kommt später.

      Wir fahren zurück zum Highway 4 und biegen dort nach Norden in den Canon de San Diego ein. Ein schöner Name für einen sehr schönen Canyon.

      Nach 2,9 Meilen ist rechts neben der Straße ein Parkplatz an knall-roten Sandwänden. Wir sind alleine am Trailhead zur Mesa de los Datiles. Der Name klingt spanisch harmlos, fast poetisch, aber der Hike wird sich später alles andere als harmlos herausstellen. Aber jetzt auf in den Kampf, Rucksäcke an den Mann und die Frau, GPS läuft und wir nun auch.


      Etwas rechts vom Parkplatz endet eine Wash, die nun gleichzeitig den ersten Teil des Trails bildet. In der Wash geht es nach Osten und es geht bergauf. Über Stock und Stein hangeln wir uns, vorbei an einem Hoodoo, nach oben. Die Steigung ist noch nicht der Rede wert. Nach knapp 0,4 Meilen beendet der erste Dryfall, der einen kleinen Alkoven ausgefräst hat, den ersten Teil der Wash-Wanderung. Wir steigen aus dem Alkoven nach rechts aus und kommen auf ebenes Terrain.

      Aber bereits nach kurzer Zeit zeichnet sich das kleine Flußbett wieder ab. Und wir steigen weiter durch dieses Bett auf. Bald erwartet uns eine kleine Klettertour. Nichts Weltbewegendes, aber die Hände braucht man schon, um auf der linken Seite nach oben zu steigen. Nachdem bisher alles rot war, kommen jetzt weiße Gipsfelder, die eine Flanke nach links oben bilden. Kleine Hoodoos stehen oben als Wachposten.

      Eine knappe Meile sind wir jetzt unterwegs und vor uns versperrt eine gewaltige rote Wand den Weg. Nach rechts oben geht es über eher lockeren Fels heraus aus dieser "Falle". Oben angekommen geht es nach links über einen kleinen Pass, der sozusagen das Verbindungsstück zum "Canon Cercado" bildet. Es dauert nicht lange, bis wir den Canyonboden erreicht haben, der gleichzeitig und natürlich auch ein Bachbett ist. Dieser Wash folgen wir nach rechts. Wir sind etwa 1,6 Meilen unterwegs und dann erkennen wir Gott sei Dank den Ausstieg aus dieser Wash.
      Und jetzt geht es ziemlich nach oben. Teilweise über Geröll, immer bedroht von Kakteen, sind auch kleinere Klettereinlagen notwendig, um den nächsten Absatz zu erreichen. Es ist alles kein Problem, aber wir sind extrem vorsichtig bei der Steilheit und dem losen Geläuf.
      Nach 0,3 Meilen haben wir das steilste Stück geschafft. Gott sei Dank waren immer wieder Cairns aufgebaut, aber ab und zu haben wir ziemlich gesucht, um den nächsten zu sehen. Und nun eröffnet sich ein anderes Problem. Wir queren einen sandigen Berghang. Bei losem Sand kein Problem, die Frisur hält. Es gibt aber vom Wind gepresste Stellen, die wir nicht gehen können, da die Gefahr abzurutschen latent ist. So weichen wir diesen Stellen nach oben aus, umrunden eine riesigen Hoodoo und kommen nach zirka 2 Meilen in das "Tal der Hoodoos".
      Teilweise gigantische Dinger säumen den Weg durch das Tal. Die Felsen haben Löcher und insgesamt ist es so, wie im Frijoles Canyon des Bandelier National Monuments. Und der größte Vorteil ist, dass hier niemand ausser uns ist. Wir schreiten das Tal im Uhrzeigersinn ab. Nach knapp 3 Meilen sitzen wir bei einer kleinen Brotzeit da und staunen. Staunen über diese Natur, staunen über diese Geologie und staunen über uns. Nein, wir sind einfach happy, dass wir es geschafft haben.


      Nach über 5 Stunden sind wir zurück am Auto. Der Hike selbst war nicht so schön und sehr anspruchsvoll, aber das Ziel war fantastisch! Es hat sich wahrlich gelohnt.

      Auf dem Rückweg haben wir uns im Visitor Center aufklären lassen, was es mit der Sperrung und der Permit bei den Gilman Tunnels auf sich hat. Die Permit wird nur für das Einsammeln von Brennholz benötigt und von einer Sperrung wusste niemand etwas. Nun gut, typisch, aber der Weg ist frei. Für heute ist es leider schon zu spät.
      An der Hotelbar hat das Bier gezischt und im Artichoque Cafe war der Wein aus der Bourgogne einfach wunderbar. Das Essen war ok, die Speisekarte hatten wir vielfältiger in Erinnerung.
    • Über die Lybrook Badlands und das San Juan Basin nach Durango
      Wir verlassen Santa Fe um 7.45 Uhr und nehmen die Interstate 25 nach Süden bis zur Ausfahrt in Bernalillo. Die US 550 führt uns durch das San Juan Basin, in dem viele bekannte Badlands liegen, nach Norden.

      0,7 Meilen nach dem Mile Marker 112 biegen wir nach links ab und fahren die CR 7900 noch auf Teer in Richtung des Chaco Culture National Historic Parks. Nach ziemlich genau 5 Meilen geht es nach links auf eine namenlose, ungeteerte Straße. Der Untergrund ist sehr gut, denn auch gewaltige Gastransporter fahren hier. 4 weitere Meile geht es gut voran, aber nun müssen wir erneut halblinks abbiegen und es erwartet uns eine Sandpiste. Die ist soweit schon in Ordnung, aber ein paar Querrillen könnten für einen PKW möglichweise das Aus bedeuten. Nach 1,7 Meilen parken wir unser Auto neben einem Hoodoo. Ist das nicht stilecht?

      Wir folgen noch kurz der Straße und gehen dann nach rechts, um Hoodoos, Badlands und die merkwürdigsten Formationen zu genießen. Badlands sind immer wieder schön und diese Lybrooks sind sozusagen die letzten schlechten Ländereien, die wir im San Juan Basin noch nicht gesehen haben. Nach 1,5 Meilen sind wir zurück am Auto und fahren die Straße gute 0,3 Meilen zurück. Wir parken am Straßenrad und machen uns zum 2. Hike nach Norden auf. Auch in diesem Seitental finden wir tolle Felsformationen. Diese Runde ist fast noch interessanter als die erste Wanderungen, denn es ist etwas farbiger bzw. reicher an Kontrasten. Diese Gegend ist wieder so anders, als die letzten Tage und doch etwas ganz Besonderes, denn man sieht es nicht alle Tage im Reich der roten und gelben Steine.

      Nach einer guten Meile sind wir zurück am Auto. Den Abstecher war es wert, tolle Badlands!












      Wir verlassen die Lybrook Badlands und fahren durch interessante Natur links und rechts der US 550 nach Norden. Bei Aztec leuchtet bereits der Schnee aus den noch ziemlich entfernten San Juan Mountains entgegen. Wir haben dort für morgen einen Hike geplant, - schauen wir mal. 17 Meilen vor Durango erreichen wir Colorado und das Benzin wird immer teurer. 4.34 USD die Gallone, - sag' ich doch, Death Valley Preise; leider aber Standard. Egal, wir bekommen ein schönes Zimmer im Double Tree im 4. Stock.


      Die Pandemie hat auch hier zugeschlagen. Einige gute Restaurants sind zu, die wenig verbliebenen schnell ausgebucht. Ich trink dann mal ein Franziskaner Weißbier im El Moro, - zu warm meine Herren und das in Amerika! Abendessen gibt's im Mahogany Grille im alten Strater. Das Essen war ok, der Rombauer lecker.

      Midwest [2022] - Midwestern USA, OK, NM, CO
    • Der Reisebericht steht kurz vor den Cathedral Spires im Custer State Park, South Dakota, die Bilder 2022 sind fertig:
      Ich werde mich bemühen, den Reisebericht bald hier zu veröffentlichen. Leider bin ich derzeit etwas mit Sport beschäftigt, der nächste Marathon steht vor der Tür
    • Es ist schon fast 8.30 Uhr als wir auf der Interstate 25 bei 2 Grad und Nebel nach Norden düsen. Schnurstracks führt uns die Straße nach Wyoming. Bald kommt Cheyenne in Sicht und die Hauptstadt des Bundesstaates empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein.

      Nach endlosen Prärien taucht ein schönes Riff auf. Wir fahren durch Lost Spring an der US 18 und diese "Großstadt" hat doch tatsächtlich 18 Einwohner. Hier liegt noch viel angewehter Schnee an den Bahngleisen und Schneegittern entlang. Bei Lusk geht es dann an der Staatsgrenze von Nebraska und South Dakota nach Norden. Die Bäume werden höher, die Einsamkeit bleibt. Nach 260 Meilen sind wir dann endgültig in South Dakota gelandet.

      Nach der nicht enden wollenden Prärie folgt nun endlich Gebirge. Wir sind in den Black Hills. In Custer nehmen wir die Mount Rushmore und die Sylvan Lake Road hoch in die Berge. Beim Abzweig zur Needles Highway ist die Fee Station, - 20 USD werden fällig. Der Eintritt zum Custer State Park gilt 7 Tage. Und nach 320 Meilen Fahrt schlängelt sich unser Auto nun durch die Felsnadeln und den einspurigen Needles Eye Tunnel. Wir sind am Parkplatz und Trailhead zum Cathedral Spires Trail. Viele Parkplätze sind nicht und im Sommer wird es hier immer sehr, sehr eng.

      Der Weg führt kurz den Wald hinunter und dann geht es nach oben im Prinzip durch die Needles hindurch. Die Steigung ist moderat und das Wetter spielt super mit, bis auf den kalten Wind, der hier oben pfeift. Aber es ist einfach herrlich hier.








      Eine coole Gegend, der Foto und das Handy tun ihre Arbeit bis zum "End of Trail", der am Rand eines kleinen Hochtals nach 0,9 Meilen liegt. Nach 30 Minuten sind wir oben. Mehrere Trails würden weiter in die Berge, sogar bis zum South Dakota High Point führen. Es geht zurück, wie wir gekommen sind. Das war ein kurzer, aber abwechlungsreicher Trail mit fantastischen Felsformationen. Nach 1,75 Meilen sind wir nach knapp einer Stunde wieder am Parkplatz.

      Es ist nur eine kurze Fahrt runter zum Sylvan Lake. Dieser schöne See liegt eingebettet in Felsen in einer tollen Landschaft. Jetzt am Spätnachmittag ist kaum mehr ein Mensch zu sehen, was in Stoßzeiten anders ist, denn hier befinden sich auch die Trailheads zum Little Devils Tower und zum Harney Peak, der ja jetzt Black Elk Peak heißt.

      Wir machen uns auf und folgen dem Ufer auf einem gut ausgebauten Trail im Uhrzeigersinn. Der Rundweg ist nur eine Meile lang und sehr kurzweilig, es tun sich immer wieder interessante Motive auf.

      Ziemlich auf halben Weg, dort wo die Staumauer steht, führt der Trail kurz weg vom See und es geht durch eine Felsspalte hinten den Damm und um die dort hohen Felsen herum. Ein paar Angler sind gut drauf, haben Spaß und begrüßen uns lautstark. Nach 30 Minuten sind wir wieder am Parkplatz. Schön, dass es ziemlich ruhig war und so wurde es zum Abschluß ein toller Spaziergang.







      Auf nach Rapid City, - wir checken im Tru by Hilton Mount Rushmore ein. Das Zimmer ist für zwei Betten etwas klein, aber ausreichend. Das Bad ist groß und schön. Nachdem Tru eine neue Hilton Marke, möglicherweise die Ablösung der Hampton Inns ist, hatten wir in Springsfield ein nagelneues Hotel. Hier in Rapid City ist es nicht alt, aber schon etwas abgewohnt.

      Das Abendessen im Minerva war gut, der Rombauer war besser.
    • Freitag, 04.05.2022
      Das Frühstück gibt es im angeschlossenen Hampton Inn and Suites. Es war ok!

      Leider regnet es heute und wir verlassen unser Hotel um dreiviertel Neun bei 6 Grad Celsius. Auf der SD 79 donnern wir nach Süden. Dann geht's rechts auf die US 18 und auf der SD 71 nach Nebraska, das wir nach 93 Meilen erreichen. Nach 100 Meilen wird es trocken. Links und rechts der Straße nur noch National Grassland. Die Nebraska Nummer 2 bringt uns unserem Ziel sehr nahe und bereits bei der Einfahrt zum Toadstool Geological Park beginnen kleine Badlands mit Butten.

      Nach 116 Meilen verlassen wir den Teer und es geht 14 Meilen ungeteert, jedoch PKW-tauglich in die Prärie. Die Dirt Road führt schnurstracks neben den Gleisen der Santa Fe Railroad entlang. 1,5 Meilen vor dem Toadstool Geological Campground müssen wir die Gleise passieren und dann steuern wir direkt auf die Badlands zu.

      Wir waren 130 Meilen und über 2 Stunden unterwegs und stehen jetzt wirklich im Nirgendwo im Oglala National Grassland. Es ist einfach toll hier und die 3 Dollar Eintritt zahlen wir gerne. Picnic-Tische und Toiletten und ein Campingplatz auf dem niemand steht. Vor uns liegen friedlich die Badlands und bereits von hier sehen sie vielversprechend aus.





      Wir folgen den Markierungspfosten hinein in diese schöne Landschaft. Bereits nach 0,2 Meilen finden wir uns in einem kleinen Goblin Valley wieder. Vorbei an Wunderwerken der Natur, die der Fantasie freien Lauf lassen. Und ausserhalb des Gebietes reicht der Horizont bis nach New York, - oder fast. Durch den noch nassen Untergrund bilden sich Stollen unter unseren Schuhen, aber das ist weiter nicht schlimm, denn es gibt immer die Möglichkeit auf Felsen auszuweichen. Der Rundweg endet nach knapp einer Meile und wir haben uns sehr gefreut, dass das Wetter gehalten hat.



      Unser Wanderausflug ist noch nicht zu Ende. Wir fahren die NE 2 weiter nach Süden. Überall an den Feldern sind Tannenbaumreihen gepflanzt, um vor den Schneemassen und deren Verwehungen zu schützen. Schnee haben wir Gott sei Dank keinen mehr und als wir die US 20 West bei Crawford erreichen, sieht man schon die hohen und schönen Butten, die man von Nebraska kennt, in der Landschaft stehen. Wir fahren die 20er weiter, um Crawford herum, und sind nach 21 Meilen auf dem Parkplatz zu den Red Cloud Buttes. Eine Gebühr von 12 USD soll über outdoornebraska.org bezahlt werden. Die Webseite meldet sich aber nicht und so geht es sozusagen als Schwarzfahrer in die Landschaft.

      Nachdem wir einen Weidezaun übersteigen mussten, kamen uns doch tatsächlich zwei Mountain-Biker auf einer alten Dirtroad entgegen. Wir haben sie dann noch beobachtet, wie sie mit den Rädern hier raus kommen, aber das hat irgendwie gedauert und letztendlich haben wir keine Lösung für den Rückweg erhalten, um die Weidezaunübersteigung zu vermeiden.



      Der Trail ist gut mit großen, weißen Pfosten gekennzeichnet, es geht den Straßenspuren entlang nach oben. Wir sind in der Fort Robinson State Wildlife Area. Vor uns liegen die riesigen Buttes der Red Cloud Buttes, ein kleines Gebirge aus hellem Stein. Es geht nach rechts oben und links am Saddle Rock vorbei. Wir erreichen nach 0,65 Meilen einen Sattel, den McKenzie Pass. Mich erinnert diese Landschaft an die ersten Siedler, die mit ihren Planwagen gen Westen zogen. Ein wirklich echtes America-Feeling sozusagen. Es ist nicht rot, aber es ist eine sehr schöne amerikanische Landschaft.

      Wir sind am Wagon Wheel Trail und blicken vom Pass in ein kleines Tal hinunter. Links hinten ist die Lover's Leap Butte bereits zu sehen. Der Trail führt hinunter und nach insgesamt einer Meile an einem riesigen Schild vorbei, das alle Trails hier mit Namen und Richtung benennt. Es geht nach links den Lover's Leap Trail, der auch mit weißen Pfosten markiert ist, hinauf. Nach 1,2 Meilen nimmt die Steigung drastisch zu, die Schritte verlangsamen sich, der Puls steigt. Es geht hinauf zur Butte.

      Nach 45 Minuten und 1,45 Meilen sind wir oben, der Trail endet direkt am Felsen. Eine tolle Landschaft, ein schönes Tal, umgeben von riesigen Butten, liegt zu unseren Füßen. Der Blick reicht nach Crawford und sehr weit darüber hinaus, obwohl es etwas diesig ist. Nach dem Sightseeing machen wir uns auf den Rückweg und sind nach 2,95 Meilen und 1,5 Stunden zurück am Auto.





      Wir hatten heute so ein Glück mit dem Wetter auf den beiden so komplett verschiedenen Trails und den Landschaften. Und auf der Rückfahrt über die 385 N kommt sogar noch die Sonne raus. Und auch wenn wir heute weit gefahren sind, es hat sich absolut gelohnt. Das Abendessen im Outback war schon ok.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von zehrer () aus folgendem Grund: Es heißt Crawford statt Crowford

    • Donnerstag, 05.05.2022
      Das Wanderfieber hat uns offensichtlich erneut erfasst, denn wir sind schon um 7.15 Uhr auf dem Teer. Es hat 8 Grad und die Sonne scheint. Auf in die Black Hills.

      Nebraska hat uns gestern den Tank geleert und so müssen wir noch nachfüllen. Und da haben wir trotz aller Erfahrung einen Fehler begangen. Und nachdem die Benzinpreise so exorbitant gestiegen sind, möchten wir hier darauf eingehen. Es ist schon klar, dass die Ölkonzerne nicht daran interessiert sind, dass wir Kunden vernünftig betreut werden. Schließlich verkaufen sie ein Grundnahrungsmittel, das momentan noch fast ein jeder braucht. Ein weiteres Beispiel für die Kundenorientierung ist eine neue, durchaus als kreativ anzusehende Preisgestaltung. Der gemeine Tourist nimmt für seinen Leihwagen nicht das beste, sondern das billigste Benzin. Und das ist in aller Regel das Regular 85. Und uns geht es so, dass wir automatisch nur 85 drücken und dann tanken. Im Anschluß an diesen Tankstopp wird das nicht mehr so sein. In South Dakota ist das Regular im Mai 2022 nicht immer das billigste Benzin. Vielmehr war es hier und an vielen anderen Tankstellen das Premium oder Unleaded plus, die billiger gewesen wären. Würde man die Ölkonzerne interviewen, gäbe es bestimmt eine sehr gute Erklärung dafür. Wir haben es bemerkt und anschließend sehr aufmerksam gehandelt. Das System des Kapitalismus hat manchmal kleine Nachteile.

      Zum Reisebericht
    • Hier geht es zum Reisebericht, der inzwischen komplett fertig und auch als PDF veröffentlicht ist


      Donnerstag, 05.05.2022

      Der Harney Peak, den wir heute besteigen, heißt jetzt Black Elk Peak und ist zum einen der höchste Berg in South Dakota, der sogenannte South Dakota High Point, und zum anderen der höchste Berg östlich der Rockies und westlich der Pyrenäen. Um was sich die Leute alles Gedanken machen.

      Wir fahren durch Hill City, ein netter kleiner Ort, dann weiter zum Sylvan Lake. Nach einer Stunde Fahrt heißt es: Hier ist erneut unser Trailhead. Gestern noch in der Prärie im National Grassland und heute im Hochgebirge in den Black Hills; that's America! Das Wetter ist traumhaft und so machen wir uns mit Freude auf den Weg nach oben. Der Black Elk Peak Trail, Trail No. 9, ist breit und gut gepflegt. Die Steigungen halten sich in Grenzen, es bleibt lange bei einem Spaziergang. Sehr gemächlich geht es im Wald nach oben. Nach 0,75 Meilen öffnet sich der Blick auf die Needles und dahinter den Harney Peak mit seinem unverwechselbaren Lookout Turm. Hauptsächlich ist es ein Waldweg mit ein paar Viewpoints und Lichtungen, die Brände verursacht haben.




      Nach 2,45 Meilen müssen Serpentinen die Steigungen minimieren und nach 3 Meilen erreichen wir einen tollen Viewpoint auf eine wunderschöne Gegend. Nach 3,2 Meilen biegt der Trail nach links ab. Die letzten Meter verlaufen durch einen Felsen und über Treppen hoch zum Harney Peak und Lookout Tower. Am letzten Stück und am Peak hängen überall bunte Stoffreste, die wohl einen Eindruck vom Mount Everest Basislager vermitteln sollen. Nett, aber Quatsch!






      Auf dem Weg nach unten nehmen wir nach 0,6 Meilen den Abzweig Trail No. 4 zum Little Devils Tower. Es geht eine knappe Meile durch den Wald und dann sehen wir wunderschöne Needles, die etwas oberhalb des Cathedral Spires Trail stehen. Wunderbare Felsentürme begleiten uns nach unten. Nach 5 Meilen steht ein riesiger Obelisk direkt am Trail und vor uns der Little Devils Tower(link is external). Die Umgebung wechselt; nun stehen riesige Felsbrocken mit Moos bewachsen am Weg. Nach 5,5 Meilen gibt es einen Abzweig zum Cathedral Spires Trail.




      Fast geschafft! Über eine weite Wiese und einen Parkplatz, der gleichzeitig der 2. Trailhead zum Little Devil's Tower ist, erreichen wir nach 7,3 Meilen in 3,5 Stunden unser Auto. Toller Hike!

      Es ist erst 12 Uhr und wir beginnen mit einer Car Wash, es war wirklich nötig, und dann sitzen wir im Starbucks. Heute früh haben wir erst bemerkt, dass Rapid City eine nette Altstadt hat und nun parken wir mal dort und gehen etwas spazieren. Die Main Street ist der Beginn unserer Runde. So oft waren wir schon in dieser Stadt, aber die Altstadt haben wir noch nie bemerkt und noch nie angeschaut. Es gibt ein tolles, historisches Hotel, das Alex Johnson (Curio by Hilton). Die Lobby sieht klasse aus. Viele kleine Geschäfte und Bars säumen den weiteren Weg. Statuen von amerikanischen Präsidenten sind an jeder Ecke aufgestellt.






      Dann kommt noch der Walmart dran, denn wir brauchen Getränke und ein paar Kleinigkeiten für den Magen, denn morgen beginnen wir die Great Plains in Ostrichtung zu überwinden.


      Das Abendessen gibt es erneut im Minerva, - mein Büffelsteak war nicht gut.
    • Hier geht es zum Reisebericht, der inzwischen komplett fertig und auch als PDF veröffentlicht ist

      Freitag, 06.05.2022
      Es gibt viel zu tun, respektive zu fahren. Wir beginnen den Sprung zurück über die Great Plains. Das Frühstück lassen wir sausen.
      Um 7.30 Uhr donnern wir bei sonnigen 10 Grad Celsius auf der Interstate 90 nach Osten. Nach 116 Meilen ist es eine Stunde früher. Mitten in South Dakota beginnt die Central Time. Nach 200 Meilen überqueren wir bei Chamberlain den Missouri River. Oh, schon 388 Meilen unterwegs. Zeit die Interstate zu wechseln, wir sind jetzt auf der I-29 South und bei Sioux City überqueren wir die Staatsgrenze nach Iowa. 5,5 Stunden sind vorbei.

      Bei einer Pause an einer Tanke bekommen wir doch tatsächlich noch einen USA Road Atlas. Die letzten drei Wochen haben wir gesucht und gesucht und nirgends einen entsprechenden Atlas gefunden. Meist gibt es nur den jeweiligen Staat. Gerade bei so Autofahrten ist es immer wieder interessant zu finden wo man gerade ist. Das macht uns seit Navi-Zeiten noch mehr Spaß, früher war es ja essentiell.
      Kurz vor Omaha beginnen die Baustellen. Die Verkehrswege der Stadt werden radikal erneuert und umgebaut. Das Navi kennt sich nicht mehr aus und so landen wir irgendwann neben der Umgehungsautobahn und müssen kurz zurück, um die Zufahrt zum Zentrum zu finden. Aber nach 7,5 Stunden ist es geschafft, wir checken im Even Hotel ein. Ein schönes Hotel. Es ist nagelneu, modern und unser Zimmer hat sogar eine Fitness-Ecke mit Matte und Ball und ... schön, braucht aber niemand. Das Zimmer ist aber klasse und wunderbar groß, genau wie das Bad. Und eine Dusche können wir jetzt sehr wohl vertragen.

      Wir machen uns auf den Weg nach Downtown, werden aber auch hier immer wieder von Baustellen gestört. Warren Buffett hat wohl vor, die Stadt neu zu gestalten und sein Vermögen in die Heimat zu investieren. Ein Oracel halt!



      Wir waren schon mal hier und wissen, dass es im Old Market Viertel schöne Bars und Restaurants gibt. Und jetzt sitzen wir in einer ziemlich "strange" anmutenden Cocktail-Bar und genießen den Vorabend. Der Abendspaziergang endet dann im Spencer's Steak House. Alles wunderbar!

      Samstag, 07.05.2022
      Um an ein Frühstück zu kommen, muss man zum Terminal. Das Frühstück ist in diesem Hotel nahezu voll it-gestützt. Terminals wie bei McDonalds zur Bestellung und irgendwann kommt das Zeugs aus der Küche, - das ist Fortschritt. Darauf haben wir aber jetzt keinen Bock, wir nehmen unsere Koffer und checken aus. Um 8.30 Uhr sind wir auf der Interstate 80, die uns weiter nach Osten und sofort nach Iowa bringt.

      Leider finden wir hier entlang der Interstate kein passendes Lokal für ein gutes Frühstück. Die, die es gibt, sind am Samstag um diese Zeit überfüllt. Irgendwann treibt uns dann der Hunger in einen Subway. Auch gut!

      In Iowa fallen uns viele Windräder auf, die Wohnsiedlungen sehen gepflegt aus, wie die Vorgärten auch. Nach 130 Meilen erreichen wir Des Moines. Die Hauptstadt Iowas wartet mit einem pompösen Capitol auf, dessen Kuppel natürlich aus Gold ist. Das Tagebuch erwähnt auch, dass die Stadt bereits bei der Durchfahrt den Eindruck einer sehr sauberen Stadt vermittelt. Aha! Wir wechseln in Des Moines die Interstate und fahren auf der I-35 nach Norden.

      Wir tanken, auch in Iowa ist das Regular nicht immer das billigste Benzin, und wechseln auf die US 20, die wir am Exit 266 zum Backbone State Park verlassen. Nach 5 Stunden parken wir am Trailhead und freuen uns darauf, uns etwas die Beine zu vertreten.
      Der Backbone State Park ist Iowas ältester State Park, der 1919 eingeweiht wurde. Er liegt im Tal des Maquoketa River, der auch dafür gesorgt hat, dass an den Ufern interessante Steinformationen inklusive Steinbögen stehen. Der Trail ist sehr gut ausgebaut und links und rechts davon führen kurze Abstecher in die Felsenlandschaft. Unten fließt der Fluss ungestört in seiner Bahn.



      Bereits nach 0,12 Meilen steht der Triple Arch. Name ist Programm. Der Wanderweg führt weiter an der Ridge entlang und nach 0,3 Meilen steht erneut ein Arch, der den Namen V23-125 trägt. Ja, bekannte Steinbögen tragen einen Namen und die "Nebenkriegsschauplätze" sind nummeriert. Die Landschaft hier ist geprägt von riesigen, narbigen Felsen, dicken Hoodoos, Arche und dem Maquoketa Fluss.



      Wir bleiben immer auf der Ridge, die an der Spitze zur Kurve und Rückkehr zwingt, und steigen dann nach ca. 0,7 Meilen links hinunter zum Fluss. Nach 1,2 Meilen geht es wieder nach oben und durch einen großen Steinbogen zurück zum Parkplatz. Es waren 1,55 Meilen und eine knappe Stunde, die wir unterwegs sind. Es gäbe mehrere Trails hier zu wandern, aber wir düsen jetzt ab nach Dubuque, - für uns völliges Neuland!

      Wir haben noch 60 Meilen bis an den östlichen Rand von Iowa. Dort liegt Dubuque praktisch in einem Drei-Länder-Eck von Iowa, Wisconsin und Illinois. Nach insgesamt 7 Stunden und 20 Minuten stehen wir an der Rezeption des riesigen Grand Harbor Resort. Ein 4 Sterne Hotel, aber mit angeschlossenem Wasserpark. Das haben wir bei der Buchung leider übersehen. Das Hotel ist in die Jahre gekommen, abgewohnt und voll bis unter das Dach. Der Auflauf ist gewaltig, denn es ist auch noch Wochenende.

      Wir gehen am Mississippi entlang und dann in die Stadt, die knapp 60.000 Einwohner hat. Schöne alte Backsteinhäuser liegen links und rechts der Central Avenue. Ein paar Bars und Restaurants gibt es auch. Wir setzen uns in eine Brewery ans offene Fenster, blicken auf Dubuque und lassen uns das Bier schmecken.



      Zum Abendessen geht es zurück zum Hotel, da die Restaurants in der Stadt teilweise geschlossen haben oder die Speisekarte nicht so unserem Geschmack entspricht. Das Grand Harbor beherbergt ein Tony Roma's. Das Lokal ist überschwemmt mit Leuten, aber wir bekommen einen Tisch mit Blick auf den Mississippi. Das Essen war ok und der Wein auch.

      Sonntag, 08.05.2022
      Das Frühstück, das im nicht gerade günstigen Preis inbegriffen war, haben wir ausgelassen. Der Frühstücksraum an einer Wendeltreppe war eine Frechheit, viel zu klein. Die Leute verteilten sich stehend, um auf einen Platz zu warten. Das ist ärgerlich und wir ziehen ab. Der Maquoketa Caves State Park [Raccoon Creek] wartet.

      Es hat 17 Grad und es ist Muttertag in den USA. Damit sind wir praktisch chancenlos einen Platz zum Frühstück zu ergattern. Wir erreichen, wenn auch hungrig, den Maquoketa Caves State Park im Raccoon Creek sicher über die US 61.

      Ein Rundweg, zunächst eine Nordschleife, führt uns an vielen kleinen Höhlen und Steinbögen vorbei. Und dann kommen wir nach der ersten Schleife, die rund eine halbe Meile lang war, zurück in die Nähe des Trailheads. Und hier steht eine Natural Bridge, der Maquoketa Caves Arch und die Dance Hall Cave, die beide gewaltig sind. Die Dance Hall Cave führt geschätzte 100 Meter entlang des unterirdischen Flusses unter dem Fels hindurch. Lampen vermeiden die absolute Dunkelheit. Das ist klasse, unglaublich und wunderschön!



      Wieder am Tageslicht geht es in Stufen hinauf zur südlichen Schleife. Auch sie führt vorbei an Höhlen und tollen Felsformationen. Nach einer Stunde, rund 1,5 Meilen, sind wir zurück am Parkplatz. Dieser State Park ist es wert, wirklich super! Das war leider das Ende unseres Wanderurlaubs und wir setzen nun die Städtereise mit unserem letzten Halt in Chicago fort.

      Hier geht es zum Reisebericht, der inzwischen komplett fertig und auch als PDF veröffentlicht ist