No Banana but Crazy Heart Tour – 31 Tage im Südwesten

    • Tag 16 (25.05.2018): Sonnenuntergang am Devils Garden Teil 1

      Der Rückweg über die Hole in the Rock Road bis zum Devils Garden zieht sich extrem und irgendwie habe ich das Gefühl, das wir heute Mittag nicht so weit gefahren sind, aber es täuscht. Irgendwann erreichen wir den Abzweig dann doch noch und sind dann auch direkt schon am Parkplatz... Hier ist kaum was los und wir suchen uns einen der Picknickplätze aus, der nicht in der prallen Sonne liegt.

      Kati kocht für sich und meine Mutter jetzt erst einmal einen Kaffee, wir essen den Rest von unseren Baguettes und entspannen uns einfach eine ganze Zeit lang.



      Wir sitzen ziemlich genau eine Stunde lang dort, reden über den heutigen Tag und unsere bisherigen Reiseerlebnisse. Es ist einfach schön, den aufregenden Tag an einem so schönen Ort ausklingen zu lassen. Wir haben jetzt 19:10 Uhr und langsam aber sicher kündigt sich der Sonnenuntergang an, die Tageszeit, die hier im Devils Garden die schönste sein soll. Kati und ich schnappen uns unsere Kameras und machen uns auf eigene Faust auf den Weg über das Gelände, meine Mutter ist ziemlich durch und bleibt bei den Rucksäcken am Tisch. Die Farben im Devils Garden kommen zu dieser Tageszeit richtig gut zur Geltung und es gefällt mir sehr gut hier.





      Das berühmteste Motiv des Devils Garden ist der Metate Arch, ein wirklich schöner und filigraner Arch!



      Meine Speicherkarte ist voll und ich muss mir kurz bei meiner Mutter eine Neue abholen. Dabei sehe ich eine recht große Echse im Busch direkt neben unserem Tisch verschwinden. Bei näherer Betrachtung sind es sogar zwei, aber die verstecken sich wirklich gut und scheinen keinerlei Interesse daran zu haben, sich in voller Pracht zu zeigen. Ein Bild von einer der Echsen gelingt mir dann aber doch:



      Es ist inzwischen 19:30 Uhr und langsam aber sicher steht die Sonne sehr tief - Die roten Felsen beginnen allmählich richtig zu leuchten und ich mache mich wieder auf den Weg durch das kleine Gebiet.





    • Tag 16 (25.05.2018): Sonnenuntergang am Devils Garden Teil 2



      Toll ist auch der Mond, der sich hier perfekt in die Umgebung einfügt.





      Am Metate Arch treffe ich dann auch wieder auf Kati, denn das Gebiet ist nicht besonders groß und wir haben uns immer mal wieder gesehen. Bei der Gelegenheit müssen natürlich auch mal ein paar Bilder von uns sein, vielen Dank an dieser Stelle für die Fotos.



      Jetzt müssen wir meine Mutter aber doch mal dazu holen, denn der Metate Arch ist wirklich nah an den Picknick Plätzen und wir haben noch gar kein Bild zu 3. gemacht. Das wird jetzt schnell nachgeholt!



      Wie braun ich schon gewesen bin... Erstaunlich! Wäre das mal das ganze Jahr über so.

    • Tag 16 (25.05.2018): Sonnenuntergang am Devils Garden Teil 3

      Meine Mutter geht zurück zum Tisch und wir schwärmen noch einmal aus, die Sonne ist jetzt kurz vor dem Untergehen, die Schatten werden lang und die Farben wärmer und schöner.



      Das Bild finde ich besonders witzig - Kati und ich beim Syncron Fotografieren!









      Wir warten nicht bis die Sonne endgültig untergegangen ist, denn wir haben genug Schönes gesehen und der Tag war ja auch bisher lang genug. Kati und ich verabreden uns allerdings noch einmal für in ein paar Stunden, wir wollen bei Nacht noch einmal wieder kommen und so wird es für mich die Nacht mit dem kürzesten Schlaf der Reise. Vorher trennen wir uns aber erst einmal und fahren beide zu unserer Unterkunft. Zum essen gehen ist es jetzt zu spät, das wussten wir aber vorher und daher haben wir uns gestern im Supermarkt 2x Mikrowellen Mac'n'Cheese mitgenommen. Problem jetzt: Wir haben absolut keinen Hunger. Es hilft aber nichts, das Zeug muss weg, denn mitnehmen können wir Tiefgekühltes leider nicht. Fazit: Naja... Essbar.



      Highlight des Tages: Eigentlich alles

      Lowlight des Tages: Die runtergefallene Kamera

      Wetter: 29°C

      Gelaufene km: 22 km

      Gefahrene km:
      108 km
    • Tag 17 (26.05.2018): Eine Nacht im Devils Garden

      Nach nicht einmal drei Stunden Schlaf klingelt um 2:15 Uhr auch schon wieder der Wecker. Ganz ehrlich... für den ersten Moment weiß ich nicht wo oben oder unten ist und für eine kurze Zeit bin ich mir auch nicht sicher, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe. Aber hey... Verabredet ist verabredet und in 15 Minuten werde ich abgeholt, also schnell den Wecker ausmachen bevor meine Mutter im Nachbarzimmer wach wird und in die rausgelegten Klamotten schlüpfen. Die Jogginghose sollte reichen, mich wird ja sowieso keinen Mensch sehen um diese Uhrzeit.

      Den Rucksack habe ich schon am Abend vorbereitet und um 2:24 Uhr höre ich auch schon einen Wagen auf den Parkplatz des Cowboy Country Inns rollen - Das muss wohl Kati sein, wer sonst sollte um diese unchristliche Zeit auf den Beinen sein?! Ich schleiche mich leise raus, pinkeln könnte ich eigentlich mal, aber ich will keinen unnötigen Lärm machen und am Devils Garden gibt es ja eine Toilette. Ich hüpfe in Katis Explorer und schon bald poltern wir auch schon wieder über die Hole in the Rock Road, immer wachsam auf der Suche nach Kühen auf der Straße. Irgendwie fährt sich die Straße in dem Wagen viel angenehmer als in unserem, kein Wunder das Kati sich die ganze Zeit gewundert hat, wieso wir uns über die Rillen beschwert haben.

      Um 3 Uhr kommen wir am Devils Garden an, der Mond leuchtet hell am Himmel und mein erster Weg führt erst einmal zu den Toiletten. Es ist doch einigermaßen frisch hier Nachts und ich bin froh, das ich meine Jacke mitgenommen habe. Wir bauen die Stative im Schein der Stirnlampen auf, gehen als erstes zum Metate Arch, wollen das erste Bild machen und... FUCK. Meine Speicherkarte steckt im File Hub im Hotel, denn ich habe sie nach der abendlichen Kopieraktion nicht wieder zurück in die Kamera gepackt. Zum Glück lebt Kati ja quasi aus dem Auto und hat noch eine 2GB Notfall SD Karte, die sie mir leihen kann und erst in Deutschland wieder zurück haben muss. Glück im Unglück!

      Ich hatte mich ja zuerst aufgeregt das der Mond scheint, denn ich war zu dem Zeitpunkt schon sehr auf Milchstraßen Fotos fixiert... Kati hat mir ja gleich gesagt, das es mit Mond zwar anders ist, aber nicht weniger schön, überzeugt war ich nicht. Jetzt sehe ich aber erst mit eigenen Augen, wie genial die Kamera das Mondlicht aufnimmt und die Felsen so ihre Originalfarbe beibehalten... Und das bei Nacht. Einfach wunderschön.



      Wir machen einige Fotos, denn wir brauchen ein paar Versuche, bis wir den Arch vernünftig auf dem Bild haben. Für die Kamera Ausrichtung müssen wir ihn immer wieder mit der Taschenlampe anstrahlen, um ihn im Display überhaupt sehen zu können. Man mag es anhand der Fotos nicht glauben, aber es ist nun einmal rabenschwarze Nacht und das Ausrichten so einigermaßen schwierig.

      Nachdem sich unsere Augen schließlich an die Dunkelheit gewöhnt haben glauben wir, trotz dem hellen Mondschein, die Milchstraße erkennen zu können. Sie verläuft leider nicht über der schönen Seite vom Metate Arch, sondern genau in die andere Richtung. Wir stellen uns also mal auf die andere Seite und man sieht direkt den Unterschied: Diese Seite ist viel weniger farbenfroh, da sie nicht vom Mond angestrahlt wird - Dafür sieht man auf den Bildern aber tatsächlich die Milchstraße.



      Die Perspektive vom Metate Arch gefällt mir auch ganz gut



      Wir laufen noch ein wenig durch die Gegend und schießen das ein oder andere Bild von der restlichen Landschaft. Die Zeit vergeht ganz schön schnell, besonders, wenn man nicht alleine ist. Zu 2. macht es dann doch schon mehr Spaß und vor allem ist das Nachts auch wirklich hilfreich. Alleine die Objekte anleuchten zu müssen und sie gleichzeitig im Display zu suchen um die Kamera auszurichten ist ganz schön anstrengend. Jedenfalls haben wir nur noch weniger Zeit übrig als erwartet, da wir am Metate Arch schon ganz schön getrödelt haben.



      Dann verschwindet der Mond hinter den Bergen und plötzlich ist es noch viel dunkler. Die Felsen bleiben schwarz und wir bekommen keine Farbe mehr in die Bilder, die Milchstraße sieht man allerdings ein wenig besser als vorher. Ich revidiere meine Meinung also vollkommen: Mond kann wirklich schön sein und muss nicht unbedingt negativ für Nachtaufnahmen sein. Ja, man sieht weniger Sterne, dafür aber deutlich mehr Vordergrund.



      Nach dem Monduntergang packen wir auch zusammen, denn wir müssen die halbe Stunde ja auch wieder zurück fahren und es ist schon ganz schön spät (früh!?) geworden. Um 5 Uhr kommen wir wieder am Cowboy Country Inn an und ich schleiche mich für weitere zwei Stunden in's Bett, denn um 7 Uhr klingelt der Wecker mal wieder! Schön war's, vermutlich werde ich mich in spätestens 2 Stunden dafür hassen, aber für den Moment hat es sich gelohnt!
    • Bernd schrieb:

      Was für ein Tag!
      Wie alt werden eigentlich diese Echsen? Die haben wir schon vor ein paar Jahren da beobachtet...

      Keine Ahnung... Ich habe zuhause noch so ein Tierlexikon :D Das fand ich toll als ich jünger war, aber natürlich könnte man diese Info auch im Internet bekommen :D

      DaDa schrieb:

      „...vermutlich werde ich mich in spätestens 2 Stunden dafür hassen, aber für den Moment hat es sich gelohnt!

      Das sind super schöne Nachtaufnahmen. Dieser Moment hat sich gelohnt. Toll!!!

      Ja, das hat es sich :D Ich bereue es auch nicht. Jetzt auf der Arbeit bin ich wesentlich müder als zu dem Zeitpunkt :D
    • Tag 17 (26.05.2018): Lower Calf Creek Falls Teil 1

      Um 7 Uhr klingelt der Wecker erbarmungslos und ich stehe nach zwei Stunden durchwachsendem Schlaf wieder auf. Bei ein paar Reeses Pops werden die Bilder vergangener Nacht gesichert , bevor ich kurz nebenan zu High Adventure Rental fahre, um neues Eis für unsere Kühlbox zu kaufen. Um 8 Uhr fahren wir gemeinsam los, es geht wieder zurück in Richtung Boulder, bis wir nach 30 Minuten den Parkplatz der Lower Calf Creek Falls erreichen, wo wir mit Kati verabredet sind. Aber... Was ist denn hier los??? Es scheint, als wäre ganz Utah angerückt, um genau an diesem Ort das Memorial Day Wochenende zu verbringen, denn das haben wir seit heute. Es ist Samstag, am Montag wird Memorial Day sein und ganz Amerika hat frei. Das wusste wir vorher und wir haben uns auf einen vollen Trail eingestellt, irgendwo muss man eben auch an solchen Tagen sein, es lässt sich nicht vermeiden.

      Der Parkplatz ist schon vollkommen rappelvoll, Kati kommt uns entgegen gelaufen und sagt, wir sollen schnell wenden und am Parkplatz Eingang parken. Ich fahre schnell zurück und ergatter auch glücklicherweise die vorletzte Parkmöglichkeit. Hier parkt man allerdings nicht mehr auf Asphalt, sondern auf dem blanken Fels und es ist dementsprechend uneben. Ich parke sehr vorsichtig ein, im Gegensatz zu dem obercoolen Gangster Fahrer des Mustang Rental Cars neben uns. Der ballert mit voller Geschwindigkeit in die letzte Parklücke und mit einem wunderschönen Geräusch trifft Unterboden Sandstein. Nicht zum ersten Mal denke ich mir: Wer in dieser Gegend hier einen ehemaligen Mietwagen kauft, der ist ganz schön gutgläubig und wenig beneidenswert. Aber mal im ernst, muss man mit den Autos wirklich so umgehen?! Ich fahre auch unerlaubt Gravel Roads, aber kann man nicht wenigstens aufpassen, auch wenn es nicht der eigene Wagen ist? Verstehe ich nicht.

      Wir füllen den Wisch aus, zahlen unseren Eintritt und warten kurz, bis eine riesige Horde Teenies ein wenig Vorsprung hat.



      Wirklich leer ist es leider die ganze Zeit über nicht, also machen wir uns langsam aber sicher auf den Weg. Es ist inzwischen auch schon 9 Uhr und die Sonne hat wieder ordentlich Kraft - Es wird mit Sicherheit wieder ein großartiger Tag.



      Auch hier gibt es wieder viele verschiedene Stationen, die auf einem Trailheft näher beschrieben sind. Natürlich haben wir davon wieder eins mitgenommen, oder besser gesagt: Kati hat eins mitgenommen und versorgt uns wieder zuverlässig mit allerlei wissenswerter Informationen.



      Die Umgebung hier ist sofort wunderschön, die Felsen sind herrlich rot und und die Vegetation idyllisch grün. Man merkt sofort, das hier nicht wenig Wasser fließt... Es ist wirklich erstaunlich, was für eine Auswirkung ein kleiner Fluss auf die gesamte Umgebung hat. Leider tun wir uns heute extrem schwer und bekommen kaum Luft, keine Ahnung was da los ist. Die Beine sind irgendwie schwer und wir schleppen uns ein wenig über den sandigen Trail. Ob das an dem anstrengenden Tag gestern liegt?! Meiner Mutter und mir geht es da jedenfalls genau gleich. Schön ist es trotzdem!



      An allen Stationen sind Notfall Gallonen Wasser platziert. Anscheinend kam es hier in jüngster Vergangenheit vermehrt zu irgendwelchen Vorfällen mit Dehydration, bei dem Massenandrang wundert mich das kaum. Die meisten Leute, die mit uns hier entlang laufen, haben nicht einmal einen Rucksack mit und einige nicht einmal eine Flasche Wasser in der Hand. Viele wollen einfach nur zum Wasser und dort Baden, aber vergessen dabei, das es kein besonders kurzer Spaziergang ist.



    • Tag 17 (26.05.2018): Lower Calf Creek Falls Teil 2

      Der Trail ist extrem sandig und anstrengend zu laufen. Laut Kati, die schon öfter hier war, war der Sand in den vergangenen Jahren nicht so tief und dementsprechend mühen wir uns ab. Eigentlich ist das ein einfacher Hike, die meiste Zeit geht es einfach nur flach und idyllisch am Wasser entlang, aber wir sinken dauernd so tief ein, das es anstrengend ist.





      Wer findet die Petroglyphen an der Canyonwand?





      Inzwischen laufen wir richtig nah am Wasser entlang und es wird immer grüner und idyllischer. Wir beobachten eine Gänsefamilie, sehen mehrere Fische, die im Wasser stehen und auf Nahrung warten und sogar eine große Anzahl an Eichen finden wir hier.





    • Um 10:30 uhr erreichen wir nach 1,5h Laufzeit dann auch endlich den Lower Calf Creek Fall. So schön ich die Umgebung auch finde, ich bin ehrlich gesagt ein bisschen froh das wir endlich ankommen. Irgendwie ist der Trail doch sehr gleichbleibend und dieser Sand hat mich an dem Tag einfach genervt... Zumal ich - wie gesagt - auch irgendwie nicht 100% fit bin.

      Der Wasserfall selbst ist wunderschön, groß und sehr beeindruckend. Dafür hat sich der Weg auf jeden Fall gelohnt, aber brrrr... Hier im Schatten, so nah am Wasser, ist es wirklich kühl, ich bekomme sofort Gänsehaut.



      Schön menschenleer, nicht wahr?!

      ... Zumindest auf dem Bild. Die Realität sieht leider ganz, ganz anders aus.



      Ich habe schnell genug Bilder und setze mich mit meiner Mutter auf eine Wurzel, wir gönnen uns jetzt erst einmal einen Cliff Bar. Wir beobachten das bunte Treiben am Wasser, unter anderem ist da ein Golden Retriever, der sichtbar Spaß beim Spielen im Wasser hat. Ganz im Gegensatz zu dem armen Chihuahua, der in eine Art Rollkoffer-Käfig gesperrt ist. Er würde so gerne raus und mitspielen, wird aber einfach am Strand abgestellt, während die Besitzer selbst Baden gehen... Unfassbar. Kati läuft in der Zeit rum und macht noch einige Bilder aus anderen Perspektiven. Als sie wieder zurück kommt sind wir richtig durchgefroren und machen uns dann auch wieder auf den Rückweg.

      Sind uns auf dem Hinweg schon viele Menschen begegnet, so ist das kein Vergleich zu dem, was jetzt auf dem Rückweg hier abgeht. Alle 100 Meter müssen wir Platz machen und eine riesengroße Gruppe passieren lassen... Wir fragen uns langsam aber sicher wo die alle herkommen und wo die ihre Autos gelassen haben, wenn es bei uns schon voll war. Gott sei Dank sind wir am Morgen gestartet und nicht erst am Mittag, denn teilweise kommen wir echt nicht mehr von der Stelle... Ich fühle mich wie auf der A57 im Berufsverkehr und jeder der hier in der Nähe wohnt weiß, was das bedeutet.



      Um 12:15 Uhr tragen wir uns aus dem Trailregister aus und sind wieder am Parkplatz angekommen.



      Trailfakten:

      Länge: 7.4 Meilen / 12 km
      Dauer: Ca. 3,5 h
      Erreichbarkeit: Befestigt, PKW
      Einstufung Schwierigkeit: Grundsätzlich easy, da es die ganze Zeit über keine nennenswerten Steigungen gibt und seht entspannt geradeaus geht. Der Sand macht es dann allerdings doch ein wenig anstrengend, aber der scheint nicht immer gleich tief und fein zu sein.
      Kosten: 5$ Selfpay
      Fazit: Ein sehr schöner Trail, der leicht zu erreichen und leicht zu laufen ist. Das hat allerdings den großen Nachteil, das er auch extrem frequentiert ist und man hier bei schönem Wetter wohl kaum seine Ruhe hat. Im Gegenteil... Der Sand hat mich zugegebenermaßen irgendwann genervt, landschaftlich aber ein toller Ort. Der Wasserfall selber ist die Wanderung jedenfalls auf jeden Fall wert - sehr beeindruckend.

      Zurück am Auto sehen wir dann auch, wo alle geparkt haben. Vor dem Parkplatz gibt es inzwischen eine lange Schlange an wartenden Autos und die Schranken sind geschlossen. Ranger stehen hier und regeln den Zufluss, immer wenn einer wegfährt, darf ein weiteres Auto auf den Parkplatz, es ist wie in einem ausverkauften Freizeitpark, unglaublich. Außerhalb des Parkplatzes stehen die Wagen noch die nächsten 3km am Seitenstreifen der UT12 und laufen in Kolonnen zum Trailhead. Gott sei Dank sind wir vor dem Massenansturm wieder zurück gewesen und selbst da war es schon verboten voll. Nur gut, das wir uns für den Nachmittag ein ruhigeres Ziel ausgesucht haben.
    • Tag 17 (26.05.2018): Kiva Koffeehouse

      Bevor wir vom Parkplatz des Lower Calf Creek Falls runterfahren, machen wir noch einen Treffpunkt mit Kati am benachbarten Kiva Koffeehouse aus. Die Mittagspause haben wir uns jetzt mehr als verdient, auch wenn wir glauben, das es mit Sicherheit auch hier brechend voll ist.

      Wir kommen bereits nach wenigen Minuten an und das Gegenteil ist der Fall, es ist total leer und wir bekommen mit Leichtigkeit einen Platz. Kati hat sich auch schon einen draußen ausgesucht, sogar Kuchen hat sie schon. Bevor wir reingehen und ebenfalls bestellen, muss allerdings der geniale Ausblick von hier gewürdigt werden.



      Innen drin ist es sehr geräumig und auch hier gibt es an den riesigen Fenstern noch einige Sitzplätze mit Premium View.



      Bei unserer Bestellung stehen wir dann allerdings doch ein bisschen länger an, auch wenn nichts los ist. In der Schlange vor uns steht der Neffe der Bedienung und dementsprechend lange dauert es auch. Man hat hier eben alle Zeit der Welt und das ist auch in Ordnung so.

      Ich entscheide mich für einen Schokokuchen und einen Eiskaffee, den Kuchen können wir direkt mit rausnehmen und die Getränke werden dann gebracht.



      Der Schokokuchen ist für mich alleine einfach too much, daher teile ich ihn in der Mitte und Kati bekommt die andere Hälfte und ich dafür die Hälfte von ihrem Kuchen. Beides ist wirklich lecker und der Eiskaffee ist das göttlichste Kaffeegetränk, das ich jemals zu mir genommen habe. MEIN GOTT IST DAS LECKER!!!!



      Ich verbinde mich mit dem WLAN um mal nachzusehen, was zuhause so los ist. Mein Whats App Postfach ist voll mit Nachrichten, ob ich schon von dem Brand im Europa-Park mitbekommen habe. Heftig... Da ist doch heute glatt die Themenfahrt Piraten in Batavia abgebrannt, Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert, echt Schade um die schöne Attraktion.

      Nach der Pause fühlen wir uns fit für das Nachmittagsprogramm, wo wir jetzt in Kolonne hinfahren werden. Diesmal fahre ich vor, denn um die Koordinaten des Parkplatzes habe ich mich gekümmert.
    • Sehe ich erst jetzt - prima Nachtaufnahmen! :super:

      Das erinnert mich an eine Tour vor wahrscheinlich 13 Jahren. Wir waren in Flagstaff gewesen - fuhren in Richtung Moab zurück. Über die Croton Road! Bis wir in Escalante waren wars auch schon dunkel. Oben auf dem schmalen Grat zwischen Calf Creek Falls und Boulder plötzlich das Signal "Platten". Da oben gibts eine Ausweichbucht. Rausgefahren, Rad an der Hinterachse links! Wechseln!

      Über uns die Milchstrasse in voller Pracht. Mit Sicherheit der Platten mit der schönsten Aussicht, die es in so einer Situation je gab! =)

      Frohes Fest!
      Rolf
      Desert Drunk and Red Rock Crazy Stories aus dem amerikanischen Südwesten
    • hatchcanyon schrieb:

      Sehe ich erst jetzt - prima Nachtaufnahmen! :super:

      Das erinnert mich an eine Tour vor wahrscheinlich 13 Jahren. Wir waren in Flagstaff gewesen - fuhren in Richtung Moab zurück. Über die Croton Road! Bis wir in Escalante waren wars auch schon dunkel. Oben auf dem schmalen Grat zwischen Calf Creek Falls und Boulder plötzlich das Signal "Platten". Da oben gibts eine Ausweichbucht. Rausgefahren, Rad an der Hinterachse links! Wechseln!

      Über uns die Milchstrasse in voller Pracht. Mit Sicherheit der Platten mit der schönsten Aussicht, die es in so einer Situation je gab! =)

      Frohes Fest!
      Rolf

      Vielen Dank :)

      Ich hoffe du hattest auch ein schönes Fest und ich wünsche dir und allen anderen einen guten Rutsch!
    • Tag 17 (26.05.2018): Big Horn Canyon Teil 1

      Für den Big Horn Canyon gibt es mehrere Möglichkeiten und zwei Trailheads. Einer davon liegt unterhalb an der Hole in the Rock Road, kurz vor dem Zebra Slot Trailhead, daher kann man beides auch gut als Kombination laufen. Der zweite Parkplatz liegt oberhalb des Canyons an der Old Sheffield Road und für den entscheiden wir uns auch, da die Straße direkt am Kiva Koffeehouse liegt. Ursprünglich hatten wir vor gemeinsam zum Parkplatz an der HITRR zu fahren, ein Auto dort zu lassen und dann zurück zu fahren, so, das wir nur einmal durch den Canyon durchlaufen müssen. Aus irgendeinem Grund lassen wir den Plan aber fallen und überlegen uns, einfach so weit zu laufen wie es schön ist und dann umzukehren. Für diese Variante hätten wir dann allerdings lieber den anderen Trailhead gewählt... Aber der Reihe nach.

      Ich fahre vor auf die Old Sheffield Road und als mein Navi behauptet am Ziel angekommen zu sein, stehen dort zwei Autos in einer kleinen Bucht - die damit auch schon voll ist. Wir parken also einfach seitlich an der Straße, so viel Verkehr ist hier ja offensichtlich nicht und man kommt noch gut an uns vorbei. Um 14:10 Uhr laufen wir los.



      Ein sandiger Pfad führt uns in die Landschaft hinein, er ist relativ gut zu erkennen und es ist leicht, ihm zu folgen. Ich laufe vor und versuche konzentriert dabei zu bleiben, denn nicht erst einmal sind wir in diesem Urlaub bereits von einem total eindeutigen Weg abgekommen, weil wir zu viel gequatscht haben.

      Die Landschaft gefällt mir schon richtig gut, ich freue mich auf den Big Horn Canyon, der ziemlich bunt und wenig überlaufen sein soll. Die Ruhe tut uns jetzt schon extrem gut, nach der Völkerwanderung heute morgen.





      Bereits nach 15 Minuten stehen wir oben an einem riesigen Dryfall und schauen die steile Sandstein Wand hinab. Von diesem Hindernis habe ich gelesen, also sind wir zumindest richtig. Ich glaube, mit genügend Vorsicht und richtig guten Schuhen würde man hier runter kommen, wir sind uns aber alle drei einig, das ein Versuch viel zu gefährlich wäre. In der Beschreibung hieß es, man könne den Dryfall links umklettern und genau das werden wir jetzt versuchen. Natürlich will ich euch das nicht vorenthalten, hier ist er:



      Das Umklettern gelingt uns problemlos, links von dem Dryfall ist es viel weniger steil und wir kommen gut runter. Als wir wieder auf den Weg unterhalb stoßen, markieren wir die Stelle mit einem X aus Stöcken. So wissen wir auf dem Rückweg sicher, wo wir abbiegen müssen um auch sicher wieder nach oben zu kommen.



      Der Weg bleibt weiterhin extrem sandig und das voran kommen ist sehr, sehr mühevoll und anstrengend. Irgendwie haben wir ja alle momentan etwas die Schnauze voll von tiefem Sand, aber die Vorfreude auf das, was da kommt, spornt uns an und wir kämpfen uns Meter für Meter tapfer durch.





      Wir sehen, dass uns zwei Leute entgegen kommen, die ersten, seit wir losgelaufen sind... Die scheinen uns irgendwie zu kennen, oder bilde ich mir das nur ein?!
    • Tag 17 (26.05.2018): Big Horn Canyon Teil 2

      Die beiden sprechen uns an und tatsächlich, wir wurden erkannt! Bei den beiden handelt es sich um niemand geringeren als um RedRose und ihren Mann. Wie cool ist das denn bitte? Das ist diesmal ein vollkommen ungeplantes Treffen und wir wussten nicht einmal, das sie sich in der Nähe befinden. Wir unterhalten uns kurz und erfahren, das sie nichts von dem engen Slot Teil der Wanderung gesehen haben und vorzeitig umgedreht sind... Wir sind uns nicht sicher, ob wir noch so ewig weit durch den Sand stapfen wollen und entscheiden, noch eine Stunde zu laufen und dann umzudrehen, falls sich das Bild noch nicht wesentlich geändert hat.

      Achja, ein Gruppenfoto haben wir natürlich auch gemacht.



      Keine fünf Minuten später kommt uns ein älteres Ehepaar aus der Schweiz entgegen. Sie erzählen uns, das sie nun seit 6 Stunden unterwegs sind und das sie versucht haben in den Slot zu klettern, der da gleich auftaucht. Wir sollen nicht den gleichen Fehler machen und ihn direkt an der Oberkante umlaufen, wir würden da nicht durchpassen. Slot?! Was für ein Slot?! Wir wären froh, wenn wir mal einen sehen würden. Auch die nächsten Minuten sehen wir nichts als Sand. Lauter tiefer, ätzender Sand.



      Jeder sucht sich den besten Weg für sich. Ich versuche den Sand zu vermeiden und auf dem erhöhten Sandstein zu laufen. Leider geht das nicht immer und ich laufe auch ganz schön Schlangenlinien und gebe diesen Versuch bald schon wieder auf.



      Zwischendurch gibt es mal die eine oder andere coole Stelle, an der man ein wenig klettern muss. Eine willkommene Abwechslung bei dem monotonen Gelatsche durch den Sand.



      Sand, Sand und nochmal Sand...



      Uuuuh, was ist das denn? Looks like a Slot Canyon!



      Der sieht wirklich nicht so aus als würden wir da rein passen, also hören wir auf die Schweizer und laufen an der linken Seite daran vorbei. Die Felsen um uns herum werden auch langsam bunter und interessanter.

    • Tag 17 (26.05.2018): Big Horn Canyon Teil 3





      Irgendwann gibt es eine Möglichkeit in den Canyon hinein zu klettern und wir beraten uns. In weiter Ferne sieht alles wieder nur rot aus und mit Sicherheit müssen wir noch mindestens eine Stunde in diese Richtung laufen, bis wir das sehen würden, was wir sehen wollten. Wir haben jetzt aber schon 16 Uhr und am Himmel ziehen dunkle Wolken auf. Was also tun? Ich bin klar für weitergehen, ich will den schönen Teil vom Big Horn Canyon sehen, aber der Rest meiner Reisegesellschaft ist da anderer Meinung. Damit bin ich überstimmt und muss mich meinem Schicksal fügen, also drehen wir an dieser Stelle um. Es KÖNNTE auch sein, das an dieser Stelle eine etwas zickige Diskussion aufkommt darüber, das ich wissen sollte wo GENAU der schöne Part anfängt, da ich den Hike ja vorbereitet habe und es unvernünftig ist, nicht genau zu wissen wie weit etwas noch ist. Nervt mich nicht, ich laufe halt, bis ich angekommen bin Das ist allerdings nur ein kurzer Moment und wir kriegen uns auch ganz schnell wieder ein. Ich muss zugeben, ich habe auch kein Bock mehr auf diesen Drecks Sand, aber den Big Horn Canyon hätte ich schon gerne in seiner gesamten Schönheit gesehen. Allzu böse bin ich dann aber doch nicht, immerhin nervt es schon tierisch so langsam voran zu kommen und wir müssen das ja auch alles wieder zurück - hätten wir mal an dem ersten Plan mit den zwei Autos festgehalten, doch dafür ist es jetzt zu spät.

      Zurück durch den Sand... Übrigens klingt das hier alles total negativ, das ist es insgesamt aber gar nicht. Es ist einfach nur so, das uns dieser Tiefsand absolut wahnsinnig macht, da wir ja heute morgen schon 4 Stunden lang nichts anderes unter den Füßen hatten und gestern das gleiche. Die Umgebung ist wunderschön, auch wenn wir den sehenswertesten Teil vom Canyon nicht erreicht haben.





      Immerhin bin ich körperlich wieder viel fitter als heute morgen und habe mich gut wieder erholt. Das hochklettern am Dryfall macht mir viel weniger aus als den anderen beiden und ich empfinde die knapp 30°C auch grad als perfekte Betriebstemperatur.

      Oberhalb vom Dryfall folgen die letzten 15 Minuten tiefer Sand und spätestens jetzt haben wir auch überhaupt keine Lust mehr und erwarten nach jeder Kurve, das die Autos wieder in unser Sichtfeld rücken.

      Um 17 Uhr ist es dann endlich soweit.



      Inzwischen wissen wir, das es bis zum wirklich spannenden Teil nicht mehr weit gewesen wäre, zu dem Zeitpunkt war das aber völlig unklar. Sehr schade, aber der Slot läuft ja nicht weg und wird sicher auch die nächsten Jahre noch da sein.

      Trailfakten:

      Länge: 5.3 Meilen / 8,5 km (Das was wir gelaufen sind)
      Dauer: Ca. 3 h (Länger, wenn man ihn komplett läuft)
      Erreichbarkeit: Unbefestigt, PKW
      Einstufung Schwierigkeit: Moderat. Die meiste Zeit geht es ohne viel Steigung durch die Landschaft, der Sand ist aber extrem anstrengend zum laufen und man kommt nicht schnell voran
      Kosten: Gratis
      Fazit: Eine super schöne Umgebung mit schönen bunten Felsen. Der Hike ist nicht sehr frequentiert und man hat seine Ruhe, selbst am Memorial Day Wochenende. Zumindest in dem Bereich, in dem wir unterwegs waren. Alles deutet darauf hin, das der Big Horn Canyon wirklich traumhaft schön ist und es lohnt sich mit Sicherheit hinzulaufen. Leider haben wir es nicht ganz so geschafft, wie wir uns das vorgestellt haben.

      Am Auto trinken wir zuerst was Kaltes und ich gebe Kati den Patch vom Grand Canyon, den ich für sie kaufen sollte. Nicht das wir das noch vergessen.
    • Tag 17 (26.05.2018): Von großartigen Aussichten und fleischigen Pizzen

      Dann beenden wir den Tag mal so langsam...

      Es ist nicht weit und wir sind bald wieder auf dem Asphalt der UT12 unterwegs. Kati fährt vor, denn sie möchte uns gerne noch einen Viewpoint zeigen, bevor wir ins Hotel fahren. Die Aussicht ist am Abend besser, denn am Morgen blendet einen die Sonne und man hat totales Gegenlicht. Leider ist es inzwischen komplett zugezogen und die Gegend leuchtet nicht so schön, wie sie es zu dieser Uhrzeit eigentlich könnte. Das tut der Schönheit des Viewpoints aber keinen Abbruch.



      Hier am Overlook trennen sich unsere Wege kurz, wir verabreden uns für 19:30 Uhr aber noch zu einem gemeinsamen Abschluss-Abendessen bei den Outfitters. Das ist allerdings erst in zwei Stunden und so haben wir alle Zeit uns in Ruhe fertig zu machen. Meine Mutter und ich fahren nochmal ins Hotel, wir gehen duschen und um kurz vor 19 Uhr gehe ich nochmal alleine los. Ich bin auf der Suche nach so etwas wie einem Souveniershop, denn es gibt immer noch Leute, denen ich gerne eine Postkarte schreiben würde. Ich stelle aber schnell fest, das ich in Moab besser mal danach geschaut hätte.

      Ich bin der einzige Depp, der hier zu Fuß unterwegs ist, aber das kenne ich aus den USA ja bereits. Das Wetter ist inzwischen auch gar nicht mehr schön, die dunklen Wolken sind bei uns angekommen und es ist extrem windig geworden.



      In ganz Escalante hängen die Flaggen, alles für den Memorial Day übermorgen.



      Ich gehe in den ein oder anderen Laden, viele gibt es ja nicht. Jedenfalls war ich in der Tankstelle und bei High Adventure Rentals im Shop, aber so richtig fündig werde ich nicht. Dann halt nicht... Es werden ja wohl noch Gelegenheiten kommen und außerdem ist es langsam schon ziemlich spät und wir müssen los.



      Den kurzen Weg zu den Outfitters hätten wir auch wirklich laufen können, aber irgendwie haben wir uns den Gegebenheiten hier dann doch schon angepasst und irgendwie sind wir heute ja auch schon wieder genug gelaufen. Kati wartet bereits im Shop und es dauert relativ lange, bis ein Tisch für uns frei wird. Zuerst bekommen wir einen Platz innen zugewiesen, der ist aber direkt unter dem Ventilator, darum ziehen wir nach draußen um... Brrrrr... So richtig warm ist es nicht mehr, aber noch auszuhalten. Ich bin ziemlich unentschlossen und so richtig sagt mir die Pizza Karte auch nicht zu. Damit werde ich hier sehr alleine sein, ich weiß... Am Ende entscheide ich mich für eine Pizza, die quasi nur aus Fleisch besteht...



      ... aber gar nicht mal so gut ist. Also... Sie ist okay, aber da ist irgendeine Wurst drauf, die ich richtig eklig finde und daher versuche so weit wie möglich runterzusammeln. Naja, vielleicht hätte ich mit einer anderen Wahl mehr Glück gehabt, aber ich kann die allgemeine Begeisterung für die Outfitters leider nicht so teilen, aber der Hunger treibt es schon rein. Außerdem ist es hier ziemlich teuer.

      Die Hälfte bleibt jedenfalls übrig, ich bin papp satt und habe direkt einen Snack für unterwegs morgen.



      Danach wird es Zeit uns zu verabschieden, es ist schon dunkel und wir werden Escalante morgen verlassen. Kati fährt in Richtung Coyote Gulch und will dementsprechend früh aufstehen und losfahren. Schön, das es mit dem Treffen und den gemeinsamen Wanderungen so gut geklappt hat, das hat wirklich eine ganze Menge Spaß gemacht.



      Zurück im Hotel würde ich gerne noch ein paar Notizen der vergangenen Tage nachholen, denn ich bin inzwischen schon wieder im Rückstand... Das nervt mich irgendwie, beim nächsten mal mache ich das mit Sprachnotizen, das geht einfach schneller. Jedenfalls bleibt es bei dem Versuch, denn mir fallen dauernd die Augen zu... Kein Wunder, ich habe ja auch nur 2x 2 Stunden geschlafen in der letzten Nacht. Das Licht geht um 23:30 aus und es wird mal richtig schön und - für unsere Verhältnisse - lange durchgeschlafen. Heute Nacht gehe ich nirgendwo hin, das muss schließlich auch mal sein

      Highlight des Tages: Der nächtliche Ausflug zum Devils Garden, der Eiskaffe im Kiva Koffeehouse

      Lowlight des Tages: Der ganze Tiefsand des heutigen Tages, Abgebrochene Wanderung und Massen am Lower Calf Creek

      Wetter: Nachmittags sonnig und 31°C, Abends kühl und bedeckt

      Gelaufene km: 21,4 km

      Gefahrene km: 72 km
    • Tag 18 (27.05.2018): Ein entspannter Morgen & Willis Creek Teil 1

      Heute Morgen haben wir Zeit. Vieeeeel Zeeeeeeeit. Wir können ausschlafen. Theoretisch. Praktisch steht der Wecker auf 8 Uhr und wir sind um 7 Uhr schon wieder von alleine hellwach. Heute stehe ich aber mal nicht auf, sondern bleibe im gemütlichen, kuscheligen Bett liegen, schaue im Forum, schreibe Freunden bei Whats App und bewege mich einfach keinen cm. Um halb 8 steht meine Mutter dann auf und fängt an das Frühstück vorzubereiten, ich schaue mir das 15 Minuten lang aus dem Bett an, bis ich dann auch aufstehe.

      Es ist unglaublich, wie sehr man sich ausbreitet, wenn man mehrere Zimmer hat und drei Nächte bleibt... Ich muss den Koffer einmal komplett aus- und ordentlich wieder einräumen, damit alles wieder seine Ordnung hat und vernünftig passt.



      Danach gibt es Frühstück...



      ... und um 8:30 Uhr sind wir mit gepackten Koffern abfahrbereit, eine Stunde vor der geplanten Zeit. Was nun?! Das Auto müsste mal getankt werden und irgendwie brauchen wir Eis. Meine Mutter hätte außerdem gerne einen vernünftigen Kaffee... Und ich? Ich hätte unglaublich viel Bock auf so einen geilen Eiskaffee vom Koffee House. Aber das ist die falsche Richtung und zwar 20 Minuten oneway... 40 Minuten zum Kaffee holen?! Eine Stimme in meinem Kopf spricht zu mir: "Sarah, du bist in Amerika... Da fährt man 40 Minuten um Kaffee zu holen"... Gut, fahre ich eben 40 Minuten um Kaffee zu holen.

      Ich mache mich alleine auf den Weg. Zuerst einmal lade ich einen Sack Eis bei High Adventure Rentals ein und tanke dann einmal voll.



      Dann mache ich mich tatsächlich auf den Weg zum Kiva Koffeehouse, wo um diese Uhrzeit noch nicht viel Betrieb ist. Ich bekomme einen heißen Milchkaffee für meine Mutter und meinen Eiskaffee, der to go leider viel kleiner ist als die Version gestern. Aber genau so lecker



      Um 9:35 Uhr bin ich zurück am Zimmer, inzwischen war die Putzfrau wohl schon da und hat meine Mutter etwas angezickt, das um 10 Uhr Check Out sei und das wir dann definitiv weg sein müssen. Okay?! Ein bisschen unnötig, wir haben ja schließlich noch genug Zeit um zu verschwinden. Wir packen den restlichen Kram ins Auto, füllen das neue Eis in die Kühlbox und sind dann um 9:45 Uhr wieder on the Road. Neue Abenteuer warten auf uns und wir verlassen Escalante. Ich finde es schade, mir hat es hier super gut gefallen und ich bin froh, das aus ursprünglich einer geplanten Nacht am Ende drrei geworden sind. Das hatte ich übrigens nicht nur für mich so geplant, sondern auch, damit meine Mutter mal drei Nächte ohne Koffer packen an einem Ort hat. Vor der Reise hieß es nämlich noch, das es bestimmt stressig ist und sie war doch sehr skeptisch mit den vielen Einzelübernachtungen. Umso mehr überrascht mich jetzt folgende Aussage vom Beifahrersitz: "Wird jetzt aber auch Zeit das wir weiterfahren und das sich die Landschaft wieder ändert" ... Was?! Ich gucke ungläubig nach rechts. Ja, hier wäre es zwar schön, aber jetzt muss auch mal wieder was Neues her. Ich muss echt lachen, von mir kenne ich sowas ja schon, aber damit hätte ich jetzt echt nicht gerechnet. Na, zum Glück haben wir nur noch maximal Doppelübernachtungen und keine drei am Stück mehr

      Bis zu unserem nächsten Ziel ist es nicht mal eine Stunde Fahrt, die geht schnell vorbei. Genau so schnell ändert sich auch die Landschaft, während wir die UT12 weiter nach Westen fahren. Wir erreichen Cannonville und biegen hier auf die unbefestigte Skutumpah Road ab. Von der Beschaffenheit ist die Straße ganz anders, als alle Gravel Roads, die wir bisher im Urlaub gefahren sind. Hier dominiert eher der rote Lehm, den man auch von weiten Teilen der benachbarten Cottonwood Canyon Road kennt. Die Skutumpah Road ist momentan super gut befahrbar, bei Regen muss man sie aber unbedingt absolut vermeiden, denn der Lehm setzt sich in das Reifenprofil und macht den Wagen unkontrollierbar. Eine grenzwertige Stelle gibt es vor dem Trailhead dann doch und es wird so steil und rutschig, das das Auto fast stehen bleibt. So gerade kommen wir die Steigung aber hoch und haben die einzige schwierige Stelle dann auch schon geschafft.

      Der Parkplatz vom Willis Creek ist sehr gut gefüllt, allerdings sehen wir hier keine Menschenseele. Die Wanderschuhe bleiben im Auto, wir laufen mit Trekkingsandalen los, da man hier oft durch das Wasser laufen muss. Der Trail beginnt sandig durch eine Art Wald.



      Schon nach wenigen Minuten geht es leicht bergab in den Canyon, dort fließt dann auch schon der Willis Creek, dessen Verlauf man ab jetzt einfach nur noch folgen muss - Verlaufen ausgeschlossen. Ja. Selbst für uns!



      Komischerweise sind wir noch immer keiner einzigen Person begegnet. Wo zum Geier sind die alle? Der Hike ist bis zum üblichen Umkehrpunkt eigentlich eher kurz.

      Die Canyonwände rücken schon bald stellenweise sehr eng zusammen und der Willis Creek wird zu einem ultra coolen und hübschen Slot Canyon. Das Wasser hat eine angenehme Temperatur, schön kühl, aber nicht zu kalt. Genau richtig eben, denn die Sonne hat auch schon wieder viel Kraft.



      Die Slot Canyon Parts und die offenen Stellen wechseln sich immer wieder ab.



      Plötzlich stehen wir an einem kleinen, aber sehr steilen Wasserfall, hier kommt man definitiv nicht ohne größeren körperlichen Schaden runter. Wir schauen uns kurz nach Alternativen um und finden dann eine Möglichkeit, die Stelle zu umlaufen. Kurze Zeit später kommen wir dann wieder in den Canyon rein.



    • Tag 18 (27.05.2018): Ein entspannter Morgen & Willis Creek Teil 2

      Inzwischen treffen wir auch vereinzelt auf andere Leute, aber bei weitem nicht so viele, wie wir gedacht hätten. Vielleicht gibt es hier noch ein paar andere Trails die man laufen kann? Oder die laufen alle weiter?! Eigentlich kann es uns egal sein, es ist viel ruhiger als ich es an einem Sonntag vor dem Memorial Day erwartet hätte und darüber möchte ich mich nun wirklich nicht beschweren. Der Weg bleibt sehr spannend und abwechslungsreich - Mal geht man durch enge Canyons, mal durch Wasser, mal durch offenes Gelände... Echt eine schöne kleine Wanderung.





      In den Trailbeschreibungen ist meistens ein Arch in der Felswand als Wendepunkt angegeben. Man kann zwar noch weiterlaufen, aber es soll wohl nicht mehr so spannend sein und den schönsten Teil hätte man dann schon hinter sich. Ich schaue immer sehr aufmerksam, denn angeblich kann man den Steinbogen sehr leicht übersehen... Stimmt, wenn man es nicht weiß...



      Wir drehen um und - ohje - der Himmel in Richtung Auto ist schon wieder beunruhigend schwarz. Ich habe die ganze Zeit im Hinterkopf, das die Skutumpah Road bei Regen unbefahrbar wird und dann hätten wir ein ernsthaftes Problem, wir beeilen uns mit dem Rückweg also ziemlich. Jetzt kommen uns massenweise Leute entgegen, teilweise auch mit Hunden und die Ruhe ist absolut dahin. Dann hatten wir wohl bisher nur aufgrund der frühen Uhrzeit Glück.







      Um 12:16 Uhr sind wir dann trocken wieder am Auto - ihr seht was ich mit Wolken meinte?



      Trailfakten:

      Länge: 2.2 Meilen / 3,5 km
      Dauer: Ca. 1,5 h
      Erreichbarkeit: Unbefestigt, bei gutem, trockenen Wetter mit einem PKW befahrbar, bei Nässe auch nicht mit SUV. Bei Regen unbedingt vermeiden!
      Einstufung Schwierigkeit: Easy, der Weg ist ziemlich frei von jeder Steigung und das Wasser sehr flach.
      Kosten: Kostenlos
      Fazit: Eine sehr schöne Wanderung für zwischendurch, die uns sehr gut gefallen hat. Die Slot Passagen sind wirklich hübsch und mit dem kleinen Bach ergibt sich ein tolles Gesamtbild

      Bevor wir weiterfahren schiebe ich mir noch schnell ein Stück kalte Pizza rein.



      Es wird immer dunkler und wir schauen jetzt, das wir schnell von der Straße runterkommen. Es klappt problemlos und in Cannonville halten wir kurz am Visitor Center. Zum einen müssen wir auf Toilette, ich kaufe mir auch direkt einen Patch und zum anderen möchte ich gerne fragen, wie der aktuelle Zustand der Cottonwood Canyon Road ist. Ich bekomme die Antwort mit der ich gerechnet hatte: Heute ist noch Regen angesagt und niemand kann mir sicher sagen, wie es morgen aussehen wird. Zur Sicherheit soll ich dann nochmal wieder kommen.
    • Tag 18 (27.05.2018): Bryce Canyon National Park: Mossy Cave und Check In Teil 1

      Ab dem Visitor Center sind es nur noch ein paar Minuten bis zum Mossy Cave Trailhead, wo ich auch beim letzten mal gerne schon hinwollte, aber leider hat es zeitlich nicht gepasst. Es ist ein kurzer Trail mit einem Wasserfall und der namens gebenden Höhle, der zum Bryce Canyon National Park gehört, aber außerhalb der Parkgrenzen beginnt. Wir sind ziemlich früh dran, erwischen einen der letzten Parkplätze und schmieren uns erst einmal ein Brot im Auto.



      Wir beginnen den Trail mit einer Masse von anderen Menschen, nachdem es kurz ein paar Tropfen geregnet hat. Man sieht direkt den kleinen Bach, der zum Wasserfall führt, das Wasser ist erstaunlich klar. Ein wirklich schöner Kontrast zu den typischen roten Steinen vom Bryce.





      Hier sieht man auch schon den Wasserfall



      Die meisten Leute interessieren sich allerdings nur für den Wasserfall, dabei heißt der Trail ja Mossy Cave. Nach einem kurzen Spaziergang kommt man auch schon an die Abzweigung, an der man sich entscheiden kann. Wir haben Zeit genug, also machen wir natürlich beides, zuerst entscheiden wir uns für die Höhle.



      Es geht ein gutes Stück hoch...



      Dann stehen wir auch schon an der Absperrung, an der man einen guten Blick auf die moosbewachsene Höhle hat. Ganz nett eigentlich... Ich ärger mich jetzt aber umso mehr, das ich im Winter nicht mal hier vorbei geschaut habe, denn da ist ein Bild mit tollen Eiszapfen, die von der Höhle herunterhängen. Schade... Ich bin mit Absicht nicht hingefahren, weil ich dachte, im Mai habe ich eben mehr Zeit dafür.

    • Tag 18 (27.05.2018): Bryce Canyon National Park: Mossy Cave und Check In Teil 2

      Wir gehen wieder nach unten und danach laufen wir in schönster Umgebung am Bach entlang.



      Oberhalb vom Wasserfall endet der offizielle Trail, man kann aber weiter am Bach entlang laufen, was viele auch machen. Hier haben wir wieder so eine besondere Begegnung mit besonders vorbildlichen Eltern. Die ganze Familie ist schon richtig weit weg und ein kleines Mädchen versucht absolut verzweifelt zu folgen. Sie rutscht auf dem lehmigen Boden aus, fällt ein paar mal hin und fängt an zu weinen. Ganz offensichtlich aus Panik, da sie a) den Eltern nicht hinterher kommt und b) Angst hat ins Wasser zu fallen, denn der Weg ist extrem schmal geworden. Die Eltern drehen sich nicht einmal um und interessieren sich nicht im geringsten dafür, wo ihre kleine Tochter abgeblieben ist. Ich drehe nochmal um, laufe schnell zu dem Mädchen, fange einen weiteren Sturz ab, nehme sie an die Hand und helfe ihr über die gefährliche Stelle. Die Kleine bedankt sich total niedlich bei mir und läuft dann weiter, der restliche Weg ist weniger gefährlich. Unglaublich... Ich bin den ganzen Rückweg zum Auto noch wütend.





      Trailfakten:

      Länge: 0.9 Meilen / 1,5 km
      Dauer: Ca. 30 Minuten
      Erreichbarkeit: Befestigt, PKW
      Einstufung Schwierigkeit: Easy
      Kosten: Kostenlos
      Fazit: Ein kleiner schöner Spaziergang mit kleinem, schönen Wasserfall.

      Wir sind immer noch zu früh dran, aber wir beschließen es im Best Western Rubys Inn um 14 Uhr einfach mal zu versuchen. Nachdem wir einen Parkplatz an der Lobby bekommen haben schauen wir uns erst einmal mit großen Augen um - nett hier.



      Der Check In ist kein Problem, wir fahren zum richtigen Gebäude und beziehen unser Zimmer. Es ist gar nicht mal so warm hier und daher wärmen wir uns auf dem Zimmer erst einmal ein bisschen auf und machen Pause.